Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Urteil, 27. Juli 2017 - 8 A 16.40019

published on 27/07/2017 00:00
Bayerischer Verwaltungsgerichtshof Urteil, 27. Juli 2017 - 8 A 16.40019
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Tenor

I. Die Klage wird abgewiesen.

II. Der Kläger trägt die Kosten des Verfahrens.

III. Das Urteil ist im Kostenpunkt vorläufig vollstreckbar.

IV. Die Revision wird nicht zugelassen.

Tatbestand

1. Der Kläger, eine kreisangehörige Marktgemeinde, wendet sich gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Erweiterung der Verkehrsflächen der Tank- und Rastanlage S … an der BAB A ... F. – N. vom 29. Februar 2016.

Der angefochtene Planfeststellungsbeschluss hat die Erweiterung der bestehenden Tank- und Rastanlage zum Gegenstand. Auf der Nordseite wird die Tankstelle in Richtung N. vorverlegt. Die frei werdenden Flächen werden in Lkw-Stellplätze umgewandelt. Auf der Südseite werden zusätzliche Lkw-Stellflächen geschaffen und auf einem Grundstück, das die Bundesrepublik Deutschland erwirbt, wird ein eigenständiges WC-Gebäude neu errichtet. Der sechsstreifige Ausbau der BAB A ... F. – N. im angrenzenden Abschnitt (östlich Schlüsselfeld bis östlich AS H. Nord) wurde am 16. September 2015 gesondert planfestgestellt. Die vom Kläger dagegen erhobene Klage wies das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 27. April 2017 (Az.: 9 A 30.15) ab.

2. Der Kläger erhob im Planfeststellungsverfahren Einwendungen und forderte unter anderem neben einem zusätzlichen Lärmschutz für den Ortsteil W … den Abschluss von Sondervereinbarungen über die Abwasserentsorgung der neu anzuschließenden Grundstücke (neu zu errichtende Tankstelle auf der Nordseite und WC-Anlage auf der Südseite).

Bei einem Ortstermin am 22. Dezember 2014 wurde – ausweislich des Aktenvermerks der Autobahndirektion Nordbayern – zwischen den Beteiligten vereinbart, dass für den Anschluss des WC-Gebäudes auf der Südseite unter Einschaltung des Bayerischen Gemeindetags eine Mustersondervereinbarung erstellt werden soll. Der Kläger signalisierte, derartige Musterregelungen zu akzeptieren. In Bezug auf die Tankstelle auf der Nordseite wies die Autobahndirektion darauf hin, dass das Betriebsgrundstück für die neue Tankstelle erschlossen sei, da es unmittelbar an die Gemeindeverbindungs Straße W … – A … (FlNr. …, Gemarkung W …) angrenze, in der der öffentliche Abwasserkanal verlaufe. Dem widersprach der Klägervertreter.

3. Der angefochtene Planfeststellungsbeschluss beinhaltet ein Regelungsverzeichnis (Unterlage 11 T). Darin ist unter Ziffern 4.1 und 4.3 u.a. ausgeführt, dass die bestehenden öffentlichen Abwasserleitungen im Bereich der Verkehrsfläche der Tank- und Rastanlage S … in Lage und Höhe unverändert bleiben, dass aber bestimmte Anpassungsarbeiten auf Kosten des Bundes vorzunehmen sind. Ziffer 4.2 regelt im Wesentlichen, dass die neue Tankstelle auf der Nordseite über einen neuen Abwasserkanal DN 300 an die bestehende Abwasserleitung DN 300 des Klägers im Bereich der Gemeindeverbindungs Straße W … – A … angeschlossen wird. Weiter heißt es dort, dass sich die Unterhaltung für alle wassertechnischen Anlagen auf dem Betriebsgrundstück sowie der Anschluss an die kommunale Entwässerung nach den geltenden Satzungen des Klägers richten. Als bisheriger sowie als künftiger Eigentümer bzw. Unterhaltungspflichtiger werden unter Ziffer 4.1 bis 4.3 jeweils für die Betriebsgrundstücke die A … …  … GmbH sowie für die Verkehrsflächen bzw. die außerhalb der Betriebsflächen gelegenen Grundstücke der Kläger genannt. Hinsichtlich der Abwasserleitung für das neue WC-Gebäude auf der Südseite wird unter Ziffer 4.4 geregelt, dass das Schmutzwasser über eine neue etwa 390 m lange Abwasserdruckleitung DN 100 und von deren Endschacht über eine etwa 35 m lange Freispiegelleitung DN 200 an den bestehenden öffentlichen Abwasserkanal auf der Südseite östlich der vorhandenen Trafo-Station angeschlossen wird. Als künftiger Eigentümer bzw. Unterhaltungspflichtiger wird die Bundesrepublik Deutschland aufgeführt. Zum Thema Sondervereinbarung heißt es: „Zur Regelung von Bau- und Unterhaltungspflicht, Kostentragung, Abrechnungsmodalitäten sowie der Gebühren und Beiträge des Anschlusses wird zwischen der Bundesrepublik Deutschland – Bundesstraßenverwaltung – und dem Markt W … eine Sondervereinbarung abgeschlossen.“

In den Gründen des Planfeststellungsbeschlusses wird zu den Einwendungen des Klägers in Bezug auf die Entwässerungsanlage ausgeführt, dass die WC-Anlage auf der Südseite hinsichtlich der Abwasserentsorgung nicht erschlossen sei. Es bedürfe einer Sondervereinbarung, die jedoch nicht vor Erlass des Planfeststellungsbeschlusses vorliegen müsse. Vielmehr sei zu erwarten, dass sie bis zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme abgeschlossen sein werde. Dem Grunde nach hätten beide Seiten im Rahmen einer Besprechung im Dezember 2014 erklärt, eine solche Vereinbarung abschließen zu wollen. Der Kläger werde zudem den Abschluss einer angemessenen Sondervereinbarung kaum ermessensfehlerfrei ablehnen können. In Bezug auf die Kapazität der Zentralkläranlage des Klägers wurde ausgeführt, dass die Abwassermenge trotz der Erweiterung nicht signifikant ansteigen werde. Auf Regelungen zur Kostentragung für eine Erweiterung der Kläranlagenkapazität könne der Planfeststellungsbeschluss verzichten, weil die Erhebung von Beiträgen für die Erweiterung durch die Gemeinde selbst zu regeln sei. Die Problembewältigung könne auf ein solches Verfahren verlagert werden.

In Bezug auf die Lärmbelastung wurde im Wesentlichen ausgeführt, dass das planfestgestellte Vorhaben mit den Belangen des Lärmschutzes vereinbar sei. Da der Lärm des zu ändernden Verkehrswegs zu betrachten sei, müsse der Lärm der durchgehenden Fahrspuren der BAB A 3 gemeinsam mit dem Lärm des Nebenbetriebs, also der Tankstelle und der Verkehrsflächen der Rastanlage, zugrunde gelegt werden. Weiter führte die Behörde aus, dass an den ausgewählten Immissionsorten in W … und B … (unter Berücksichtigung der bereits planfestgestellten Lärmschutzmaßnahmen aus dem sechsstreifigen Autobahnausbau) die Beurteilungspegel sinken würden. Der Tatbestand des § 1 Abs. 2 Nr. 1 und 2 der 16. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (Verkehrslärmschutzverordnung – 16. BImSchV) sei nicht erfüllt.

4. Mit seiner Klage trägt der Kläger vor:

4.1 Die Abwägung der durch das Vorhaben verursachten Lärmimmissionen sei fehlerhaft erfolgt. Der Kläger sei Eigentümer der Grundstücke FlNr. … und …, Gemarkung W …, auf denen sich eine Kindertagesstätte und ein Veranstaltungssaal befänden. Diese würden durch die vorhabenbedingten Lärmimmissionen unzulässig belastet. Es sei zu Unrecht davon ausgegangen worden, dass der Anwendungsbereich der Verkehrslärmschutzverordnung nicht eröffnet sei. Weiterhin seien bestimmte, durch Bebauungspläne ausgewiesene reine und allgemeine Wohngebiete in den Ortsteilen B … sowie W … zu Unrecht nicht in die Abwägung einbezogen worden.

4.2 Der Planfeststellungsbeschluss gehe zudem fehlerhaft davon aus, dass das nördliche Tankstellengrundstück unmittelbar an das Straßengrundstück FlNr. …, Gemarkung W …, (Gemeindeverbindungs Straße W … – A …) angrenze und daher erschlossen sei. Hinsichtlich der WC-Anlage im Süden werde die Problembewältigung unzulässig auf ein nachfolgendes Verwaltungsverfahren verschoben, nachdem eine Sondervereinbarung noch nicht vorliege. Es sei nicht zu erwarten, dass diese bis zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage abgeschlossen sein werde. Schließlich gehe der Planfeststellungsbeschluss zu Unrecht davon aus, dass die Betriebsgrundstücke von der öffentlichen gemeindlichen Kanalleitung erschlossen seien. Die Zuleitungen seien gerade nicht als Bestandteil der öffentlichen Entwässerungseinrichtung gewidmet. Diese umfasse lediglich alle im gemeindlichen Straßengrund liegende Entsorgungsleitungen, nicht aber die Leitungen in den Grundstücken der Bundesrepublik Deutschland oder anderer Eigentümer. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof habe in seiner Entscheidung vom 3. April 2008 dazu lediglich ausgeführt, dass die Grundstücksanschlüsse bis zur Grenze der anzuschließenden Grundstücke zur klägerischen Entwässerungsanlage gehörten. Damit sei jedoch nicht festgestellt, dass der Abwasserkanal bis zum Betriebsgrundstück eine öffentliche Kanalleitung sei.

4.3 Der Kläger beantragt sinngemäß

die Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses,

hilfsweise die Feststellung, dass der Planfeststellungsbeschluss rechtswidrig ist und nicht vollzogen werden darf,

weiter hilfsweise den Beklagten zu verpflichten den Planfeststellungsbeschluss unter Berücksichtigung der Rechtsauffassung des Gerichts um weitere Lärmschutzmaßnahmen sowie um Regelungen zum Anschluss der Vorhabensgrundstücke an die Entwässerungseinrichtung des Klägers, insbesondere im Hinblick auf die Bau- und Unterhaltspflicht, Kostentragung sowie die Abrechnungsmodalitäten der Gebühren und Beiträge, zu ergänzen,

weiter hilfsweise den Beklagten zu verurteilen, über die Ergänzung des Planfeststellungsbeschlusses unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts erneut zu entscheiden.

5. Der Beklagte beantragt,

die Klage abzuweisen.

Er führt im Wesentlichen aus, dass die schalltechnische Begutachtung sowohl die Immissionsbeiträge des hier angegriffenen Ausbaus als auch diejenigen des sechsstreifigen Ausbaus der BAB A 3 berücksichtige. Eine Verletzung der Rechte des Klägers komme nicht in Betracht, weil die Vorsorgewerte für allgemeine und reine Wohngebiete aus § 2 Abs. 1 Nr. 2 Verkehrslärmschutzverordnung in den Wohngebieten während der Tagzeit generell unterschritten würden. Die Nachtwerte seien zwar (auch) nach dem Ausbau teilweise geringfügig überschritten, jedoch führe der Ausbau insgesamt auch nachts generell zu einer deutlichen Senkung der Lärmwerte.

