Verwaltungsgericht München Urteil, 26. Sept. 2016 - M 8 K 15.3757

published on 26/09/2016 00:00
Verwaltungsgericht München Urteil, 26. Sept. 2016 - M 8 K 15.3757
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Gericht

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Tenor

I.

Der Bescheid der Beklagten vom 24. Juli 2015 wird aufgehoben.

II.

Die Beklagte und die Beigeladene haben die Kosten des Verfahrens je zur Hälfte zu tragen.

Die Beigeladene trägt ihre außergerichtlichen Kosten selbst.

III.

Die Kostenentscheidung ist gegen Sicherheitsleistung in Höhe des jeweils vollstreckbaren Betrages vorläufig vollstreckbar.

Tatbestand

Die Klägerin wendet sich gegen eine der Beigeladenen für das Grundstück ... ...-str. 16, Fl. Nr. ..., Gemarkung ..., erteilte Baugenehmigung für ein Wohnheim für Flüchtlinge und Wohnungslose.

Am 30. Juni 2015 reichte die Beigeladene einen Bauantrag nach Plan-Nr. ... ein, wonach auf dem Grundstück Fl. Nr. … der Neubau eines fünfgeschossigen Gebäudes und ausgebautem Dachgeschoss mit einer Tiefe von 13 m und daran im südlichen/rückwärtigen Grundstücksbereich anschließenden eingeschossigen Anbau mit einer Tiefe von zusätzlichen 18 m vorgesehen war. Das 13 m tiefe, fünfgeschossige Vordergebäude schließt östlich an das Gebäude der Klägerin und westlich an die ...-str. 14 an.

Bild

(Lageplan aufgrund Einscannens möglicherweise nicht mehr maßstabsgetreu.)

Das fünfgeschossige Vordergebäude mit ausgebautem Dachgeschoss liegt mit seiner Traufe knapp unter der des Gebäudes ...-str. 14; die Firste der ...-str. 14 und des streitgegenständlichen Gebäudes liegen mit 16,53 m auf gleicher Höhe. Das Flachdach des klägerischen Gebäudes liegt im südlichen Bereich ca. 0,60 m (abgegriffen), im nördlichen (Straßen-)Bereich ca. 1,30 m unter der Traufe des streitgegenständlichen Neubaus. Im Erdgeschoss sollen im fünfgeschossigen Vordergebäude 5 Appartements, im eingeschossigen Anbau 1 Appartement, im 1., 2., 3. und 4. Obergeschoss je 6 Appartements und im Dachgeschoss 3 Appartements für insgesamt 33 Flüchtlinge entstehen.

Des Weiteren befinden sich im eingeschossigen, rückwärtigen Anbau ein Therapiezimmer und ein Mehrzweckraum.

Das Kellergeschoss, in dem unter anderem 7 Stellplätze vorgesehen sind, weist keinen direkten Ausgang bzw. keine Zufahrt zur ...-straße auf.

Nach der Ansicht „Anbau“ und „Ausstieg Ost“, war im südöstlichen Grundstücks-bereich ein überdachter Treppenabgang als zweiter Fluchtweg über die Tiefgarage des klägerischen Anwesens vorgesehen.

Mit Bescheid vom 24. Juli 2015 erteilte die Beklagte der Beigeladenen die Baugenehmigung für den Bauantrag vom 3. Juni 2015 in der Fassung vom 30. Juni 2015 nach Plan-Nr. ... mit Handeintragungen vom 15. Juli 2015 als Sonderbau. Die Genehmigung wurde unter der aufschiebenden Bedingung erteilt, dass mit den Bauarbeiten erst begonnen werden dürfe, wenn der Standsicherheitsnachweis sowie die eventuell erforderlichen Konstruktionspläne bei der Lokalbaukommission vorgelegt und durch den Prüfingenieur geprüft und freigegeben seien.

Weiterhin enthielt die Baugenehmigung den Hinweis, dass der Brandschutznachweis gemäß Bauantrag durch einen vom Bauherren beauftragten Prüfsachverständigen geprüft werde. Aussagen und Eintragungen in den Bauantragsunterlagen zum Brandschutz seien daher nicht Gegenstand der bauaufsichtlichen Prüfung und Genehmigung.

Die Baugenehmigung vom 24. Juli 2015 wurde der Klägerin mit Postzustellungsurkunde vom 28. Juli 2015 zugestellt.

Mit einem am gleichen Tage beim Verwaltungsgericht München eingegangenen Schriftsatz vom 28. Juli 2015 erhoben die Bevollmächtigten der Klägerin Klage mit dem Antrag,

den Bescheid vom 24. Juli 2015 aufzuheben.

Mit Schriftsatz vom 19. Juli 2016 teilten die Bevollmächtigten der Klägerin zur Information des Gerichts mit, dass zwischenzeitlich eine einstweilige Verfügung gegenüber der Bauherrin ergangen sei, da diese den Durchbruch zur Tiefgarage der Klägerin eigenmächtig begonnen habe.

Mit Schriftsatz vom 29. Juli 2016 nahm der Bevollmächtigte der Beigeladenen hierzu Stellung und führte aus:

Auf dem Grundstück der Klägerin bestehe für die Beigeladene eine Grunddienstbarkeit mit dem Inhalt, durch die auf den benachbarten Grundstücken der Klägerin errichtete Tiefgarage gehen und mit Kraftfahrzeugen fahren zu können. Dies schließe denknotwendig das Recht ein, über das dienende Grundstück der Klägerin auf diesem Weg zu der vor Kurzem dort erstmals hergestellten Tiefgarage auf dem streitgegenständlichen Grundstück der Beigeladenen zu gelangen, folglich dort eine bauliche Verbindung zwischen den beiden Tiefgaragen in der Weise herzustellen, dass diese mit Kraftfahrzeugen durchfahren werden könne. Die von der Klägerin geltend gemachte Einrede der Verjährung greife nicht durch.