Die Tankstelle auf der Nordseite sei abwassermäßig erschlossen. Hinsichtlich des WC-Gebäudes auf der Südseite sei die Planfeststellungsbehörde zutreffend davon ausgegangen, dass eine Sondervereinbarung abgeschlossen werden würde, da der Kläger sich hierzu bereit erklärt habe. Nach der obergerichtlichen Rechtsprechung sei ein Grundstück nicht nur dann erschlossen, wenn der in einer öffentlichen Straße verlegte Ver- und Entsorgungsstrang bis zur Höhe der Grundstücksgrenze heranreiche, sondern auch dann, wenn die Möglichkeit bestehe, nach Durchquerung eines Zwischengrundstücks einen Anschluss herzustellen, und dieser rechtlich sowie tatsächlich auf Dauer gesichert sei. Dies sei beim Toilettengebäude der Fall, weshalb es nicht einmal einer Sondervereinbarung bedurft hätte.

6. Der Kläger hat mit Schriftsatz vom 22. Juli 2016 erklärt, dass er hinsichtlich der Erschließung des WC-Gebäudes auf der Südseite „unverändert am Abschluss einer Sondervereinbarung interessiert“ sei. Gegenteiliges sei nicht behauptet worden.

Mit Schreiben vom 24. Juli 2017 hat der Kläger mitgeteilt, dass er am 20. Juli 2017 seine Entwässerungssatzung – EWS – in § 1 Abs. 3 mit Wirkung vom 8. Oktober 2012 geändert habe. Zur Entwässerungseinrichtung gehörten danach nicht mehr alle im öffentlichen Straßengrund liegenden Teile der Grundstücksanschlüsse, sondern nur noch solche Teile von Grundstücksanschlüssen und Kanälen, die nicht in Bundesfernstraßen lägen. Dies sei ausweislich des beglaubigten Auszugs aus der Niederschrift des Marktgemeinderats zum Zweck der Klarstellung erfolgt. Der Normgeber habe die ursprüngliche Formulierung entsprechend der Mustersatzung gewählt. Es sei dagegen nicht gewollt gewesen, Kanäle, die in der Unterhaltspflicht des Bundes gestanden seien, in die eigene Unterhaltspflicht zu übernehmen. Die Satzungsänderung ist zwischenzeitlich Gegenstand eines Normenkontrollverfahrens beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (Az.: 4 N 17.1548).

7. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat mit Beschluss vom 5. Dezember 2016 entschieden, dass er für die Entscheidung des Rechtsstreits sachlich zuständig ist. Am 4. Mai 2017 hat er zur Feststellung der örtlichen Situation im Bereich der Planfeststellung Beweis durch Einnahme eines Augenscheins durch den Senat erhoben und einen Aufklärungsbeschluss erlassen.

Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstands wird auf den Inhalt der beigezogenen Behördenakten und der Gerichtsakten Bezug genommen.

Gründe

Die zulässige Klage führt weder im Hauptantrag noch in den Hilfsanträgen zum Erfolg (vgl. § 113 Abs. 1 Satz 1 VwGO). Dem Planfeststellungsbeschluss haften keine Mängel an, die zur Aufhebung oder – als minus hierzu – zur Feststellung der Rechtswidrigkeit und Nichtvollziehbarkeit führen. Ebenso wenig hat der Kläger einen Anspruch auf Ergänzung des Planfeststellungsbeschlusses. Dies gilt sowohl hinsichtlich seiner Einwendungen in Bezug auf Immissionsbelastungen (1.) als auch in Bezug auf die vor allem im Zusammenhang mit dem Gebot der Konfliktbewältigung aufgeworfenen Fragen der abwassertechnischen Erschließung der Anlage (2.).

1. Der Planfeststellungsbeschluss weist hinsichtlich der gemeindlichen Planungshoheit des Klägers keine beachtlichen Abwägungsfehler auf.

Nach ständiger höchstrichterlicher Rechtsprechung vermittelt die gemeindliche Planungshoheit eine wehrfähige, in die Abwägung nach § 17 Satz 2 FStrG einzubeziehende Rechtsposition gegen fremde Fachplanungen auf dem eigenen Gemeindegebiet, wenn das Vorhaben eine verfestigte Planung der Gemeinde nachhaltig stört, wegen seiner Großräumigkeit wesentliche Teile des Gemeindegebiets einer durchsetzbaren gemeindlichen Planung entzieht oder gemeindliche Einrichtungen erheblich beeinträchtigt (stRspr, vgl. BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 17; U.v. 28.4.2016 – 9 A 8.15 – juris Rn. 14; U.v. 15.12.2016 – 4 A 4.15 – NVwZ 2017, 708 Rn. 58).

Der klägerische Vortrag lässt – bei Zugrundelegung dieser Maßstäbe – nicht erkennen, dass der Planfeststellungsbeschluss die gemeindliche Planungshoheit in abwägungsfehlerhafter Weise zurückgesetzt hätte. Insofern kann zunächst auf das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum sechsstreifigen Ausbau der BAB A 3 im angrenzenden Abschnitt (Planfeststellungsbeschluss vom 16.9.2015) verwiesen werden (U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris). Zwar entfaltet dieses angesichts des unterschiedlichen Streitgegenstands keine Bindungswirkung für das vorliegende Verfahren, aufgrund der gleichartigen Einwendungen des Klägers sowie der Tatsache, dass die Immissionsbelastungen im Wesentlichen von der ausgebauten Autobahn selbst und nicht von der Nebenanlage bestimmt werden, sind die Ausführungen aber heranziehbar.

1.1 Konkrete und verfestigte Planungen des Klägers werden durch das Vorhaben nicht nachhaltig gestört.

Eine solche Störung kann vor allem dann gegeben sein, wenn sich ein vorhabenbedingter erheblicher Lärmzuwachs auf wesentliche Teile von Baugebieten auswirkt, die in (prioritären) Bebauungsplänen ausgewiesen sind (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 19; U.v. 6.11.2013 – 9 A 9.12 – UPR 2014, 223 Rn. 19 ff.). Voraussetzung ist dabei, dass sich die durch eine Maßnahme verursachte Lärmzunahme nicht nur auf einzelne Grundstücke, sondern auf wesentliche Teile von in Bebauungsplänen ausgewiesenen Baugebieten auswirkt (BVerwG, B.v. 11.11.2008 – 9 A 56.07 – juris Rn. 3; B.v. 2.8.2006 – 9 B 9.06 – NVwZ 2006, 1290). Zudem muss auf noch nicht verfestigte, aber konkrete Planungsabsichten einer Gemeinde abwägend in der Weise Rücksicht genommen werden, dass von der Gemeinde konkret in Betracht gezogene städtebauliche Planungsmöglichkeiten nicht unnötig verbaut werden (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 19 m.w.N.). Eine Gemeinde ist aber andererseits nicht Sachwalter der Lärmbelange einzelner Bürger. Wenn diese in ihren Rechten verletzt sein sollten, müssen sie selbst Klage erheben (§ 42 Abs. 2 VwGO). Nur nachhaltige Einwirkungen auf das Gemeindegebiet, nicht aber einzelne Störungen von Siedlungsgebieten in immissionsschutzrechtlicher Hinsicht überschreiten insoweit indes die Erheblichkeitsschwelle für eine erfolgreiche Klage einer Gemeinde (vgl. BVerwG, B.v. 15.4.1999 – 4 VR 18.98 u.a. – NVwZ-RR 1999, 554/555).

1.1.1 Störungen konkreter und verfestigter Planungen wurden hier vom Kläger ebenso wenig dargelegt wie in Bezug auf den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn BAB A 3 im angrenzenden Abschnitt. Das Bundesverwaltungsgericht hat dies für die vom Kläger ausgewiesenen Baugebiete verneint (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 18 ff.), dabei allerdings darauf hingewiesen, dass, soweit der Ausbau der Tank- und Rastanlage ein erhöhtes Lärmaufkommen hervorrufen könne, dies im dortigen Planfeststellungsverfahren zu berücksichtigen sei (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 22).

Bei Zugrundelegung der dargestellten Maßstäbe und bei Berücksichtigung der durch das hier streitgegenständliche Vorhaben hervorgerufenen Lärmbelastungen sind nachhaltige Störungen wesentlicher Teile von Baugebieten indes weder für die Gebiete im Ortsteil W … noch für die im Ortsteil B … zu erwarten. Es ist für diese Bereiche schon kein erheblicher Lärmzuwachs zu prognostizieren. Die hier ausnahmsweise anzustellende und vom Kläger auch geforderte Gesamtbetrachtung beider Vorhaben kommt aufgrund der vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen zum Ergebnis, dass keine relevante Lärmzunahme zu erwarten ist. Vielmehr ergeben die immissionstechnischen Untersuchungen (Unterlage 17.1 T, S. 4 f.), dass die Beurteilungspegel an den überprüften Immissionsorten in W … und in B … ausnahmslos abnehmen. Teilweise kommt es zu Reduzierungen in erheblichem Umfang. Bereits aus diesem Grund scheidet eine nachhaltige Störung gemeindlicher Planungen aus.

Auf nur vereinzelte Überschreitungen von Grenzwerten könnte sich der Kläger dagegen schon nicht berufen. Im Ortsteil W …, der wegen seiner Nähe zur Tank- und Rastanlage von den dort ausgehenden Lärmimmissionen am Stärksten betroffen ist, sind solche indes nicht einmal zu befürchten. Die Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) findet gemäß § 1 Abs. 2 16. BImSchV zum einen für das hier streitgegenständliche Vorhaben schon keine Anwendung, da weder eine Straße um einen durchgehenden Fahrstreifen für den Kraftfahrzeugverkehr zwischen zwei Anschlussstellen erweitert wird (vgl. dazu auch OVG NRW, U.v. 28.4.2016 – 11 D 33/13.AK – juris Rn. 187; VGH BW, U.v. 7.8.2012 – 5 S 1749/11 – juris Rn. 79) noch die in § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 16. BImSchV genannten Beurteilungspegel (bei Einbeziehung des sechsstreifigen Ausbaus der BAB A 3) überschritten werden. Dessen ungeachtet werden zum anderen an den untersuchten Immissionsorten die jeweiligen Lärmvorsorgegrenzwerte dieser Verordnung (§ 2 16. BImSchV) – bei Berücksichtigung der Lärmeinwirkungen durch die ausgebaute Tank- und Rastanlage und die ausgebaute BAB A 3 – eingehalten (vgl. Unterlage 7 T – Lageplan mit Lärmschutz und Unterlage 17.1 T – Immissionstechnische Untersuchungen). Dies gilt gerade auch für die Richtwerte für Wohngebiete (bei denen im Übrigen nicht zwischen allgemeinen und reinen Wohngebieten differenziert wird) gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 2 16. BImSchV.

Die Lärmsituation für den Ortsteil B … wird aufgrund der Entfernung zur Tank- und Rastanlage S … von mehr als 1,1 km im Übrigen nach den im Planfeststellungsverfahren getroffenen immissionsfachlichen Feststellungen bereits heute ausschließlich von der durchgehenden Autobahn bestimmt. Der ermittelte Lärmanteil aus der erweiterten Rastanlage von 0,2 dB(A) wurde nachvollziehbar als nicht spürbar bewertet (vgl. Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsbeschluss, S. 61). Ein erhöhtes Lärmaufkommen im Verhältnis zum Ausbau der BAB A 3, durch den der Kläger nicht in seinen Rechten verletzt wird (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris), ist daher für den Ortsteil B … nicht ersichtlich. Auch aus diesem Grund scheidet eine nachhaltige Störung konkreter und verfestigter klägerischer Planungen insofern aus.

1.1.2 Der Kläger ist den Ausführungen des Beklagten weder in Bezug auf die Frage nachhaltiger Störungen der kommunalen Planungshoheit noch hinsichtlich der immissionsfachlichen Untersuchungen hinreichend entgegengetreten.

Die Klägerbevollmächtigte hat vielmehr in der mündlichen Verhandlung – trotz ausdrücklichen richterlichen Hinweises auf die Unplausibilität der bisherigen Ausführungen und trotz Kenntnis der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts – eine weitere Substanziierung des klägerischen Vorbringens offensichtlich nicht für erforderlich gehalten. Beachtliche Fehler bei der schalltechnischen Begutachtung wurden nicht substanziiert gerügt und sind auch sonst nicht ersichtlich. Der Beklagte hat auf den klägerischen Einwand hin nochmals dargelegt, dass der Ausbau der BAB A 3 im Rahmen der Lärmberechnungen berücksichtigt (vgl. bereits den Planfeststellungsbeschluss, S. 37, und den Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsbeschluss, S. 59 ff.) und dass somit die vom Kläger geforderte Summierung der Immissionsbelastung aus beiden Vorhaben vorgenommen wurde. Gegen die Art und Weise der Berechnung (vgl. dazu Erläuterungsbericht zum Planfeststellungsbeschluss, S. 59 ff., und Unterlage 17.1 T – Immissionstechnische Untersuchungen) hat der Kläger auch im Übrigen keine hinreichend substanziierten Einwendungen erhoben. Das bloße Bestreiten der Korrektheit der in sich widerspruchsfreien und nachvollziehbaren immissionsfachlichen Ausführungen reicht dagegen nicht aus.

1.1.3 In Bezug auf das klägerische Vorbringen, dass bestimmte Lärmschutzmaßnahmen nur freiwillig festgesetzt worden seien, hat das Bundesverwaltungsgericht in seiner Entscheidung darauf hingewiesen, dass diese im Planfeststellungsverfahren zum sechsstreifigen Ausbau der BAB A 3 verbindlich festgesetzt wurden (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 22).

1.2 Soweit der Kläger einwendet, das planfestgestellte Vorhaben entziehe wesentliche Teile des Gemeindegebiets einer durchsetzbaren Planung, fehlt es, nicht zuletzt im Hinblick auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris), ebenfalls an einer hinreichenden Substanziierung.

1.3 Es werden entgegen dem klägerischen Vortrag auch keine gemeindlichen Einrichtungen des Klägers erheblich beeinträchtigt.

In Bezug auf die Kindertagesstätte „K … …“ kann der in § 2 Abs. 1 Nr. 1 16. BImSchV festgelegte Tagesgrenzwert von 57 dB(A) entsprechend herangezogen werden (ebenso BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30/15 –, juris 26), der nicht überschritten wird. Das Bundesverwaltungsgericht hat insofern nicht beanstandet, dass die immissionstechnischen Untersuchungen keine individuelle Berechnung der dort zu erwartenden Lärmwerte enthalten, und hat es ausreichen lassen, dass in der Verkehrslärmprognose ein entsprechender Beurteilungspegel an den der Autobahn näher gelegenen Immissionsorten erreicht und dort nicht überschritten wird (vgl. dazu BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 26). Vorliegend hat der Beklagte aus dem ebenfalls näher an der Autobahn liegenden Immissionsort 6 (vgl. Unterlage 7 T – Lageplan mit Lärmschutz), bei dem ein Beurteilungspegel am Tag von 50,6 dB(A) ermittelt wurde, nachvollziehbar geschlossen, dass der hier maßgebliche Beurteilungspegel von 57 dB(A) tags nicht überschritten wird. Selbst an den der Autobahn und der Rastanlage weitaus näher gelegenen Immissionsorten 2 bis 5 wird jeweils nur ein Beurteilungspegel von 55 dB(A) und am Immissionsort 1 von 57 dB(A) am Tag erreicht. Der durchgeführte Augenschein hat ergeben, dass der Immissionsort 6 etwa 50 m von der Kindertagesstätte entfernt und etwas näher an der Autobahn liegt (Niederschrift über den Augenschein am 4.5.2017, S. 2 f.). Diese verläuft im Verhältnis zu beiden Örtlichkeiten auf einem Höhenrücken. Der Kläger hat dagegen nicht näher dargelegt, warum der maßgebliche Beurteilungspegel am Tag überschritten sein soll und warum derartige Rückschlüsse durch die Fachbehörde unzulässig oder unzutreffend sein sollen. Erst recht scheidet eine erhebliche Beeinträchtigung für den Veranstaltungssaal aus, für den ohnehin nur die Grenzwerte von 64 dB(A) tags und 54 dB(A) nachts gelten (vgl. dazu BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 26).

1.4 Der Kläger kann sich auch nicht auf sein Selbstgestaltungsrecht berufen. Insofern fehlt es an einer Substanziierung seines Vortrages. Maßnahmen, die das Ortsbild entscheidend prägen, sind nicht ersichtlich. Der Kläger hat auch nicht dargelegt, worin nachhaltige Einwirkungen auf das Gemeindegebiet und die Entwicklung der Gemeinde zu sehen sein sollen (vgl. auch BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 29 f.). Es handelt sich hier vielmehr um die bloße Erweiterung einer bereits seit langem bestehenden Tank- und Rastanlage. Die Lärmbelastung geht zudem im Wesentlichen von der BAB A 3 aus (vgl. oben 1.1).

1.5 Schließlich liegen auch sonst in Bezug auf die Planungshoheit des Klägers keine relevanten Abwägungsfehler vor. Vor allem trägt der Planfeststellungsbeschluss dem Umstand Rechnung, dass Lärmschutzgesichtspunkte auch unterhalb der Erheblichkeitsschwelle des § 2 Abs. 1 16. BImSchV abwägungsrelevant sind (vgl. BVerwG, U.v. 27.4.2017 – 9 A 30.15 – juris Rn. 27).

Den gemeindlichen Forderungen nach Lärmschutz für den Ortsteil W … wurde nicht zuletzt im Rahmen einer Tektur teilweise entsprochen (Planfeststellungsbeschluss, S. 38), auch durch die Errichtung einer Gabionenwand in einem Teilbereich zwischen der Umfahrungsstraße und der Gemeindeverbindungsstraße W … – A … (Niederschrift über den Augenschein am 4.5.2017, S. 4; vgl. auch Regelungsverzeichnis, Unterlage 11 T, Nr. 2.1.6). Soweit diese Forderungen im Übrigen zurückgewiesen wurden, ist kein Abwägungsfehler ersichtlich. Die Vorhaben führen nach den schlüssigen, aus den immissionstechnischen Untersuchungen abgeleiteten Darlegungen des Beklagten in den hier streitgegenständlichen Bereichen insgesamt zu keiner planungsrechtlich relevanten Erhöhung von Lärmimmissionen, sondern zu Verbesserungen im Vergleich zur bestehenden Lärmbelastung (vgl. auch oben 1.1 und Unterlage 17.1 T, S. 4 f.). Daher bestand kein Anlass, Lärmschutzbelange weitergehend zu berücksichtigen und zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen zu erwägen. Im Übrigen kann sich der Kläger nur auf seine gemeindliche Planungshoheit berufen und nicht auf Belastungen oder Verschlechterungen für einzelne Anwesen.

2. Rechte des Klägers werden auch durch die im Planfeststellungsbeschluss zur Abwasserbeseitigung getroffenen Regelungen und die dazu enthaltenen Angaben (vgl. das Regelungsverzeichnis, Unterlage 11 T) nicht verletzt. Dies gilt sowohl in Bezug auf das neue Tankstellengrundstück auf der Nordseite der Tank- und Rastanlage (2.1) als auch auf das neu zu errichtende Toilettengebäude auf der Südseite (2.2). Auch sonst sind keine Rechtsverletzungen erkennbar (2.3).

2.1 Entgegen der Auffassung des Klägers bestehen keine durchgreifenden Zweifel daran, dass für das neue Tankstellengrundstück auf der Nordseite der Tank- und Rastanlage gemäß § 4 der klägerischen Satzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung des Markts W … (Entwässerungssatzung – EWS) vom 18. September 2012 (Bl. 57 ff. der Akte) ein Anschlussrecht an die gemeindliche Entwässerungseinrichtung sowie ein Benutzungsrecht besteht.

Das Grundstück ist in Bezug auf die Abwasserentsorgung erschlossen (2.1.1) und es sind keine Gründe ersichtlich, die ausnahmsweise einem Anschluss- und Benutzungsrecht entgegenstehen könnten (2.1.2). Die Regelung über Sondervereinbarungen gemäß § 7 EWS findet daher keine Anwendung. Danach kann durch eine solche Vereinbarung ein besonderes Benutzungsverhältnis begründet werden, wenn ein Grundstückseigentümer nicht zum Anschluss oder zur Benutzung berechtigt oder verpflichtet ist. Schließlich regelt der Planfeststellungsbeschluss selbst auch keinen Anschluss- oder Benutzungszwang, wie von Klägerseite eingewendet wurde, sondern verweist zutreffend auf die geltenden Satzungsbestimmungen (2.1.3).

Insofern besteht ein selbständiges und vollständiges Regelungssystem (vgl. BVerwG, U.v. 26.5.2004 – 9 A 6.03 – BVerwGE 121, 57/62; GB.v. 6.3.2002 – 9 A 6.01 – juris Rn. 31) auf der Grundlage des Kommunalrechts und der vom Kläger selbst erlassenen Rechtsnormen, dessen Anwendbarkeit im Planfeststellungsbeschluss zutreffend vorausgesetzt wird. Die Planfeststellungsbehörde konnte ohne Abwägungsfehler davon ausgehen, dass die Fragen des Anschlusses der neu zu errichtenden Tank- und Rastanlage an die gemeindliche Entwässerungsanlage gemäß den entsprechenden Satzungsbestimmungen mit hinreichender Sicherheit gelöst werden (vgl. BVerwG, U.v. 26.5.2004 – 9 A 6.03 – BVerwGE 121, 57/62). Eine Verletzung des Rechts auf kommunale Selbstverwaltung kommt daher nicht in Betracht.