Mit Schreiben vom 1. August 2016 begründeten die Bevollmächtigten der Klägerin die Klage wie folgt:

Der inhaltlich unrichtige Lageplan mit nicht vorhandenen Bebauungen stelle keine geeignete Grundlage für die erteilte Baugenehmigung dar, da insoweit nicht ausgeschlossen werden könne, dass aufgrund der unrichtigen Pläne möglicherweise Nachbarrechte der Klägerin verletzt werden würden. Das Vorhaben sei gebietsunverträglich und habe eine abriegelnde Wirkung. Der zu erwartende Zu- und Abgangsverkehr verletze das Gebot der Rücksichtnahme. Es gelinge der Beigeladenen nicht, hinreichende KFZ-Stellplätze nachzuweisen, da die im Kellergeschoss des Vorhabens vorgesehenen Stellplätze keine Anbindung an die öffentliche Straße hätten, weshalb der Beigeladenen de facto keine Stellplätze zur Verfügung stünden. Daran ändere auch die mit notarieller Urkunde vom 9. Mai 1974 bestellte Grunddienstbarkeit nichts, da insoweit eine Verjährung eingetreten sei und die Klägerin einen Anspruch auf die Löschung habe, zumal sich durch die geänderte Bebauung und Nutzung der Charakter der Grunddienstbarkeit in unzulässiger Weise geändert habe. Die Beklagte habe über essentielle Mindestanforderungen an das geplante Bauvorhaben hinweggesehen; hierbei sei auch unberücksichtigt gelassen worden, dass durch einen Tiefgaragendurchbruch einer Vielzahl unbekannter Menschen Tür und Tor geöffnet wäre, in das klägerische Wohngebäude zu gelangen. Darüber hinaus weiche die tatsächliche Bauausführung von den eingereichten Plänen ab. Die Baugröße der Rettungsausstiege - die in den Stockwerken 2 - 4 an der Südseite des Vorhabengebäudes realisiert worden seien - seien in den ursprünglichen Plänen nicht enthalten und seien im Vergleich zu späteren Planung auch noch überdimensioniert ausgeführt worden. Es handele sich - abweichend von den Plänen - im 1. Obergeschoss um zwei Einzelbalkone links und rechts vom Anbau, die - wie auch die darüber liegenden Balkone - deutlich breiter ausgeführt worden seien, als auf den Plänen wiedergegeben, und zwar bis über die äußeren Fensterlaibungen hinaus und bis auf 0,96 m an die Balkone der Klägerin heranreichend. Es liege auf der Hand, dass die ungenehmigte Balkonausbildung zudem zu einer Einschränkung der Wohnqualität der Wohnungseigentümer der Klägerin führe.

Dem Schriftsatz vom 1. August 2016 war ein Endurteil des Landgerichts München I vom 29. Juni 2016 (15 O 10213/16) beigefügt, wonach die einstweilige Verfügung des Landgerichts München I vom 20. Juni 2016 im Hinblick auf die Untersagung der Durchbrucharbeiten an der Tiefgarage der Klägerin aufrechterhalten wurde.

Mit Schriftsatz vom 8. August 2016 nahm der Bevollmächtigte der Beigeladenen zum Schriftsatz des Klägerbevollmächtigten vom 1. August 2016 Stellung und führte aus, dass die Klägerin als Nachbarin keinen materiellen Anspruch darauf habe, dass der Bauantragsteller einwandfreie Bauvorlagen einreiche. Eine Baugenehmigung sei demnach nur dann aufzuheben, wenn wegen Fehlens oder Unvollständigkeit der Vorlagen der Gegenstand und Umfang der Baugenehmigung nicht eindeutig festgestellt und aus diesem Grunde eine Verletzung von Nachbarrechten nicht ausgeschlossen werden könne. Diese sei aber im Hinblick auf die behauptete Abweichung vom amtlichen Lageplan nicht dargelegt.

Das Vorhaben füge sich in die maßgebliche Umgebungsbebauung ein, da es sich um ein Allgemeines Wohngebiet im Sinne des § 4 BauNVO handele, weshalb die Darstellung im Flächennutzungsplan zutreffend sei. Es handele sich auch im Reinen Wohngebiet nicht um eine gebietsfremde Nutzung, da aufgrund der typischerweise mit der Unterbringung von nur 33 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verbundenen Auswirkungen auf die nähere Umgebung auszuschließen sei, dass das Wohnen im einen Allgemeinen oder selbst einem reinen Wohngebiet unzumutbar gestört werde. Dies gelte auch im Hinblick auf den An- und Abfahrtsverkehr, da die untergebrachten 33 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge weder über einen Führerschein noch über Kraftfahrzeuge verfügten. Die Unterstellung, dass selbst bei bestimmungsgemäßer Nutzung von vornherein davon auszugehen wäre, dass es künftig zu unzumutbaren Lärmbelästigungen kommen werde, sei aus der Luft gegriffen und lasse sich im Einklang mit geltendem Recht nicht begründen.

Auch das Gebot der Rücksichtnahme werde nicht verletzt; vom streitgegenständlichen Gebäude ginge keine „erdrückende“ Wirkung aus. Auch etwaige Einsichtsmöglichkeiten seien nicht unzumutbar, zumal es sich bei den geplanten Balkonen um reine Fluchtbalkone handele, die bestimmungsgemäß von den Appartements aus nicht betreten werden könnten, da dort nur Fenster mit einer Brüstungshöhe von 0,90 m - also gerade keine Balkontüren - vorhanden seien. Die Fluchtbalkone bildeten zusammen mit der Stahlwendeltreppe und den Notleiteranlagen ausschließlich einen gerade nicht zum Aufenthalt von Menschen bestimmten zweiten Rettungsweg. Die vorhandenen Fluchtbalkone mit einer Tiefe von nur 1,20 m seien daher dem Zweck entsprechend nicht überdimensioniert, sondern seien so ausgeführt worden, dass sie dem vorbeugenden Brandschutz als zweiter Rettungsweg gerecht werden würden. Die Größe sei mit der Branddirektion der Beklagten abgestimmt und von der Beklagten genehmigt worden.

Im Übrigen weigere sich die Klägerin zu Unrecht, die zulasten ihres dienenden Grundstücks und zugunsten des streitgegenständlichen als dem herrschenden Grundstück eingetragene Dienstbarkeit zur Durchfahrt durch ihre Tiefgarage zu gewähren. Die Beigeladene habe in enger Abstimmung mit der Branddirektion der Beklagten ein Brandschutzkonzept erstellt, das Eingang in das streitgegenständliche Baugenehmigungsverfahren gefunden habe und von der Bauordnungsbehörde der Beklagten bzw. deren Branddirektion geprüft worden sei. Die Pläne für dieses Brandschutzkonzept seien diesem Schriftsatz als Anlage beigefügt worden. Die Behauptung der Klägerin, die tatsächliche Bauausführung weiche von den eingereichten Plänen ab, sei unrichtig. Aus dem Brandschutzkonzept sei ersichtlich, dass die Feuerwehr von der ...-straße aus östlich am Gebäude vorbei - muss wohl heißen „westlich“, Anm. des Verfassers - auf die Südseite des Gebäudes gelangen könne.

Mit Schreiben vom 14. September 2016 legten die Bevollmächtigten der Klägerin das Protokoll der außerordentlichen Eigentümerversammlung vom 12. August 2015 vor, das den Beschluss enthält, mit dem die Verwaltung beauftragt wurde, gegen die Baugenehmigung für das Wohnheim für Flüchtlinge Klage zu erheben.

Das Gericht hat am 26. September 2016 Beweis über die baulichen und örtlichen Verhältnisse auf dem Baugrundstück sowie in dessen Umgebung durch Einnahme eines Augenscheins erhoben. Hinsichtlich der Einzelheiten dieses Augenscheins sowie der anschließenden mündlichen Verhandlung, in der der Bevollmächtigte der Klägerin den Antrag aus dem Klageschriftsatz vom 28. August 2015 stellte und die Vertreterinnen der Beklagten und der Bevollmächtigte der Beigeladenen Klageabweisung beantragten, wird auf die hierüber gefertigte Niederschrift verwiesen.

Wegen der weiteren Einzelheiten des Sachverhalts wird auf die Gerichts- sowie die vorgelegte Behördenakte und das schriftsätzliche Vorbringen der Beteiligten im Einzelnen Bezug genommen.

Gründe

Die zulässige Anfechtungsklage ist begründet. Die streitgegenständliche Baugenehmigung vom 24. Juli 2015 ist rechtswidrig.

Die Baugenehmigung wurde auf der Basis von Plänen erteilt, die die Anforderungen des Art. 64 Abs. 2 Satz 2 BayBO i. V. m. §§ 1 Abs. 1 Satz 1, 11 Abs. 1 Nr. 5 BauVorlV verfehlen (1.)

Da diese Mängel Teile des Vorhabens erfassen, die nachbarrechtsrelevant sind, liegt darin zugleich eine Verletzung subjektiv-öffentlicher Rechte der Klägerin, § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO (2.).

1. Gemäß Art. 64 Abs. 2 Satz 2 BayBO sind mit dem Bauantrag alle für die Beurteilung des Vorhabens und die Bearbeitung des Bauantrages erforderlichen Unterlagen (Bauvorlagen) einzureichen.

Nach § 11 Abs. 1 Nr. 5 BauVorlV sind für den Nachweis des Brandschutzes im Lageplan, in den Bauzeichnungen und in der Baubeschreibung - soweit erforderlich - der erste und zweite Rettungsweg nach Art. 31 BayBO - insbesondere notwendige Treppenräume, Ausgänge, notwendige Flure - mit Rettungsgeräten der Feuerwehr erreichbare Stellen, einschließlich der Fenster - die als Rettungswege nach Art. 31 Abs. 2 Satz 2 BayBO dienen - unter Angabe der lichten Maße und Brüstungshöhen anzugeben.

1.1 Inhalt der zur Genehmigung gestellten Pläne sind vorliegend weder die Austrittsbalkone - insoweit entgegen der Behauptung der Beigeladenen - noch die Rettungstreppe, die bei der vorgesehenen Grundrissplanung aus Brandschutzgründen notwendig ist und auch tatsächlich errichtet wurde und vom 1. Ober-geschoss bis auf das Dach des eingeschossigen Anbaus führt. In den genehmigten Plänen sind in der Ansicht „Süd“ keine Balkone zu erkennen; der Schnitt A-A, der an den möglichen Balkonen vorbei gelegt wurde, zeichnet im Schattenriss zwar die Balkone der Klägerin nach. Am streitgegenständlichen Gebäude sind Austrittsbalkone nicht dargestellt. Auch in den Grundrissdarstellungen finden sich keine Austrittsbalkone. § 11 Abs. 1 Nr. 5 BauVorlV verlangt eine solche Darstellung in den vorzulegenden und zu genehmigenden Bauzeichnungen und zwar unabhängig von der Frage, ob der Brandschutz bauaufsichtlich geprüft wird oder - wie vorliegend - gemäß Art. 62 Abs. 3 Nr. 1 BayBO die Möglichkeit eröffnet ist, den Brandschutz durch einen Prüfsachverständigen bescheinigen zu lassen. Diese Möglichkeit kann nicht bedeuten - wie die Beigeladene und die Beklagte offenbar meinen -, dass Gebäudebestandteile, nur weil sie im Zusammenhang mit dem Brandschutz stehen, in den Bauzeichnungen nicht - mehr - dargestellt werden müssen, wenn der Brandschutz - wie unter anderem im Fall des Art. 62 Abs. 3 Nr. 1 BayBO - nicht Gegenstand der bauaufsichtlichen Prüfung ist.

Genau das Gegenteil bestimmen § 1 Abs. 1 Satz 1 und auch § 11 Abs. 1 Nr. 5 BauVorlV, wonach - soweit erforderlich - die entsprechenden Anlagen in den Bauzeichnungen darzustellen sind. Die Verlagerung des Brandschutznachweises - durch die Vorlage einer Prüfbescheinigung - in die private Verantwortung des Bauherren kann diesen nicht von der Verpflichtung, das Bauvorhaben mit allen seinen genehmigungspflichtigen Bestandteilen in den Plänen darzustellen, entbinden.

Vielmehr muss der Bauherr gegebenenfalls vor der Einreichung der Bauvorlagen abklären, inwieweit der Brandschutz genehmigungspflichtige Gebäudebestandteile erfordert. Auch ohne Prüfbescheinigung - die gemäß Art. 68 Abs. 5 Nr. 2 BayBO erst mit Baubeginn vorliegen muss - konnte für die Beigeladene bzw. deren Architekten nicht außer Frage stehen, dass für die im rückwärtigen Gebäudebereich situierten Appartements ein zweiter Rettungsweg errichtet werden muss. Die Darstellung der Beigeladenen und der Beklagten, dass sich eine solche Notwendigkeit - quasi nicht vorhersehbar - erst durch die Prüfbescheinigung ergeben habe, ist für das Gericht nicht nachvollziehbar.