2.1.1 Erschlossen (im Sinn des § 4 Abs. 2 Satz 1 EWS) ist ein Grundstück durch eine Einrichtung nach ständiger Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs in der Regel dann, wenn die rechtliche und tatsächliche Möglichkeit einer Inanspruchnahme der öffentlichen Einrichtung gegeben ist. Dies ist bei einer leitungsgebundenen Einrichtung anzunehmen, wenn der in der öffentlichen Straße verlegte Ver- oder Entsorgungsstrang bis zur Höhe der Grundstücksgrenze heranreicht (vgl. BayVGH, B.v. 11.12.2014 – 4 ZB 13.2666 – juris Rn. 4; B.v. 6.2.2008 – 20 ZB 07.3082 – juris Rn. 6, jeweils m.w.N.). Es genügt in der Regel, dass ein Grundstück an einer öffentlichen Verkehrsfläche liegt, in der ein zur Einrichtung gehörender Entsorgungsstrang verläuft (vgl. BayVGH, B.v. 8.10.2009 – 4 B 08.1790 – juris Rn. 12; U.v. 12.1.1990 – 23 B 88.03024 – juris Rn. 52, jeweils m.w.N.). Gleiches gilt im Übrigen, wenn die Möglichkeit besteht, nach Durchquerung eines Zwischengrundstücks einen Anschluss herzustellen und wenn dieser rechtlich sowie tatsächlich auf Dauer gesichert ist (BayVGH, U.v. 15.7.2008 – 20 B 08.1190 – juris Rn. 27 m.w.N.).

Auch bei Zugrundelegung des klägerischen Vorbringens liegt danach ein Erschlossensein durch einen gemeindlichen Kanal vor. In dem Straßengrundstück der Gemeindeverbindungsstraße W … – A … (FlNr. …, Gemarkung W …), das auf einer hinreichenden Breite unmittelbar an das künftige Tankstellengrundstück angrenzt, verläuft ein zur Einrichtung gehörender Kanal (2.1.1.1). Nur auf diese Grundstücksverhältnisse und nicht auf den Grundstückszuschnitt vor der Planfeststellung ist abzustellen, da es um die Erschließung bei Umsetzung des einheitlichen Vorhabens geht (2.1.1.2).

2.1.1.1 Nach den beim Augenschein aufgrund der Angaben der Beteiligten getroffenen Feststellungen (Niederschrift über den Augenschein am 4.5.2017, S. 4 f., 6), die sich mit den Planunterlagen decken (vgl. Unterlage 16, Blatt 2 T – Lageplan der Ver- und Entsorgungsleitungen), befindet sich in der Gemeindeverbindungs Straße W … – A … (FlNr. …, Gemarkung W …) ein öffentlicher, zur Entwässerungseinrichtung des Klägers gehörender Kanal. Die Klägervertreter haben dargelegt (Niederschrift über den Augenschein am 4.5.2017, S. 4, 6), dass in dem maßgeblichen Teilstück der Gemeindeverbindungs Straße ein gemeindlicher Kanal vom gemeindlichen Sammelschacht (Besichtigungspunkt 4 des Augenscheins) in südliche Richtung bis etwa auf Höhe einer Trafostation (Besichtigungspunkt 7 des Augenscheins) verläuft, von dem mehrere Grundstücksanschlüsse in die Grundstücke der Tank- und Rastanlage abzweigen. Dementsprechend hat die Klägerseite die Erschließung der neuen Tankstelle zuletzt lediglich im Hinblick auf das vermeintlich nur punktförmige Angrenzen des Betriebsgrundstücks problematisiert (Schriftsatz vom 22.7.2016, Bl. 167; dazu im Folgenden). Soweit der Kläger in Bezug auf Leitungen in Grundstücken der Bundesrepublik Deutschland Einwendungen erhebt und seine Entwässerungssatzung dahingehend geändert hat, dass Kanäle und Grundstücksanschlüsse, die in Bundesfernstraßen liegen, nicht zur Entwässerungseinrichtung gehören, kann dies hier dahinstehen. Der Anschluss erfolgt an einen Kanal, der in der Gemeindeverbindungs Straße verlegt ist. Auf die Satzungsänderung kommt es daher nicht an.

2.1.1.2 Laut Grunderwerbslageplan (Unterlage 10.1, Blatt 1 T) wird das künftige Tankstellengrundstück, das ins Eigentum der Betreibergesellschaft übergeht, an die Gemeindeverbindungs Straße, in der die öffentliche Kanalleitung des Klägers liegt (vgl. oben 2.1.1.1), nicht nur punktuell (wie das bisherige Grundstück FlNr. …, Gemarkung W …), sondern auf einer Breite von größenordnungsmäßig ca. 30 m angrenzen. Zu diesem Zweck sieht der Planfeststellungsbeschluss den Erwerb von Teilflächen bestimmter Grundstücke (FlNr. …, FlNr. … und FlNr. …, alle Gemarkung W …) durch diese Gesellschaft vor (vgl. Grunderwerbs

verzeichnis, Unterlage 10.2.2 T, Nr. 1.43.2, Nr. 1.02.1 und Nr. 1.44.1). Das Straßengrundstück FlNr. …, Gemarkung W … (auf dem neben der Autobahn auch erhebliche Teile der Tank- und Rastanlage liegen), befindet sich im Übrigen im Eigentum des Bundes (vgl. Bl. 2902 und Bl. 4470 der Behördenakte), so dass schon aus diesem Grund auf Fragen des künftigen Grunderwerbs nicht einzugehen ist. Hinzu kommt, dass der Kläger nicht dargelegt hat, dass und ggf. aus welchen Gründen in Bezug auf diese Grundstücksteile ein Erwerb nicht möglich sein soll.

2.1.2 Die Tankstelle auf der Nordseite kann, wie im Regelungsverzeichnis (Unterlage 11 T, Nr. 4.2) vorgesehen, nach den geltenden Satzungsbestimmungen des Klägers an dessen kommunale Entwässerung angeschlossen werden. Gründe dafür, dass gemäß § 4 Abs. 3 und 4 EWS ein Anschluss- und Benutzungsrecht ausnahmsweise nicht bestünde, liegen nicht vor.

2.1.2.1 Der Kläger kann sich nicht auf die – Art. 34 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 und 3 BayWG 2010 entsprechend – in § 4 Abs. 3 Nr. 1 und 2 EWS geregelten Ausschlussgründe berufen. Danach besteht kein Anschluss- und Benutzungsrecht, wenn das Abwasser wegen seiner Art oder Menge nicht ohne Weiteres von der Entwässerungseinrichtung übernommen werden kann und besser von demjenigen behandelt wird, bei dem es anfällt (Nr. 1). Gleiches gilt, solange eine Übernahme des Abwassers technisch oder wegen des unverhältnismäßig hohen Aufwands nicht möglich ist (Nr. 2).

Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts haben in der mündlichen Verhandlung im Einzelnen dargelegt, warum diese Voraussetzungen, auch bei Berücksichtigung der nach dem Ausbau der Tank- und Rastanlage voraussichtlich insgesamt anfallenden Abwassermengen, nicht gegeben sind (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 2 ff.). Der Kläger hat die nachvollziehbaren und schlüssigen amtlichen Auskünfte des Wasserwirtschaftsamts, denen nach der ständigen obergerichtlichen Rechtsprechung eine besondere Bedeutung zukommt (vgl. etwa BayVGH, B.v. 2.5.2011 – 8 ZB 10.2312 – BayVBl 2012, 47/48, m.w.N.), nicht ernsthaft infrage gestellt. Hierfür reicht es im Hinblick auf Art. 63 Abs. 3 BayWG 2010 gerade nicht aus, wenn ein Beteiligter lediglich seine eigene Auffassung an die Stelle der fachlich begründeten, amtlichen Stellungnahmen setzt (vgl. BayVGH, B.v. 3.8.2017 – 8 ZB 15.2642 – juris Rn. 13, m.w.N.).

2.1.2.1.1 Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts haben überzeugend dargelegt, dass die Voraussetzung, dass das Abwasser besser von demjenigen behandelt wird, bei dem es anfällt, (unproblematisch) nicht gegeben ist. Im maßgeblichen Bereich ist schon kein geeigneter Vorfluter vorhanden (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 4; ebenso bereits BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris Rn. 31, unter Hinweis auf die damaligen wasserwirtschaftlichen Stellungnahmen). Bereits aus diesem Grund liegt kein Fall des § 4 Abs. 3 Nr. 1 EWS vor.

Nach den überzeugenden fachlichen Ausführungen (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 2 ff.) liegen auch keine Hinweise dafür vor, dass das Abwasser aus der Tank- und Rastanlage künftig wegen seiner Art oder Menge nicht ohne Weiteres von der klägerischen Entwässerungseinrichtung übernommen werden kann (§ 4 Abs. 3 Nr. 1 Alt. 1 EWS). Dabei ist vor allem an Fälle zu denken, in denen Abwässer aufgrund ihrer Zusammensetzung für eine Beseitigung in einer Abwasseranlage ungeeignet sind oder in denen die Menge des anfallenden Abwassers zu groß ist, um von der Entwässerungseinrichtung aufgenommen werden zu können (vgl. BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris Rn. 31; Zöllner in Siedler/Zeitler, BayWG, Stand März 2014, Art. 34 Rn. 22 f.).

Solche Voraussetzungen sind nicht gegeben. Die Vertreter des Wasserwirtschaftsamts haben im Einzelnen erläutert, dass das Abwasser aus der Tank- und Rastanlage in seiner Zusammensetzung, vor allem in Bezug auf die darin enthaltenen Grundstoffe, häuslichem Abwasser entspricht (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 2). Aufgrund fehlender Verdünnungseffekte sind die Abwasserinhaltsstoffe jedoch höher konzentriert. Nach den Ausführungen des Wasserwirtschaftsamts sprechen insofern aber keine technischen Ausschlussgründe gegen eine Übernahme durch die Kläranlage des Klägers. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass solche Abwässer bereits seit Jahrzehnten vom Kläger übernommen werden und dass dieser bei der Neuerrichtung der Zentralkläranlage die Notwendigkeit, derartiges Abwasser zu klären, berücksichtigt hat (vgl. dazu bereits BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris Rn. 31). Diese ist – bei Zugrundelegung der plausiblen wasserwirtschaftlichen Ausführungen der Behördenvertreter – mit einer Kapazität von 6000 Einwohnerwerten (EW) (bei einer Einwohnerzahl von etwa 2200) auch für die zukünftige Aufnahme der Abwässer aus der Tank- und Rastanlage hinreichend dimensioniert. Nach Auskunft der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts wurde bei Errichtung der Kläranlage – ausweislich der Planungsunterlagen aus dem Jahr 2004 – ein Bedarf für die Tank- und Rastanlage von 1900 EW kalkuliert. Daneben seien auch geplante Bau- oder Gewerbegebiete berücksichtigt worden (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 2 f.). Bei der aktuellen Bewertung der Fracht und damit der tatsächlichen Auslastung ergibt sich eine Belastung durch die Tank- und Rastanlage von größenordnungsmäßig weniger als 1200 EW. Nach Darlegung der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts hätten Messungen der mittleren Belastung aus dem Jahr 2014 eine Auslastung durch die Rastanlage in der Größenordnung von rund 1125 EW ergeben (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 3). Aus dem klägerischen Vorbringen ergebe sich hinsichtlich der Belastung der Kläranlage ein Anteil in Höhe von 1151 EW, der auf die Tank- und Rastanlage entfalle (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 3). Aufgrund der mittleren Gesamtbelastung der Kläranlage im Jahr 2014 mit 3000 EW bestehen nach der fachlichen Einschätzung des Wasserwirtschaftsamts noch deutliche freie Kapazitäten (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 2 f.). Daher seien auch hinreichende Reserven (in einer Größenordnung von 3000 EW) für die Bewältigung von Spitzenbelastungen und für mögliche Erweiterungsplanungen des Klägers (Ausweisung neuer Baugebiete) vorhanden (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 3 f.). Gegen die Ausführungen des Wasserwirtschaftsamts hat der Kläger keine substanziierten Einwendungen erhoben.

Nach Auskunft des Beklagten (vgl. die Zusammenstellung der Wasseranschlussstellen, Bl. 207 der Gerichtsakte, nach dem Aufklärungsbeschluss des Senats vom 4.5.2017, S. 7 f. der Niederschrift des Augenscheins) beträgt die Summe der Wasseranschlussstellen der Tank- und Rastanlage vor Ausbau 401. Sie wird sich durch den Ausbau voraussichtlich nur auf 414 Anschlüsse erhöhen. Selbst wenn es sich bei dieser Prognose nur um eine grobe Schätzung handelt, sind durch die Erweiterung – bei Heranziehung der oben dargelegten Größenordnungen – keine wesentlichen Änderungen zu erwarten, die dazu führen könnten, dass die Abwassermenge der Rastanlage nicht ohne Weiteres von der Kläranlage des Klägers übernommen werden kann. Die Plausibilitätsbedenken der Klägerbevollmächtigten in Bezug auf die Angaben des Beklagten wurden in der mündlichen Verhandlung durch den Hinweis ausgeräumt, dass künftig die Hotelkapazität trotz der Neubauten nicht erhöht wird und dass einzelne Gebäude (Kiosk, Beschäftigtenwohnhaus) ersatzlos abgerissen werden (Niederschrift über die mündliche Verhandlung am 12.7.2017, S. 5). Auch diesen Angaben ist der Kläger nicht substanziiert entgegengetreten. Sie erscheinen nicht zuletzt deshalb nachvollziehbar, weil die gesamte Maßnahme hauptsächlich auf die Schaffung zusätzlicher Lkw-Stellplätze abzielt und nicht auf eine wesentliche Erweiterung von Hotel- oder Gastronomieplätzen.

2.1.2.1.2 Aufgrund der fachlichen Ausführungen der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts lassen sich erst recht keine Anhaltspunkte für eine technische Unmöglichkeit der Übernahme der Abwässer oder für eine Unverhältnismäßigkeit im Sinn des § 4 Abs. 3 Nr. 2 EWS ableiten. Die Übernahme durch die bestehende Kanalisation ist technisch möglich, eine Überlastung der Kläranlage ist nicht ersichtlich (vgl. oben 2.1.2.1.1). Ein unverhältnismäßig hoher Aufwand finanzieller Art ist ebenfalls nicht erkennbar. Ein solcher wäre etwa anzunehmen, wenn ein Ausmaß erreicht würde, bei dem die Kosten für die Abwasserbeseitigung die sonst Üblichen erheblich überschritten und unter Berücksichtigung des Gesamtaufwands für die Anlage der durch den Anschluss angestrebte Erfolg für die Gewässerreinhaltung nicht mehr tragbar erschiene (vgl. BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris Rn. 32). Ebenso wenig wie im Jahr 2008 (vgl. BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – a.a.O.) ist ersichtlich, dass diese Voraussetzungen vorliegen. Dabei ist wiederum zu berücksichtigen, dass der gemeindlichen Pflicht zur schadlosen Abwasserbeseitigung gemäß Art. 34 BayWG 2010 im Hinblick auf den im öffentlichen Interesse liegenden Gewässerschutz ein hoher Stellenwert zukommt (BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris Rn. 32). Hinsichtlich der Frage einer Refinanzierung über Beiträge oder Gebühren kann im Übrigen auf den Beschluss des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 3. April 2008 verwiesen werden (4 CS 08.44 – juris Rn. 33 f.), der ebenfalls zur hier streitgegenständlichen Tank- und Rastanlage ergangen ist.

2.1.2.1.3 Darauf, dass die Voraussetzungen des § 4 Abs. 3 Nr. 1 und 2 EWS nicht vorliegen, deuten im Übrigen auch Äußerungen der Klägerseite im Planfeststellungsverfahren hin, wonach im Falle des Abschlusses einer Sondervereinbarung ein Anschluss in Bezug auf die neue Tankstellenanlage (die nur an die Stelle der alten Tankstelle tritt) durchaus für möglich gehalten wurde (vgl. etwa die E-Mail des Geschäftsleiters des Klägers vom 12.3.2015, Bl. 2896 der Behördenakte). Es erscheint insgesamt widersprüchlich, wenn einerseits der Abschluss einer solchen Vereinbarung gefordert, andererseits aber ein Ausschlussgrund im Sinn des § 4 Abs. 3 EWS geltend gemacht wird. Inwiefern eine Sondervereinbarung zur Ausräumung eines solchen Grunds führen soll, wird dabei nicht hinreichend erkennbar. Dies kann aber angesichts der eindeutigen fachlichen Stellungnahmen der Vertreter des Wasserwirtschaftsamts in der mündlichen Verhandlung letztlich dahinstehen.

2.1.2.2 Ebenso wenig ist ersichtlich, dass die Voraussetzungen des § 4 Abs. 4 EWS vorliegen könnten. Auch hierzu hat der Kläger nichts Näheres dargelegt. Die Fallgruppe des Art. 34 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 BayWG 2010, dass eine gesonderte Behandlung des Abwassers wegen der Siedlungsstruktur das Wohl der Allgemeinheit nicht beeinträchtigt, erfasst vor allem Fälle, in denen eine Übernahme aller für die gemeinsame Behandlung geeigneten Abwässer durch die Gemeinden auf längere Sicht nicht möglich ist. Zu denken ist etwa an abseits einer zusammenhängenden Bebauung liegende Einzelanwesen oder kleine Weiler (vgl. zum Ganzen Zöllner in Siedler/ Zeitler, BayWG, Stand März 2014, Art. 34 Rn. 25 f.). Ein derartiger Fall liegt bereits deshalb nicht vor, weil die bestehende (nunmehr erheblich umzubauende) Tank- und Rastanlage bereits an die Entwässerungseinrichtung des Klägers angeschlossen ist (vgl. dazu BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris) und eine Beseitigung der Abwässer durch eine eigene Kläranlage mangels Vorfluter nicht in Betracht kommt (vgl. oben 2.1.2.1.1).

2.1.3 Der Kläger kann sich auch sonst nicht auf Rechtsverletzungen berufen.

Sein Selbstverwaltungsrecht ist nicht etwa deshalb verletzt, weil im Widerspruch zu seinem Satzungsrecht Vorgaben für den Anschluss des Tankstellengrundstücks getroffen würden. Vielmehr ergibt sich aus Ziffer 4.2 des Regelungsverzeichnisses (Unterlage 11 T) und aus dem Erläuterungsbericht (Unterlage 1 T, S. 39), dass sich der neue Anschluss der Tankstelle Nord an die kommunale Entwässerung nach den geltenden Satzungsbestimmungen richtet. Aus diesen folgt in Bezug auf die neue Tankstellenanlage, wie oben dargelegt (2.1.1, 2.1.2), ein Anschluss- und Benutzungsrecht. Entgegen der klägerischen Behauptung wurde im Planfeststellungsbeschluss jedoch kein entsprechender Zwang angeordnet; dies wäre nach der Grundnorm des Art. 24 GO auch rechtlich gar nicht möglich. Auch sonst ist das Regelungsverzeichnis in Ziffer 4.2 (Unterlage 11 T) nicht zu beanstanden. Soweit dort angegeben wird, dass die Unterhaltungspflicht für die neu zu errichtende Abwasserleitung DN 300 außerhalb des Betriebsgrundstücks beim Kläger liegt (Unterlage 11 T, S. 56, Spalte 4), bezieht sich diese Beschreibung ersichtlich nur auf das Anschlussstück im Bereich der Gemeindeverbindungs Straße (vgl. oben 2.1.1.1 und Erläuterungsbericht, Unterlage 1 T, S. 39). Ob umgekehrt weitere Kanalstränge auf dem Betriebsgrundstück in die Unterhaltungslast des Klägers fallen müssten, kann offen gelassen werden, weil der Kläger nicht in eigenen Rechten verletzt wäre.

2.2 Auch in Bezug auf das neu zu errichtende WC-Gebäude auf der Südseite der Tank- und Rastanlage liegt keine Rechtsverletzung des Klägers vor. Entgegen der klägerischen Einwendung wurde insofern nicht gegen das Konfliktbewältigungsgebot verstoßen (2.2.1). Es sind auch sonst keine Rechtsverletzungen ersichtlich (2.2.2).

2.2.1 Der Planfeststellungsbeschluss verstößt nicht gegen das aus dem Abwägungsgebot abgeleitete Konfliktbewältigungsgebot (Art. 72 Abs. 2 Satz 2 BayVwVfG).

Nach dem Grundsatz der Problembewältigung sind in die Planung eines konkreten Straßenbauvorhabens in umfassender Weise alle planerischen Gesichtspunkte einzubeziehen, die zur möglichst optimalen Verwirklichung der gesetzlich vorgegebenen Planungsaufgabe, aber auch zur Bewältigung der von dem Planvorhaben in seiner räumlichen Umgebung erst aufgeworfenen Probleme von Bedeutung sind (BVerwG, U.v. 23.1.1981 – 4 C 68.78 – BVerwGE 61, 307/311 m.w.N.). Die durch die Planungsentscheidung geschaffenen oder ihr sonst zurechenbaren Konflikte sind danach durch die Planungsentscheidung zu bewältigen und einer Lösung zuzuführen (BVerwG, U.v. 26.5.2004 – 9 A 6.03 – BVerwGE 121, 57/62). Eine Verlagerung von Problemlösungen aus dem Planungsverfahren auf nachfolgendes Verwaltungshandeln ist indes nicht zwingend ausgeschlossen. Voraussetzungen für einen derartigen „Transfer“ ist allerdings, dass der Planungsträger davon ausgehen darf, dass der ungelöst gebliebene Konflikt im Zeitpunkt der Plandurchführung in einem anderen Verfahren in Übereinstimmung mit seiner eigenen planerischen Entscheidung bewältigt werden wird (BVerwG, B.v. 30.8.1994 – 4 B 105.94 – NVwZ 1995, 322). Eine Konfliktverlagerung ist daher zulässig, sofern die Problemregelung in dem hierfür vorgesehenen Verfahren zwar noch aussteht, aber nach den Umständen des Einzelfalles bei vernünftiger Betrachtungsweise objektiv zu erwarten ist (BVerwG, B.v. 21.12.1995 – 11 VR 6.95 – DVBl 1996, 676 f., m.w.N.). Dies kann vor allem Ausdruck einer „planerischen Zurückhaltung“ sein (vgl. BVerwG, B.v. 6.3.1989 – 4 NB 8.89 – NVwZ 1989, 960 f.). Eine Verlagerung in ein nachfolgendes Verfahren ist aber nur statthaft, wenn die Problemlösung in diesem hinreichend sichergestellt ist (BVerwG, U.v. 26.5.2004 – 9 A 6.03 – BVerwGE 121, 57/62).