Genauso wenig nachvollziehbar ist, dass die Beklagte - nachdem die Prüfbescheinigung jedenfalls vor Baubeginn vorliegen musste bzw. hätte vorliegen müssen - weder die Bauausführung im Hinblick auf den Widerspruch zwischen den Vorgaben der Prüfbescheinigung sowie der eingereichten und genehmigten Pläne verhindert, noch die insoweit notwendige Tektur gefordert hat. Eine solche Tektur lag auch zum Zeitpunkt der Entscheidung des Gerichts der Beklagten nicht vor, wie der Bevollmächtigte der Beigeladenen und die Vertreterin der Beklagten ausdrücklich in der mündlichen Verhandlung betont haben.

Die Gebäudebestandteile „Rettungsbalkone“ und „Rettungstreppe“ gehören aber zweifellos zum genehmigungspflichtigen Gesamtbauvorhaben und sind nicht durch den Zusammenhang mit dem bauaufsichtlich nicht zu prüfenden Brandschutznachweis dem Prüfprogramm entzogen und somit plötzlich „faktisch genehmigungsfrei“ geworden.

Damit wird auch die - weil Sonderbau - zum Prüfprogramm gehörende Abstandsflächenfrage dem Prüfprogramm entzogen bzw. in die Prüfbescheinigung verlagert, deren Zweck nach dem gesetzgeberischen Willen darin bestehen soll, technische Brandschutzfragen zu klären.

Genau diese Rechtsfolge leiten aber die Beigeladene und die Beklagte aus der Möglichkeit, den Brandschutznachweis durch eine Prüfbescheinigung nachzuweisen, ab. Diese Schlussfolgerung würde dem Bauherren das Recht geben, Bauzeichnungen und Baupläne zur Genehmigung zu stellen, die letztlich weder dem Brandschutz noch dem Grundsatz, die Bauvorlagen in der Art und Weise einzureichen, die für die Beurteilung des Vorhabens erforderlich ist (§ 1 Abs. 1 Satz 1 BauVorlV) gerecht werden können. Diese Konsequenz macht sich der als Hinweis in die Baugenehmigung von der Beklagten formulierte Satz: „ Aussagen und Eintragungen in den Bauantragsunterlagen zum Brandschutz sind daher nicht Gegenstand der bauaufsichtlichen Prüfung und Genehmigung.“, zu eigen; er bedeutet, dass auch Gebäudebestandteile, die nicht nur beim technischen Brandschutz relevant sind, sondern auch bauplanungsrechtlich und bauordnungsrechtlich zu prüfen sind - wie eben die Rettungstreppe oder auch die Austrittsbalkone - in dieser Hinsicht nicht geprüft werden, selbst wenn sie in den Bauvorlagen enthalten sind.

Soweit dem Gericht bekannt ist, hat sich die Beklagte bisher noch nie auf einen derartigen Standpunkt gestellt und im Falle einer Prüfbescheinigung eingezeichnete Gebäudebestandteile wie Rettungsbalkone und Rettungstreppen als in den Bauzeichnungen quasi nicht existent betrachtet.

Eine solche Folgerung aus dem eingeschränkten Prüfprogramm hinsichtlich des Brandschutznachweises zu ziehen, widerspricht den gesetzlichen Intentionen und führt auch dazu, dass - wie vorliegend - Baupläne genehmigt werden, deren Umsetzbarkeit gerade aus Brandschutzgründen unmöglich ist.

Die von der Beigeladenen mit Schriftsatz vom 1. August 2016 vorgelegten „Austauschpläne“ belegen, dass vorliegend genau dieser Fall eingetreten ist, nämlich Pläne genehmigt wurden, die offensichtlich den Anforderungen an den baulichen Brandschutz nicht gerecht werden können.

In den so genannten „Austauschplänen“ sind sowohl erstmals die Austrittsbalkone als auch die Rettungstreppe und ein Durchgang für die Feuerwehr an der Westseite des Erdgeschosses dargestellt; in den genehmigten Plänen finden sich weder die Rettungsbalkone und die Rettungstreppe noch der Durchgang im Erdgeschoss, an den sich gemäß dem „Austauschplan - Erdgeschoss“ östlich zwei Büros anschließen, während im genehmigten „Erdgeschossplan“ statt dessen noch zwei Appartements dargestellt waren.

Auch im Hinblick auf den im Rahmen der Vorlage einer Prüfbescheinigung nicht bauaufsichtlich zu prüfenden Brandschutz kann nur der Grundsatz, dass alle genehmigungspflichtigen Bauteile in die Bauvorlagen einzuzeichnen sind, gelten.

1.2 Die Pläne sind auch insoweit unschlüssig und widersprüchlich, als sie einen Abgang zur Tiefgarage des klägerischen Grundstücks - als Weiterführung des 2. Rettungsweges für die rückwärtig gelegenen Apartments - darstellen, der so aufgrund des nicht existenten und absehbar nicht realisierbaren Durchgangs zu dieser Tiefgarage keine Funktion hat. Vielmehr kann der 2. Rettungsweg aus dem rückwärtigen Bereich des streitgegenständlichen Grundstücks aktuell nur über Inanspruchnahme der benachbarten Grundstücke realisiert werden, ohne das hierfür die zivilrechtlichen Voraussetzungen gegeben wären. Insoweit ist auch der im Grundrissplan „Kellergeschoss“ dargestellte Durchgang zur Tiefgarage der Klägerin unrichtig. Ob ein solcher Durchgang mittel- oder langfristig zivilrechtlich durchgesetzt werden kann, muss zumindest als offen betrachtet werden, da nach dem Wortlaut der Grunddienstbarkeitsbestellung vom 29.Mai 1974 nur der jeweilige Eigentümer und dessen Bevollmächtigte des herrschenden Grundstücks - das seinerzeit mit einem Einfamilienhaus bebaut war - berechtigt sind.

Der nunmehr in den „Austauschplänen“ für den Brandschutznachweis unter Verzicht auf 2 Apartments an der Westseite im Erdgeschoss dargestellte „Feuerwehrdurchgang“ ist weder Inhalt der genehmigten Pläne noch wurde seine Realisierung bislang mittels Tektur angestrebt. Über die mangelnde Darstellung eines solchen notwendigen Durchgangs kann die Bauaufsichtsbehörde ebenfalls nicht mit der Behauptung, dieser sei - nur - Bestandteil der nicht zum Prüfprogramm gehörenden Prüfbescheinigung hinwegsehen; vielmehr gehört die Darstellung eines solchen Durchgangs zum notwendigen Inhalt des entsprechenden Grundrissplans, vgl. §§ 1 Abs. 1 Satz 1 und 11 Abs.1 Nr.5 BauVorlV.