Legt man die aufgezeigten Maßstäbe zugrunde, konnte die Planfeststellungsbehörde ohne Abwägungsfehler davon ausgehen, dass bei vernünftiger Betrachtungsweise objektiv hinreichend sichergestellt war, dass die vom Kläger geltend gemachten Konflikte in Bezug auf die Neuerrichtung der WC-Anlage im Zeitpunkt der Plandurchführung durch eine Sondervereinbarung über den Anschluss an die Entwässerungsanlage gelöst werden. Dies ergibt sich aus einer Betrachtung der Gesamtumstände, vor allem auch aus der Bereitschaft des Klägers und der anderen Beteiligten, eine solche Vereinbarung abzuschließen. Diese ist weiterhin gegeben, so dass die Frage, ob Änderungen nach Erlass des Planfeststellungsbeschlusses zu berücksichtigen wären, dahinstehen kann.

Dass die Prognose einer hinreichend sicheren Konfliktlösung an keinem beachtlichen Abwägungsfehler leidet, ergibt sich zum einen mit Blick auf die tatsächlich offenen Fragen. Das Regelungsverzeichnis sieht zu dem zu errichtenden WC-Gebäude zwar vor, dass zur Regelung von Bau- und Unterhaltungsflicht, Kostentragung, Abrechnungsmodalitäten sowie der Beiträge und Gebühren des Anschlusses zwischen der Bundesrepublik Deutschland (Bundesstraßenverwaltung) und dem Kläger eine Sondervereinbarung abgeschlossen wird (Nr. 4.4 des Regelungsverzeichnisses, Unterlage 11 T). Der Beklagte, der nach Art. 90 Abs. 2 GG insofern auch die Bundesautobahnen im Auftrag des Bundes verwaltet (vgl. BayVGH, B.v. 20.6.2017 – 8 ZB 17.1096 – juris), hat aber ausdrücklich klargestellt, dass die neu zu errichtende Abwasserleitung vom Gebäude bis zum Übergabeschacht von der Bundesrepublik Deutschland gebaut und unterhalten werden soll (Schriftsatz vom 8.6.2017, Bl. 216 f. der Akte). Hierauf deutet bereits die Angabe hin, dass die Bundesrepublik Deutschland als künftiger Eigentümer und Unterhaltungspflichtiger angesehen wurde (Nr. 4.4 des Regelungsverzeichnisses, Unterlage 11 T). Die Sondervereinbarung bezieht sich nach dieser Klarstellung durch den Beklagtenvertreter „nicht auf die Leitung“, sondern auf die „Einleitung der Abwässer“ (Schriftsatz vom 8.6.2017, Bl. 217 der Akte). Der verbleibende Konflikt besteht daher nur hinsichtlich der Einleitung zusätzlicher Abwässer einer (einzigen) Toilettenanlage.

Weiterhin ist der begrenzte Umfang der WC-Anlage und damit der zu erwartenden Abwassermengen zu berücksichtigen. Konkret wird das zu errichtende WC-Gebäude lediglich neun Wasseranschlüsse, sechs Sitztoiletten und vier Pissoirs aufnehmen (vgl. die Zusammenstellung der Wasseranschlussstellen durch den Beklagten, Bl. 207 der Gerichtsakte, nach dem Aufklärungsbeschluss des Senats vom 4.5.2017, S. 7 f. der Niederschrift des Augenscheins, sowie Unterlage 16, Blatt 1). Im Hinblick auf die bisherige Zahl von 401 Anschlüssen und angesichts der vorhandenen Kapazitäten der Entwässerungseinrichtung (vgl. oben 2.1.2.1.1) erscheint der Konflikt ebenfalls ohne Weiteres lösbar.

Weiterhin regelt § 7 Abs. 1 EWS, dass der Kläger, der nach Art. 34 Abs. 1 BayWG 2010 grundsätzlich zur Abwasserbeseitigung verpflichtet ist, bei fehlender Anschluss- und Benutzungsberechtigung eine solche Vereinbarung schließen kann. Nach § 7 Abs. 2 EWS gelten für dieses Benutzungsverhältnis die Bestimmungen der EWS und der Beitrags- und Gebührensatzung entsprechend. Ausnahmsweise kann in der Sondervereinbarung Abweichendes bestimmt werden, soweit dies sachgerecht ist. Es bestehen daher auch ermessensleitende Vorgaben.

Schließlich haben sowohl Kläger als auch Beklagter als auch die Bundesrepublik Deutschland im Planfeststellungsverfahren grundsätzlich ihre Bereitschaft erklärt, eine solche Sondervereinbarung abzuschließen. Am 22. Dezember 2014 fand eine Besprechung statt, an der neben dem ersten Bürgermeister des Klägers ein Mitglied der Bayerischen Staatsregierung, ein parlamentarischer Staatssekretär des Bundes sowie weitere Behörden- und Beteiligtenvertreter teilnahmen. Dort wurde – ausweislich des Aktenvermerks der Autobahndirektion Nord (Bl. 2867 ff. der Behördenakte) – vereinbart, dass eine Mustersondervereinbarung unter Beteiligung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern und des Bayerischen Gemeindetags erstellt werden soll. Die Vertreter des Klägers haben im Planfeststellungsverfahren ebenfalls die Bereitschaft erklärt, die in Aussicht gestellte Mustervereinbarung akzeptieren zu wollen. Im Schriftsatz vom 22. Juli 2016 (Bl. 160 der Akte) lässt der Kläger dazu vortragen, dass eine Aufkündigung der Bereitschaft zum Abschluss einer Sondervereinbarung von Klägerseite zu keinem Zeitpunkt erklärt worden sei. Sollte der Kläger dessen ungeachtet beabsichtigen, die mit ihm selbst vereinbarten Konfliktlösungsmechanismen als unbillig darzustellen, erschiene dies in hohem Maße widersprüchlich. Gegebenenfalls wäre er einer Klage analog §§ 315 ff. BGB ausgesetzt.

Ob darüber hinaus eine Sondervereinbarung überflüssig gewesen wäre, wie der Beklagte vorträgt, kann dahinstehen. Es mag vieles dafür sprechen, dass eine rechtlich und tatsächlich dauerhaft gesicherte Leitung bestand oder jedenfalls hätte geschaffen werden können, die Planfeststellungsbehörde hat sich jedoch in Übereinstimmung mit dem Kläger für den Abschluss einer Sondervereinbarung entschieden.

2.2.2 Auch sonst sind keine Rechtsverletzungen des Klägers erkennbar. Soweit sich die Bundesrepublik Deutschland bereit erklärt hat, die Unterhaltungslast für bestimmte Leitungen zu übernehmen (Abwasserleitung zur Erschließung der WC-Anlage, vgl. oben 2.2.1) sowie überhaupt eine Sondervereinbarung abzuschließen, entspricht dies den Forderungen des Klägers und wurde zu seinen Gunsten aufgenommen.

2.3 Schließlich verletzt der Planfeststellungsbeschluss auch im Übrigen keine klägerischen Rechte. Dies gilt sowohl in Bezug auf den Einwand, bestimmte Leitungen gehörten nicht zur gemeindlichen Entwässerungseinrichtung (2.3.1) als auch im Hinblick auf die Berücksichtigung der Belange des Klägers (2.3.2).

2.3.1 Soweit im Regelungsverzeichnis Leitungen auf den Grundstücken der Bundesrepublik Deutschland als öffentliche Abwasserleitungen bezeichnet werden, liegt mangels Regelungswirkung und mangels Relevanz dieser Frage keine Rechtsverletzung vor; insoweit handelt es sich nur um Beschreibungen (2.3.1.1). Auf die Frage der Widmung der Leitungen als Teil der öffentlichen Einrichtung und auf mögliche Änderungen durch die Satzungsänderung vom 20. Juli 2017 (die Gegenstand eines Normenkontrollverfahrens vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof ist, Az. 4 N 17.1548) kommt es daher nicht entscheidungserheblich an (2.3.1.2).

2.3.1.1 In Bezug auf die Bezeichnung bestimmter Abwasserleitungen als Teil der Entwässerungseinrichtung des Klägers fehlt es an einer Regelungswirkung (2.3.1.1.1). Selbst wenn die beschriebene Zuordnung unzutreffend wäre, wäre dies für die Planungsentscheidung nicht relevant und hätte keine Auswirkungen auf die Rechtmäßigkeit der Planungsentscheidung (2.3.1.1.2).

2.3.1.1.1 In Ziffern 4.1 und 4.3 des Regelungsverzeichnisses (Unterlage 11 T) werden keine verbindlichen Regelungen zur Unterhaltungslast von Abwasserkanälen getroffen, auch nicht im Bereich der auf bundesrechtlicher Grundlage gewidmeten Verkehrsflächen der Tank- und Rastanlage. Vor allem trifft der Planfeststellungsbeschluss keine Widmungsentscheidungen in Bezug auf die Bestandteile der klägerischen Entwässerungseinrichtung. Dies ergibt eine Auslegung der dort enthaltenen Angaben (2.3.1.1.1.1), die durch die Verfahrensgeschichte bestätigt wird (2.3.1.1.1.2).

2.3.1.1.1.1 In der Vorbemerkung zum Regelungsverzeichnis wird ausgeführt, dass dieses die wesentlichen Angaben zu den betroffenen Anlagen, aber auch rechtliche Regelungen, die mit dem Planfeststellungsbeschluss verbindlich gemacht werden sollen, enthält. Es ist daher zu differenzieren, ob nur eine Angabe zu einer bestimmten Anlage vorliegt oder ob eine Regelung durch den Planfeststellungsbeschluss getroffen werden soll. Zur Kostentragung wird in der Vorbemerkung im Übrigen festgelegt, dass die Bundesrepublik Deutschland (Bundesstraßenverwaltung) die aufgeführten Baumaßnahmen auf eigene Kosten durchführt, soweit nichts Abweichendes geregelt wird (Regelungsverzeichnis S. 2, Unterlage 11 T).

In Ziffer 4.1 (Regelungsverzeichnis S. 55, Unterlage 11 T) wird die hier streitgegenständliche Leitung zunächst als Abwasserleitung DN 300 Nordseite bezeichnet (Spalte 3). In der maßgeblichen Spalte 5 wird als „vorgesehene Regelung“ im Wesentlichen nur angeführt, dass der bestehende Abwasserkanal im Bereich der Verkehrsflächen der Tank- und Rastanlage, der als öffentlicher Abwasserkanal bezeichnet wird, grundsätzlich unverändert bleibt. An diesem sollen Anpassungsarbeiten im Bereich der Schachtköpfe auf Kosten des Bundes vorgenommen werden. Soweit davon die Rede ist, dass für die in den Verkehrsflächen liegende Abwasserleitung der Kläger bisheriger und künftiger Unterhaltspflichtiger ist (Spalte 4), wird dadurch offensichtlich keine eigenständige Regelung getroffen. Es kommt insofern auch zu keiner Änderung. Gleiches gilt für Ziffer 4.3 des Regelungsverzeichnisses (S. 57, Unterlage 11 T) in Bezug auf die als „Abwasserleitung DN 300 Südseite“ bezeichnete Leitung (Spalte 3). Auch dort ist in Spalte 5 („vorgesehene Regelung“) lediglich die Rede davon, dass der bestehende Abwasserkanal im Bereich der Verkehrsflächen der Tank- und Rastanlage, der ebenfalls als öffentlicher Abwasserkanal bezeichnet wurde, unverändert bleibt. Neben Anpassungsarbeiten im Bereich der Schachtköpfe ist vorgesehen, Teile eines öffentlichen Schmutzwasserkanals (im Bereich nördlich der BAB A 3) auf Kosten des Bundes auf einer Länge von etwa 50 m zu verlegen und den neuen Verhältnissen anzupassen. Schließlich sind auf den Betriebsgrundstücken neue Übergabeschächte zur Messung der Abwassermenge und -qualität vorgesehen. Auch insofern wird in Spalte 4 nur wiedergegeben, dass der Kläger für die Abwasserleitung außerhalb der Betriebsgrundstücke unterhaltungspflichtig war und unverändert bleibt.

2.3.1.1.1.2 Dass die Planfeststellungsbehörde dabei (durch die vom Kläger beanstandete Angabe, es handle sich um öffentliche Abwasserleitungen) lediglich die bestehende Rechtslage wiedergeben wollte, ergibt sich auch aus den Planungsunterlagen. Ziel der Tektur, durch die die entsprechenden, rot markierten Ergänzungen vorgenommen wurden, war es, in Bezug auf die vorhandenen Abwasserleitungen darzustellen, dass diese nach der Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 3. April 2008 (BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris) als öffentliche Leitungen anzusehen waren (vgl. etwa die Stellungnahme der ABD Nordbayern vom 8.1.2014, Bl. 1657 ff. der Behördenakte).

Mangels konstitutiver Regelung in Bezug auf die Art der Entwässerungsleitung und vor allem auf die Zugehörigkeit zur klägerischen Einrichtung, scheidet eine Rechtsverletzung des Klägers daher aus. Einer Rechtsänderung, soweit diese aus kommunalrechtlicher Sicht zulässig wäre, würde der Planfeststellungsbeschluss insofern auch nicht im Wege stehen.

2.3.1.1.2 Selbst wenn die entsprechenden Bezeichnungen als öffentliche Abwasserkanäle fehlerhaft wären und es sich um private Leitungen (etwa Teile privater Grundstücksanschlüsse) handelte, wäre damit kein beachtlicher Abwägungsfehler verbunden, auf den sich der Kläger berufen könnte. Denn angesichts des dargelegten Regelungsumfangs (Verlegung eines Teilstücks von etwa 50 m, Anpassungsarbeiten im Bereich von Schachtköpfen) kommt es nicht entscheidend auf die Zuordnung der in Ziffern 4.1 und 4.3 des Regelungsverzeichnisses (Unterlage 11 T) genannten und hier streitgegenständlichen Leitungen an. Beachtliche Abwägungsmängel wurden in diesem Zusammenhang nicht dargelegt und sind auch sonst nicht erkennbar. Vor allem ist nicht ersichtlich, dass die geregelten Veränderungen am Leitungssystem den Kläger in eigenen Rechten tangieren könnten. Auswirkungen auf die Planung der Tankstelle auf der Nordseite wären damit ebenfalls nicht verbunden, weil diese durch einen gemeindlichen Kanal erschlossen ist (vgl. oben 2.1). Entsprechendes gilt für die WC-Anlage auf der Südseite, die durch in der Unterhaltslast der Bundesrepublik Deutschland liegende Abwasserleitungen nach Maßgabe einer Sondervereinbarung erschlossen werden soll (vgl. oben 2.2).

2.3.1.2 Auf Fragen der Widmung der auf den Grundstücken der Bundesrepublik Deutschland befindlichen Leitungen als Teil der öffentlichen Einrichtung und auf mögliche Änderungen durch die Satzungsänderung vom 20. Juli 2017 kommt es daher hier nicht entscheidend an. Die mit Schriftsatz der Klägerseite vom 24. Juli 2017 insofern geltend gemachten Einwendungen können somit ebenfalls dahinstehen.

Im Übrigen dürften die hier maßgeblichen, auf den Grundstücken der Bundesrepublik Deutschland liegenden Leitungen, die auch von Klägerseite als Grundstücksanschlüsse angesehen wurden (vgl. S. 4 f., 6 der Niederschrift über den Augenschein am 4.5.2017), Teil der gemeindlichen Entwässerungsanlage sein. In der Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs vom 3. April 2008 (BayVGH, B.v. 3.4.2008 – 4 CS 08.44 – juris) wurde dazu bereits unter Verweis auf § 1 Abs. 3 EWS (in der damals geltenden Fassung) dargelegt, dass die Betriebsgrundstücke der A … … … GmbH durch eine öffentliche Kanalleitung erschlossen wurden. Durch die Neufassung der EWS im Jahr 2012 wurde dies im Ergebnis nochmals bekräftigt. Nach § 1 Abs. 3 EWS (i.d.F. vom 18.9.2012) zählen die im öffentlichen Straßengrund liegenden Teile der Grundstücksanschlüsse (und damit auch die in den öffentlichen Verkehrsflächen der Rastanlage befindlichen Leitungen) ebenfalls zur gemeindlichen Entwässerungseinrichtung. Auf rückwirkende Rechtsänderungen in Bezug auf die Widmung (hier auf die Herausnahme der Teile von Grundstücksanschlüssen und Kanälen, die in Bundesfernstraßen liegen) kann es nicht ankommen. Maßgeblicher Zeitpunkt für die Beurteilung der Rechtmäßigkeit ist im Planfeststellungsrecht die Beschlussfassung über den Plan (stRspr.; BVerwG, U.v. 28.4.2016 – 4 A 2.15 – BVerwGE 155, 81 Rn. 27 f.; U.v. 1.4.2004 – 4 C 2.03 – BVerwGE 120, 276/283). Der Kläger könnte nicht durch den rückwirkenden Erlass einer Satzung nachträglich den Widmungsumfang ändern und damit der Abwägungsentscheidung im Nachhinein die Basis entziehen, wenn es auf diese Fragen ankäme. Dies kann aber letztlich dahinstehen, da die rechtliche Qualifizierung der besagten Leitungen hier nicht entscheidungserheblich ist (dazu oben 2.3.1.1).

2.3.2 Der Kläger kann sich auch sonst nicht auf Abwägungsfehler berufen.

2.3.2.1 Hinsichtlich der Einwendungen des Klägers in Bezug auf die Kapazität der Entwässerungseinrichtung und auf damit zusammenhängende Finanzierungsfragen hat die Planfeststellungsbehörde die klägerischen Belange erkannt und zutreffend auf die Lösung im Rahmen des Kommunalabgabenrechts verwiesen. Es sind – auch bei Heranziehung der oben dargelegten, aus dem Gebot der Konfliktbewältigung resultierenden Maßstäbe – keine beachtlichen Abwägungsfehler erkennbar. Dass von keinem signifikanten Anstieg der künftigen Abwassermengen ausgegangen wurde, ist nicht zu beanstanden. Dies wurde durch die Auskünfte der Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts in der mündlichen Verhandlung bestätigt (vgl. oben 2.1.2.1). Anhaltspunkte dafür, dass die Prognose, das Vorhaben werde kein Erfordernis zum Ausbau der kommunalen Kläranlage auslösen, dennoch unrichtig sein könnte, sind nicht ersichtlich und wurden von Klägerseite auch nicht substanziiert dargelegt. Ebenso wenig ist zu beanstanden, dass der Kläger in Bezug auf die Kostentragung von möglicherweise in Zukunft erforderlichen Erweiterungen der Kläranlage auf das Kommunalabgabenrecht verwiesen wird. Er selbst hat es insofern in der Hand, durch Ausgestaltung seiner Satzungen über die Art und Weise der Refinanzierung zu entscheiden. Es steht ihm insofern ein auf gesetzlichen Regelungen beruhendes Verfahren zur endgültigen Problemlösung zur Verfügung.

2.3.2.2 Schließlich kann sich der Kläger auch nicht auf seine Auseinandersetzungen mit der Betreibergesellschaft der Rastanlage, der A … … … GmbH, über das bestehende Anschluss- und Benutzungsverhältnis berufen. Die zwischen dem Kläger und der A … … … GmbH geführten Auseinandersetzungen, etwa darüber, wer die Mehrkosten für eine frühere Vergrößerung der Kläranlagekapazität zu tragen hat, sind nicht Gegenstand des vorliegenden Verfahrens (vgl. Schriftsatz der Klägerbevollmächtigten vom 13.5.2016, Bl. 41 der Akte). Es handelt sich insofern um Fragen des Kommunalabgabenrechts anlässlich eines bestehenden Benutzungsverhältnisses, die in abgabenrechtlichen Verfahren unter Berücksichtigung der klägerischen Satzungen zu behandeln sind. Dementsprechend hat die Klägerseite im Schriftsatz vom 24. Juli 2017 auch erklärt, dass sie davon ausgeht, dass die A … … … GmbH als Eigentümerin der Betriebsgrundstücke durch die vorliegend zu treffende gerichtliche Entscheidung in ihren rechtlichen Interessen nicht berührt wird (Schriftsatz vom 24.7.2017, Bl. 300 der Akte).

3. Die Kostenentscheidung ergibt sich aus § 154 Abs. 1 VwGO.

4. Die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit beruht auf § 167 Abs. 1 Satz 1, Abs. 2 VwGO i.V.m. 708 Nr. 10 ZPO.