2. Die vorgelegten Bauvorlagen und die in ihnen enthaltenen Angaben müssen vollständig, richtig und eindeutig sein (vgl. Gaßner in: Simon/Busse, BayBO, Stand: 116. EL, Juli 2014, Art. 64 Rn. 75). Stellt sich bei der Prüfung durch die Behörde heraus, dass die Bauvorlagen inhaltlich unrichtige Angaben enthalten bzw. widersprüchlich oder sonst als Entscheidungsgrundlage für die Bau-genehmigung ungeeignet sind, darf die Baugenehmigung nicht erteilt werden (vgl. Gaßner, a. a. O. Rn. 80).

Sind die Angaben in den Bauvorlagen in wesentlichen Punkten unrichtig oder unvollständig, so ist eine Baugenehmigung rechtswidrig, wenn die Genehmigungsvoraussetzungen von der Genehmigungsbehörde nicht zutreffend beurteilt wurden (vgl. Gaßner, a. a. O. Rn. 82).

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof geht in ständiger Rechtsprechung davon aus, dass der Nachbar zwar keinen materiellen Anspruch darauf hat, dass der Bauantragsteller einwandfreie Bauvorlagen einreicht, die Baugenehmigung aber dann aufzuheben ist, wenn wegen Fehlens oder Unvollständigkeit der Bauvorlagen Gegenstand und Umfang der Baugenehmigung nicht eindeutig festgestellt und aus diesem Grund eine Verletzung von Nachbarrechten nicht ausgeschlossen werden kann (BayVGH, B. v. 5.12.2001 - 26 ZB 01.1775 - juris Rn. 11 m. w. N.). Wenn die Baugenehmigung selbst oder die der Baugenehmigung zugrunde liegenden Bauvorlagen wegen Ungenauigkeiten keine Entscheidung zulassen, ob die Anforderungen derjenigen Vorschriften gewährleistet sind, die zum Prüfprogramm des konkreten bauaufsichtlichen Verfahrens gehören und die Nachbarschutz vermitteln, kann eine Nachbarrechtsverletzung zur Aufhebung einer Baugenehmigung führen (BayVGH, U. v. 28.6.1999 - 1 B 97.3174 - juris Rn. 16). Betrifft die Unbestimmtheit oder Unrichtigkeit der Bauvorlagen solche Vorschriften, deren Verletzung im konkreten Fall subjektiv-öffentliche Abwehrrechte der Klägerin begründen können, ist eine mögliche Rechtsverletzung der Klägerin hierdurch zu bejahen (vgl. BayVGH, U. v. 28.6.1999 - 1 B 97.3174 - juris Rn. 16; B. v. 5.12.2001 - 26 ZB 01.1175 - juris Rn. 11 m. w. N.).

Dem folgt auch die übrige obergerichtliche Rechtsprechung.

Das Bestimmtheitsgebot verlangt in seiner nachbarrechtlichen Ausprägung, dass sich der Baugenehmigung und den genehmigten Bauvorlagen mit der erforderlichen Sicherheit entnehmen lassen muss, dass nur solche Baumaßnahmen und Nutzungen erlaubt sind, die Nachbarrechte nicht beeinträchtigen können. Ist eine Baugenehmigung in dieser Hinsicht inhaltlich nicht hinreichend bestimmt, führt dies zu einem Abwehrrecht des Nachbarn, wenn sich die Unbestimmtheit gerade auf solche Merkmale des Vorhabens bezieht, deren genaue Festlegung erforderlich ist, um eine Verletzung nachbarrechtlicher Vorschriften auszuschließen und - zusätzlich - wenn die insoweit mangelhafte Baugenehmigung aufgrund dessen ein Vorhaben zulässt, von dem der Nachbar konkret unzumutbare Auswirkungen zu befürchten hat.

Wie weit das nachbarrechtliche Bestimmtheitserfordernis im Einzelnen reicht, beurteilt sich nach dem jeweils anzuwendenden materiellen Recht (OVG NRW, U. v. 6.6.2014 - 2 A 2757/12 - juris Rn. 73 und OVG Lüneburg, B. v. 26.1.2012 - 1 ME 226/11 - juris Rn. 22).

2.1 Die eingereichten und genehmigten Bauvorlagen sind vorliegend offensichtlich unvollständig (1.), da sowohl für die Beigeladene bzw. deren Architekten und auch für die Beklagte ohne Weiteres ersichtlich war, dass der erforderliche zweite Rettungsweg für die im rückwärtigen Gebäudebereich liegenden Appartements der Obergeschosse nicht dargestellt war. Die Großzügigkeit der Beklagten im Hinblick auf dieses erhebliche Defizit der eingereichten und genehmigten Pläne erstaunt insoweit, als diese in anderen Fällen auch geringfügigere Mängel der Bauvorlagen rügt und als Ablehnungsgrund heranzieht (vgl. das Verfahren M 8 K 15.2110 - hinsichtlich der von der Beklagten abgelehnten Baugenehmigung; hier wurde bei der Darstellung „Schnitt - Rampe und Ansicht von Osten Haus 1“ gerügt, dass das hier nur zur Vervollständigung des Bildes dargestellte „Haus 2“ auf seiner Südseite keinen Balkon aufwies, obwohl in den Bauzeichnungen, die das „Haus 2“ explizit dargestellt hatten, die Balkone ordnungsgemäß eingezeichnet waren).

Vorliegend betreffen die Unvollständigkeit und die daraus resultierende Unrichtigkeit der Bauvorlagen auch Vorschriften, deren Verletzung subjektiv-öffentlich-rechtliche Abwehrrechte der Klägerin begründen können, da bei dem als „Sonderbau“ zu bewertenden Bauvorhaben gemäß Art. 60 Abs. 1 BayBO die Abstandsflächen im Prüfumfang der Baugenehmigung enthalten sind. Aufgrund der Breite des Grundstücks von lediglich 12 m und der Höhe der Rettungstreppe einschließlich Geländer von 19,50 m (abgegriffen aus dem Austauschplan - Ansicht Süd) ist offensichtlich, dass eine solche Rettungstreppe die Abstandsflächen - weder zum westlichen noch zum östlichen Nachbarn (Klägerin) - einhalten kann.