5. Die Revision ist nicht zuzulassen, weil die Voraussetzungen nach § 132 Abs. 2 VwGO nicht vorliegen.

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(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag au
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(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens. (2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat. (3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, we

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag au
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published on 20/06/2018 00:00

Tenor I. Die 2. Satzung zur Änderung der Satzung für die öffentliche Entwässerungseinrichtung des Marktes W. (Entwässerungssatzung - EWS) vom 20. Juli 2017 wird für unwirksam erklärt. II. Der Antragsgegner trägt die Kosten des Ve
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Tatbestand 1 Die Antragsteller sind Miteigentümer des in der Gemarkung A-Stadt gelegenen Grundstücks A-Straße 46, Flur A, Flurstück 669/120; der Antragsteller zu 2. ist zudem Eigentümer des Grundstücks A-Straße 9, Flur A, Flurstück 636/155. Sie we
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Annotations

(1) Zum Schutz der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche ist bei dem Bau oder der wesentlichen Änderung sicherzustellen, daß der Beurteilungspegel einen der folgenden Immissionsgrenzwerte nicht überschreitet:

TagNacht
1.an Krankenhäusern, Schulen, Kurheimen und Altenheimen
57 Dezibel (A)47 Dezibel (A)
2.in reinen und allgemeinen Wohngebieten und Kleinsiedlungsgebieten
59 Dezibel (A)49 Dezibel (A)
3.in Kerngebieten, Dorfgebieten, Mischgebieten und Urbanen Gebieten
64 Dezibel (A)54 Dezibel (A)
4.in Gewerbegebieten
69 Dezibel (A)59 Dezibel (A)

(2) Die Art der in Absatz 1 bezeichneten Anlagen und Gebiete ergibt sich aus den Festsetzungen in den Bebauungsplänen. Sonstige in Bebauungsplänen festgesetzte Flächen für Anlagen und Gebiete sowie Anlagen und Gebiete, für die keine Festsetzungen bestehen, sind nach Absatz 1, bauliche Anlagen im Außenbereich nach Absatz 1 Nr. 1, 3 und 4 entsprechend der Schutzbedürftigkeit zu beurteilen.

(3) Wird die zu schützende Nutzung nur am Tage oder nur in der Nacht ausgeübt, so ist nur der Immissionsgrenzwert für diesen Zeitraum anzuwenden.

(4) Die Bundesregierung erstattet spätestens im Jahre 2025 und dann fortlaufend alle zehn Jahre dem Deutschen Bundestag Bericht über die Durchführung der Verordnung. In dem Bericht wird insbesondere dargestellt, ob die in § 2 Absatz 1 genannten Immissionsgrenzwerte dem Stand der Lärmwirkungsforschung entsprechen und ob weitere Maßnahmen zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Verkehrsgeräusche erforderlich sind.

(1) Soweit der Verwaltungsakt rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, hebt das Gericht den Verwaltungsakt und den etwaigen Widerspruchsbescheid auf. Ist der Verwaltungsakt schon vollzogen, so kann das Gericht auf Antrag auch aussprechen, daß und wie die Verwaltungsbehörde die Vollziehung rückgängig zu machen hat. Dieser Ausspruch ist nur zulässig, wenn die Behörde dazu in der Lage und diese Frage spruchreif ist. Hat sich der Verwaltungsakt vorher durch Zurücknahme oder anders erledigt, so spricht das Gericht auf Antrag durch Urteil aus, daß der Verwaltungsakt rechtswidrig gewesen ist, wenn der Kläger ein berechtigtes Interesse an dieser Feststellung hat.

(2) Begehrt der Kläger die Änderung eines Verwaltungsakts, der einen Geldbetrag festsetzt oder eine darauf bezogene Feststellung trifft, kann das Gericht den Betrag in anderer Höhe festsetzen oder die Feststellung durch eine andere ersetzen. Erfordert die Ermittlung des festzusetzenden oder festzustellenden Betrags einen nicht unerheblichen Aufwand, kann das Gericht die Änderung des Verwaltungsakts durch Angabe der zu Unrecht berücksichtigten oder nicht berücksichtigten tatsächlichen oder rechtlichen Verhältnisse so bestimmen, daß die Behörde den Betrag auf Grund der Entscheidung errechnen kann. Die Behörde teilt den Beteiligten das Ergebnis der Neuberechnung unverzüglich formlos mit; nach Rechtskraft der Entscheidung ist der Verwaltungsakt mit dem geänderten Inhalt neu bekanntzugeben.

(3) Hält das Gericht eine weitere Sachaufklärung für erforderlich, kann es, ohne in der Sache selbst zu entscheiden, den Verwaltungsakt und den Widerspruchsbescheid aufheben, soweit nach Art oder Umfang die noch erforderlichen Ermittlungen erheblich sind und die Aufhebung auch unter Berücksichtigung der Belange der Beteiligten sachdienlich ist. Auf Antrag kann das Gericht bis zum Erlaß des neuen Verwaltungsakts eine einstweilige Regelung treffen, insbesondere bestimmen, daß Sicherheiten geleistet werden oder ganz oder zum Teil bestehen bleiben und Leistungen zunächst nicht zurückgewährt werden müssen. Der Beschluß kann jederzeit geändert oder aufgehoben werden. Eine Entscheidung nach Satz 1 kann nur binnen sechs Monaten seit Eingang der Akten der Behörde bei Gericht ergehen.

(4) Kann neben der Aufhebung eines Verwaltungsakts eine Leistung verlangt werden, so ist im gleichen Verfahren auch die Verurteilung zur Leistung zulässig.

(5) Soweit die Ablehnung oder Unterlassung des Verwaltungsakts rechtswidrig und der Kläger dadurch in seinen Rechten verletzt ist, spricht das Gericht die Verpflichtung der Verwaltungsbehörde aus, die beantragte Amtshandlung vorzunehmen, wenn die Sache spruchreif ist. Andernfalls spricht es die Verpflichtung aus, den Kläger unter Beachtung der Rechtsauffassung des Gerichts zu bescheiden.

(1) Bundesfernstraßen dürfen nur gebaut oder geändert werden, wenn der Plan vorher festgestellt ist. Eine Änderung liegt vor, wenn eine Bundesfernstraße

1.
um einen oder mehrere durchgehende Fahrstreifen für den Kraftfahrzeugverkehr baulich erweitert wird oder
2.
in sonstiger Weise erheblich baulich umgestaltet wird.
Eine Änderung im Sinne von Satz 2 liegt insbesondere nicht vor, wenn sie im Zuge des Wiederaufbaus nach einer Naturkatastrophe erforderlich ist, um die Bundesfernstraße vor Naturereignissen zu schützen, und in einem räumlich begrenzten Korridor entlang des Trassenverlaufs erfolgt. Bei der Planfeststellung sind die von dem Vorhaben berührten öffentlichen und privaten Belange einschließlich der Umweltverträglichkeit im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen. Für das Planfeststellungsverfahren gelten die §§ 72 bis 78 des Verwaltungsverfahrensgesetzes nach Maßgabe dieses Gesetzes. Die Maßgaben gelten entsprechend, soweit das Verfahren landesrechtlich durch ein Verwaltungsverfahrensgesetz geregelt ist.

(2) Ist das Planfeststellungsverfahren eingeleitet, kann die Planfeststellungsbehörde nach Anhörung der betroffenen Gemeinde eine vorläufige Anordnung erlassen, in der vorbereitende Maßnahmen oder Teilmaßnahmen zum Bau oder zur Änderung festgesetzt werden,

1.
soweit es sich um reversible Maßnahmen handelt,
2.
wenn an dem vorzeitigen Beginn ein öffentliches Interesse besteht,
3.
wenn mit einer Entscheidung zugunsten des Trägers des Vorhabens gerechnet werden kann und
4.
wenn die nach § 74 Absatz 2 des Verwaltungsverfahrensgesetzes zu berücksichtigenden Interessen gewahrt werden.
In der vorläufigen Anordnung sind die Auflagen zur Sicherung dieser Interessen und der Umfang der vorläufig zulässigen Maßnahmen festzulegen. Sie ist den anliegenden Gemeinden sowie den Beteiligten zuzustellen oder ortsüblich bekannt zu machen. Sie ersetzt nicht die Planfeststellung. § 16a bleibt unberührt. Soweit die vorbereitenden Maßnahmen oder Teilmaßnahmen zum Bau oder zur Änderung durch die Planfeststellung für unzulässig erklärt sind, ordnet die Planfeststellungsbehörde gegenüber dem Träger des Vorhabens an, den früheren Zustand wiederherzustellen. Dies gilt auch, wenn der Antrag auf Planfeststellung zurückgenommen wurde. Der Betroffene ist durch den Träger der Straßenbaulast zu entschädigen, soweit die Wiederherstellung des früheren Zustands nicht möglich oder mit unverhältnismäßig hohem Aufwand verbunden oder ein Schaden eingetreten ist, der durch die Wiederherstellung des früheren Zustandes nicht ausgeglichen wird. Rechtsbehelfe gegen die vorläufige Anordnung haben keine aufschiebende Wirkung; ein Vorverfahren findet nicht statt. Betrifft die vorläufige Anordnung ein Vorhaben im Sinne des § 17e Absatz 1, ist § 17e Absatz 1 und 5 in Bezug auf Rechtsbehelfe gegen die vorläufige Anordnung entsprechend anzuwenden.

(1) Durch Klage kann die Aufhebung eines Verwaltungsakts (Anfechtungsklage) sowie die Verurteilung zum Erlaß eines abgelehnten oder unterlassenen Verwaltungsakts (Verpflichtungsklage) begehrt werden.

(2) Soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist, ist die Klage nur zulässig, wenn der Kläger geltend macht, durch den Verwaltungsakt oder seine Ablehnung oder Unterlassung in seinen Rechten verletzt zu sein.

(1) Der Bund bleibt Eigentümer der Bundesautobahnen und sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs. Das Eigentum ist unveräußerlich.

(2) Die Verwaltung der Bundesautobahnen wird in Bundesverwaltung geführt. Der Bund kann sich zur Erledigung seiner Aufgaben einer Gesellschaft privaten Rechts bedienen. Diese Gesellschaft steht im unveräußerlichen Eigentum des Bundes. Eine unmittelbare oder mittelbare Beteiligung Dritter an der Gesellschaft und deren Tochtergesellschaften ist ausgeschlossen. Eine Beteiligung Privater im Rahmen von Öffentlich-Privaten Partnerschaften ist ausgeschlossen für Streckennetze, die das gesamte Bundesautobahnnetz oder das gesamte Netz sonstiger Bundesfernstraßen in einem Land oder wesentliche Teile davon umfassen. Das Nähere regelt ein Bundesgesetz.

(3) Die Länder oder die nach Landesrecht zuständigen Selbstverwaltungskörperschaften verwalten die sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs im Auftrage des Bundes.

(4) Auf Antrag eines Landes kann der Bund die sonstigen Bundesstraßen des Fernverkehrs, soweit sie im Gebiet dieses Landes liegen, in Bundesverwaltung übernehmen.

(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.

(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.

(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.

(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.

(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.

(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.

(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.

(1) Gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts (§ 49 Nr. 1) und gegen Beschlüsse nach § 47 Abs. 5 Satz 1 steht den Beteiligten die Revision an das Bundesverwaltungsgericht zu, wenn das Oberverwaltungsgericht oder auf Beschwerde gegen die Nichtzulassung das Bundesverwaltungsgericht sie zugelassen hat.

(2) Die Revision ist nur zuzulassen, wenn

1.
die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat,
2.
das Urteil von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe des Bundes oder des Bundesverfassungsgerichts abweicht und auf dieser Abweichung beruht oder
3.
ein Verfahrensmangel geltend gemacht wird und vorliegt, auf dem die Entscheidung beruhen kann.

(3) Das Bundesverwaltungsgericht ist an die Zulassung gebunden.