Somit kann aufgrund der unvollständigen und damit auch unrichtigen Planvorlagen nicht nur nicht sicher bestimmt werden, dass Abstandsflächenverletzungen vom Vorhaben gegenüber der Klägerin nicht ausgehen; vielmehr ist von einer solchen Abstandsflächenverletzung auszugehen, zumal auch fragwürdig ist, ob ein derartiger Abstandsflächenverstoß durch eine Abweichung ausgeräumt werden könnte, da bei einem Neubauvorhaben insoweit die Atypik - im Hinblick auf die Notwendigkeit einer außenführenden Rettungstreppe - fehlt. Es ist auch nicht ohne weiteres anzunehmen, dass die Klägerin aufgrund eigener Nichteinhaltung von Abstandsflächen gehindert wäre, den Abstandsflächen-verstoß der Beigeladenen geltend zu machen.

2.2 Die nicht realisierbare, aber in den Plänen dargestellte Weiterführung des 2. Rettungsweges durch die Tiefgarage der Klägerin hat insoweit Nachbarrelevanz, als im Brandfall zur Rettung der Bewohner Nachbargrundstücke in Anspruch genommen werden müssen. Diese Inanspruchnahme ist auch nicht nur zivilrechtlich von Bedeutung - grundsätzlich ergeht die Baugenehmigung unbeschadet privater Rechte Dritte (Art. 68 Abs. 4 BayBO) - sondern hat auch öffentlich-rechtliche Nachbarrelevanz, da hierdurch ein Notwegerecht gemäß § 917 Abs. 1 BGB im Brandfall begründet wird (vgl. BVerwG, U. v. 26.3.1976 - IV C 7.74 - juris Rn. 27; BayVGH, B. v. 24.10.1996 - 2 B 94.3416, BayVBl 1997, 758 f.).

3. Die streitgegenständliche Baugenehmigung war deshalb mit der Kostenfolge des § 154 Abs. 1 VwGO aufzuheben.

Da die Beigeladene einen eigenen Antrag gestellt und sich somit einem Kostenrisiko unterworfen hat, konnten ihr gemäß § 154 Abs. 3 VwGO die hälftigen Verfahrenskosten auferlegt werden.

Der Ausspruch über die vorläufige Vollstreckbarkeit der Kostenentscheidung beruht auf § 167 VwGO i. V. m. §§ 708 ff. ZPO.

Rechtsmittelbelehrung:

Nach §§ 124, 124 a Abs. 4 VwGO können die Beteiligten die Zulassung der Berufung gegen dieses Urteil innerhalb eines Monats nach Zustellung beim Bayerischen Verwaltungsgericht München,

Hausanschrift: Bayerstraße 30, 80335 München, oder

Postanschrift: Postfach 20 05 43, 80005 München

beantragen. In dem Antrag ist das angefochtene Urteil zu bezeichnen. Dem Antrag sollen vier Abschriften beigefügt werden.

Innerhalb von zwei Monaten nach Zustellung dieses Urteils sind die Gründe darzulegen, aus denen die Berufung zuzulassen ist. Die Begründung ist bei dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof,

Hausanschrift in München: Ludwigstraße 23, 80539 München, oder

Postanschrift in München: Postfach 34 01 48, 80098 München

Hausanschrift in Ansbach: Montgelasplatz 1, 91522 Ansbach

einzureichen, soweit sie nicht bereits mit dem Antrag vorgelegt worden ist.

Über die Zulassung der Berufung entscheidet der Bayerische Verwaltungsgerichtshof.

Vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof müssen sich die Beteiligten, außer im Prozesskostenhilfeverfahren, durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingeleitet wird. Als Prozessbevollmächtigte zugelassen sind neben Rechtsanwälten und den in § 67 Abs. 2 Satz 1 VwGO genannten Rechtslehrern mit Befähigung zum Richteramt die in § 67 Abs. 4 Sätze 4 und 7 VwGO sowie in §§ 3, 5 RDGEG bezeichneten Personen und Organisationen.

Beschluss:

Der Streitwert wird auf Euro 10.000,- festgesetzt (§ 52 Abs. 1 Gerichtskostengesetz - GKG -) i. V. m.

Ziff. 9.7.1 des Streitwertkatalogs für die Verwaltungsgerichtsbarkeit.

Rechtsmittelbelehrung:

Gegen diesen Beschluss steht den Beteiligten die Beschwerde an den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof zu, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes Euro 200,- übersteigt oder die Beschwerde zugelassen wurde. Die Beschwerde ist innerhalb von sechs Monaten, nachdem die Entscheidung in der Hauptsache Rechtskraft erlangt oder das Verfahren sich anderweitig erledigt hat, beim Bayerischen Verwaltungsgericht München,

Hausanschrift: Bayerstraße 30, 80335 München, oder

Postanschrift: Postfach 20 05 43, 80005 München

einzulegen.

Ist der Streitwert später als einen Monat vor Ablauf dieser Frist festgesetzt worden, kann die Beschwerde auch noch innerhalb eines Monats nach Zustellung oder formloser Mitteilung des Festsetzungsbeschlusses eingelegt werden.

Der Beschwerdeschrift eines Beteiligten sollen Abschriften für die übrigen Beteiligten beigefügt werden.

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(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

Lastenausgleichsgesetz - LAG
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(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

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published on 27/06/2016 00:00

Tenor I. Der Bescheid vom 27. April 2015 wird aufgehoben. Die Beklagte wird verpflichtet, den Bauantrag vom 2. Januar 2015 nach Plan-Nr. … zu genehmigen. II. Die Beklagte hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.
published on 06/06/2014 00:00

Tenor Die Berufungen werden zurückgewiesen. Die Beklagte und die Beigeladene, diese als Gesamtschuldner, tragen die Kosten des Berufungsverfahrens jeweils zur Hälfte. Eine Kostenerstattung zwischen der Beklagten und den Beigeladenen findet nicht sta
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published on 28/11/2016 00:00

Tenor I. Die Baugenehmigung vom ... April 2016, Plannr. ..., wird aufgehoben. II. Die Beklagte und die Beigeladene tragen die Kosten des Verfahrens je zur Hälfte. III. Die Kostenentscheidung ist gegen Siche
published on 19/03/2018 00:00

Tenor I. Die Baugenehmigung vom 22. September 2016, Az. … wird aufgehoben. II. Die Beklagte und die Beigeladene haben die Kosten des Verfahrens einschließlich der außergerichtlichen Kosten der Beigeladenen je zur Hälfte zu
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Tenor I. Die Baugenehmigung vom 22. September 2016, Az. … wird aufgehoben. II. Die Beklagte und die Beigeladene haben die Kosten des Verfahrens einschließlich der außergerichtlichen Kosten der Beigeladenen je zur Hälfte zu
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(1) Allgemeine Wohngebiete dienen vorwiegend dem Wohnen.

(2) Zulässig sind

1.
Wohngebäude,
2.
die der Versorgung des Gebiets dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften sowie nicht störenden Handwerksbetriebe,
3.
Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke.

(3) Ausnahmsweise können zugelassen werden

1.
Betriebe des Beherbergungsgewerbes,
2.
sonstige nicht störende Gewerbebetriebe,
3.
Anlagen für Verwaltungen,
4.
Gartenbaubetriebe,
5.
Tankstellen.

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Fehlt einem Grundstück die zur ordnungsmäßigen Benutzung notwendige Verbindung mit einem öffentlichen Wege, so kann der Eigentümer von den Nachbarn verlangen, dass sie bis zur Hebung des Mangels die Benutzung ihrer Grundstücke zur Herstellung der erforderlichen Verbindung dulden. Die Richtung des Notwegs und der Umfang des Benutzungsrechts werden erforderlichenfalls durch Urteil bestimmt.

(2) Die Nachbarn, über deren Grundstücke der Notweg führt, sind durch eine Geldrente zu entschädigen. Die Vorschriften des § 912 Abs. 2 Satz 2 und der §§ 913, 914, 916 finden entsprechende Anwendung.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.

(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.

(1) Die Beteiligten können vor dem Verwaltungsgericht den Rechtsstreit selbst führen.

(2) Die Beteiligten können sich durch einen Rechtsanwalt oder einen Rechtslehrer an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule eines Mitgliedstaates der Europäischen Union, eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder der Schweiz, der die Befähigung zum Richteramt besitzt, als Bevollmächtigten vertreten lassen. Darüber hinaus sind als Bevollmächtigte vor dem Verwaltungsgericht vertretungsbefugt nur

1.
Beschäftigte des Beteiligten oder eines mit ihm verbundenen Unternehmens (§ 15 des Aktiengesetzes); Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich auch durch Beschäftigte anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen,
2.
volljährige Familienangehörige (§ 15 der Abgabenordnung, § 11 des Lebenspartnerschaftsgesetzes), Personen mit Befähigung zum Richteramt und Streitgenossen, wenn die Vertretung nicht im Zusammenhang mit einer entgeltlichen Tätigkeit steht,
3.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Abgabenangelegenheiten,
3a.
Steuerberater, Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer und vereidigte Buchprüfer, Personen und Vereinigungen im Sinne der §§ 3a und 3c des Steuerberatungsgesetzes im Rahmen ihrer Befugnisse nach § 3a des Steuerberatungsgesetzes, zu beschränkter geschäftsmäßiger Hilfeleistung in Steuersachen nach den §§ 3d und 3e des Steuerberatungsgesetzes berechtigte Personen im Rahmen dieser Befugnisse sowie Gesellschaften im Sinne des § 3 Satz 1 Nummer 2 und 3 des Steuerberatungsgesetzes, die durch Personen im Sinne des § 3 Satz 2 des Steuerberatungsgesetzes handeln, in Angelegenheiten finanzieller Hilfeleistungen im Rahmen staatlicher Hilfsprogramme zur Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie, wenn und soweit diese Hilfsprogramme eine Einbeziehung der Genannten als prüfende Dritte vorsehen,
4.
berufsständische Vereinigungen der Landwirtschaft für ihre Mitglieder,
5.
Gewerkschaften und Vereinigungen von Arbeitgebern sowie Zusammenschlüsse solcher Verbände für ihre Mitglieder oder für andere Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder,
6.
Vereinigungen, deren satzungsgemäße Aufgaben die gemeinschaftliche Interessenvertretung, die Beratung und Vertretung der Leistungsempfänger nach dem sozialen Entschädigungsrecht oder der behinderten Menschen wesentlich umfassen und die unter Berücksichtigung von Art und Umfang ihrer Tätigkeit sowie ihres Mitgliederkreises die Gewähr für eine sachkundige Prozessvertretung bieten, für ihre Mitglieder in Angelegenheiten der Kriegsopferfürsorge und des Schwerbehindertenrechts sowie der damit im Zusammenhang stehenden Angelegenheiten,
7.
juristische Personen, deren Anteile sämtlich im wirtschaftlichen Eigentum einer der in den Nummern 5 und 6 bezeichneten Organisationen stehen, wenn die juristische Person ausschließlich die Rechtsberatung und Prozessvertretung dieser Organisation und ihrer Mitglieder oder anderer Verbände oder Zusammenschlüsse mit vergleichbarer Ausrichtung und deren Mitglieder entsprechend deren Satzung durchführt, und wenn die Organisation für die Tätigkeit der Bevollmächtigten haftet.
Bevollmächtigte, die keine natürlichen Personen sind, handeln durch ihre Organe und mit der Prozessvertretung beauftragten Vertreter.

(3) Das Gericht weist Bevollmächtigte, die nicht nach Maßgabe des Absatzes 2 vertretungsbefugt sind, durch unanfechtbaren Beschluss zurück. Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmächtigten und Zustellungen oder Mitteilungen an diesen Bevollmächtigten sind bis zu seiner Zurückweisung wirksam. Das Gericht kann den in Absatz 2 Satz 2 Nr. 1 und 2 bezeichneten Bevollmächtigten durch unanfechtbaren Beschluss die weitere Vertretung untersagen, wenn sie nicht in der Lage sind, das Sach- und Streitverhältnis sachgerecht darzustellen.

(4) Vor dem Bundesverwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht müssen sich die Beteiligten, außer im Prozesskostenhilfeverfahren, durch Prozessbevollmächtigte vertreten lassen. Dies gilt auch für Prozesshandlungen, durch die ein Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht oder einem Oberverwaltungsgericht eingeleitet wird. Als Bevollmächtigte sind nur die in Absatz 2 Satz 1 bezeichneten Personen zugelassen. Behörden und juristische Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse können sich durch eigene Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt oder durch Beschäftigte mit Befähigung zum Richteramt anderer Behörden oder juristischer Personen des öffentlichen Rechts einschließlich der von ihnen zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben gebildeten Zusammenschlüsse vertreten lassen. Vor dem Bundesverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 5 bezeichneten Organisationen einschließlich der von ihnen gebildeten juristischen Personen gemäß Absatz 2 Satz 2 Nr. 7 als Bevollmächtigte zugelassen, jedoch nur in Angelegenheiten, die Rechtsverhältnisse im Sinne des § 52 Nr. 4 betreffen, in Personalvertretungsangelegenheiten und in Angelegenheiten, die in einem Zusammenhang mit einem gegenwärtigen oder früheren Arbeitsverhältnis von Arbeitnehmern im Sinne des § 5 des Arbeitsgerichtsgesetzes stehen, einschließlich Prüfungsangelegenheiten. Die in Satz 5 genannten Bevollmächtigten müssen durch Personen mit der Befähigung zum Richteramt handeln. Vor dem Oberverwaltungsgericht sind auch die in Absatz 2 Satz 2 Nr. 3 bis 7 bezeichneten Personen und Organisationen als Bevollmächtigte zugelassen. Ein Beteiligter, der nach Maßgabe der Sätze 3, 5 und 7 zur Vertretung berechtigt ist, kann sich selbst vertreten.

(5) Richter dürfen nicht als Bevollmächtigte vor dem Gericht auftreten, dem sie angehören. Ehrenamtliche Richter dürfen, außer in den Fällen des Absatzes 2 Satz 2 Nr. 1, nicht vor einem Spruchkörper auftreten, dem sie angehören. Absatz 3 Satz 1 und 2 gilt entsprechend.

(6) Die Vollmacht ist schriftlich zu den Gerichtsakten einzureichen. Sie kann nachgereicht werden; hierfür kann das Gericht eine Frist bestimmen. Der Mangel der Vollmacht kann in jeder Lage des Verfahrens geltend gemacht werden. Das Gericht hat den Mangel der Vollmacht von Amts wegen zu berücksichtigen, wenn nicht als Bevollmächtigter ein Rechtsanwalt auftritt. Ist ein Bevollmächtigter bestellt, sind die Zustellungen oder Mitteilungen des Gerichts an ihn zu richten.

(7) In der Verhandlung können die Beteiligten mit Beiständen erscheinen. Beistand kann sein, wer in Verfahren, in denen die Beteiligten den Rechtsstreit selbst führen können, als Bevollmächtigter zur Vertretung in der Verhandlung befugt ist. Das Gericht kann andere Personen als Beistand zulassen, wenn dies sachdienlich ist und hierfür nach den Umständen des Einzelfalls ein Bedürfnis besteht. Absatz 3 Satz 1 und 3 und Absatz 5 gelten entsprechend. Das von dem Beistand Vorgetragene gilt als von dem Beteiligten vorgebracht, soweit es nicht von diesem sofort widerrufen oder berichtigt wird.

(1) Kammerrechtsbeistände stehen in den nachfolgenden Vorschriften einem Rechtsanwalt gleich:

1.
§ 79 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 Satz 1, § 88 Absatz 2, § 121 Absatz 2 bis 4, § 122 Absatz 1, den §§ 126, 130d und 133 Absatz 2, den §§ 135, 157 und 169 Absatz 2, den §§ 174, 195 und 317 Absatz 5 Satz 2, § 348 Absatz 1 Satz 2 Nummer 2 Buchstabe d, § 397 Absatz 2 und § 702 Absatz 2 Satz 2 der Zivilprozessordnung,
2.
§ 10 Absatz 2 Satz 1, § 11 Satz 4, § 13 Absatz 4, den §§ 14b und 78 Absatz 2 bis 4 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit,
3.
§ 11 Absatz 2 Satz 1 und § 46g des Arbeitsgerichtsgesetzes,
4.
den §§ 65d und 73 Absatz 2 Satz 1 und Absatz 6 Satz 5 des Sozialgerichtsgesetzes, wenn nicht die Erlaubnis das Sozial- und Sozialversicherungsrecht ausschließt,
5.
den §§ 55d und 67 Absatz 2 Satz 1 und Absatz 6 Satz 4 der Verwaltungsgerichtsordnung,
6.
den §§ 52d und 62 Absatz 2 Satz 1 und Absatz 6 Satz 4 der Finanzgerichtsordnung, wenn die Erlaubnis die geschäftsmäßige Hilfeleistung in Steuersachen umfasst.

(2) Registrierte Erlaubnisinhaber stehen im Sinn von § 79 Abs. 2 Satz 1 der Zivilprozessordnung, § 10 Abs. 2 Satz 1 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit, § 11 Abs. 2 Satz 1 des Arbeitsgerichtsgesetzes, § 73 Abs. 2 Satz 1 des Sozialgerichtsgesetzes, § 67 Abs. 2 Satz 1 der Verwaltungsgerichtsordnung und § 62 Abs. 2 Satz 1 der Finanzgerichtsordnung einem Rechtsanwalt gleich, soweit ihnen die gerichtliche Vertretung oder das Auftreten in der Verhandlung

1.
nach dem Umfang ihrer bisherigen Erlaubnis,
2.
als Prozessagent durch Anordnung der Justizverwaltung nach § 157 Abs. 3 der Zivilprozessordnung in der bis zum 30. Juni 2008 geltenden Fassung,
3.
durch eine für die Erteilung der Erlaubnis zum mündlichen Verhandeln vor den Sozialgerichten zuständige Stelle,
4.
nach § 67 der Verwaltungsgerichtsordnung in der bis zum 30. Juni 2008 geltenden Fassung oder
5.
nach § 13 des Gesetzes über die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit in der bis zum 30. Juni 2008 geltenden Fassung
gestattet war. In den Fällen des Satzes 1 Nummer 1 bis 3 ist der Umfang der Befugnis zu registrieren und im Rechtsdienstleistungsregister bekanntzumachen.

(3) Das Gericht weist registrierte Erlaubnisinhaber, soweit sie nicht nach Maßgabe des Absatzes 2 zur gerichtlichen Vertretung oder zum Auftreten in der Verhandlung befugt sind, durch unanfechtbaren Beschluss zurück. Prozesshandlungen eines nicht vertretungsbefugten Bevollmächtigten und Zustellungen oder Mitteilungen an diesen Bevollmächtigten sind bis zu seiner Zurückweisung wirksam. Das Gericht kann registrierten Erlaubnisinhabern durch unanfechtbaren Beschluss die weitere Vertretung oder das weitere Auftreten in der Verhandlung untersagen, wenn sie nicht in der Lage sind, das Sach- und Streitverhältnis sachgerecht darzustellen.§ 335 Abs. 1 Nr. 5 der Zivilprozessordnung gilt entsprechend.