Landesarbeitsgericht Köln Urteil, 29. Nov. 2013 - 4 Sa 710/13
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Gericht
Tenor
Die Berufung des Beklagten gegen das Urteil des Arbeitsgerichts Köln vom 12.08.2013 - 1 Ca 2875/13 - wird auf Kosten des Beklagten zurückgewiesen.
Die Revision wird nicht zugelassen.
1
T a t b e s t a n d
2Die Parteien streiten in der Hauptsache darum, ob dem Kläger gegen den Beklagten ein Zahlungsanspruch zusteht. Nachdem ein klagestattgebendes Versäumnisurteil im Gütetermin erlassen worden ist und der Kläger Einspruch und Wiedereinsetzungsantrag eingelegt hat, hat das Arbeitsgericht mit dem in der Berufung angefochtenen Urteil den Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand bezüglich der Versäumung der Einspruchsfrist gegen das Versäumnisurteil vom 03.06.2013 zurückgewiesen und die am 11.07.2013 und am 12.07.2013 eingegangen Einsprüche des Beklagten gegen das am 19.06.2013 zugestellte Versäumnisurteil vom 03.06.2013 als unzulässig verworfen.
3Im Übrigen wird gemäß § 69 Abs. 2 ArbGG auf den Tatbestand des erstinstanzlichen Urteils Bezug genommen.
4Gegen dieses ihm am 13.08.2013 zugestellte Urteil hat der Beklagte am 04.09.2013 Berufung eingelegt und diese am selben Tag begründet. Hinsichtlich der Berufungsgründe wird auf die Berufungsbegründung(Bl. 58/59 d. A.) Bezug genommen.
5Der Beklagte beantragt,
6- in Abänderung des Urteils des Arbeitsgerichts Köln dem Beklagten die Wiedereinsetzung in den vorherigen Stand bezüglich der Versäumung der Einspruchsfrist gegen das Versäumnisurteil vom 03.06.2013 zu gewähren;
- festzustellen, dass der am 11.07.2013 vor dem Arbeitsgericht Köln und am 12.07.2013 vorher per Telefax beim Arbeitsgericht Köln eingegangene Einspruch des Beklagten vom 07.07.2013 und am 12.07.2013 gegen das am 19.06.2013 zugestellten Versäumnisurteils vom 03.06.2013 zulässig ist.
- Die Klage abzuweisen.
Der Kläger beantragt, die Berufung zurückzuweisen.
8Der Kläger verteidigt das erstinstanzliche Urteil. Insoweit wird auf die Berufungserwiderung Bezug genommen.
9E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e
10Die zulässige, form- und fristgerecht eingelegte und begründete Berufung des Beklagten hat in der Sache keinen Erfolg.
11I. Das erstinstanzliche Urteil geht zunächst zu Recht davon aus, dass die Zustellung des Versäumnisurteils vom 03.06.2013 an den Beklagten am 19.06.2013 gemäß § 180 ZPO wirksam erfolgt ist. Das Arbeitsgericht hat zu Recht ausgeführt, dass dann, wenn die Zustellung nach § 178 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 ZPO nicht ausführbar ist, das Schriftstück gemäß § 180 S. 1 ZPO in einen zu der Wohnung oder dem Geschäftsraum gehörenden Briefkasten oder eine ähnliche Vorrichtung eingelegt werden kann, die der Adressat für den Postempfang eingerichtet hat und die in der allgemein üblichen Art für eine sichere Aufbewahrung geeignet ist.
12Ausweislich der Zustellungsurkunde hat der Zusteller das Versäumnisurteil in den zur Wohnung des Beklagten gehörenden Briefkasten oder eine ähnliche Vorrichtung eingelegt, weil die Übergabe des Schriftstücks in der Wohnung bzw. im Geschäftsraum nicht möglich war.
13Damit ist zugleich bewiesen, dass der Postzusteller das Versäumnisurteil nicht in den Gartenzaun gesteckt hat, sondern in den Briefkasten eingelegt hat. Denn die Zustellungsurkunde ist eine öffentliche Urkunde, die den vollen Beweis der hier bezeugten Tatsachen begründet. Besagt die Zustellungsurkunde, das Schriftstück sei in den Briefkasten eingelegt worden, weil seine Übergabe an den Adressat nicht möglich gewesen sei, so muss der Adressat vollen Gegenbeweis führen, dass dieses nicht der Fall gewesen sein (vgl. z.B. BFH 10.07.2013 – VII B 11/13; BFH 14.08.2012 – VII B 108/12). Dieses folgt aus § 182 Abs. 1 S. 2 ZPO i. V. m. § 418 ZPO. Der Gegenbeweis kann gemäß § 418 Abs. 2 ZPO nur durch den Beweis der Unrichtigkeit der in der Zustellungsurkunde bezeugten Tatsachen geführt werden.
14Der Beklagte hat weder in der ersten Instanz noch in der zweiten Instanz Gegenbeweis angetreten. Das Schreiben des Beklagten persönlich vom 07.07.2013 (Bl. 18 d. A.) enthält insoweit nichts. Auch die Einspruchsschrift des Prozessbevollmächtigten des Beklagten vom 12.07.2013 enthält insoweit keinen Gegenbeweisantritt. In diesem Schriftsatz wird ausgeführt, der Beklagte sei vom 17.06.2013 bis zum 22.06.2013 von seinem Wohnort abwesend gewesen. Weiter heißt es:
15„Während der Abwesenheit ist ein LKW leicht in das Wohnhaus des Beklagten eingefahren und hat den Briefkasten abgerissen. Die Lebensgefährtin des Beklagten, die Zeugin A , stellte am 22.06.2013 fest, dass die Post auf der Straße und im Garten verteilt war, da der Briefkasten abgefahren war und der Postbote die Post ungeschützt zwischen den Gartenzaun gesteckt hatte.“
16Dass die Sendung mit dem Versäumnisurteil sich nicht in dem Briefkasten befunden habe, wird nicht, nicht einmal allgemein und nicht einmal für den 22.06.2013 behauptet. Insbesondere wird nicht behauptet, dass die Zeugin A in irgendeiner Weise bemerkt habe, dass am 19.06.2013 der Postbote die Sendung nicht in den Briefkasten geworfen habe.
17Schließlich findet sich ein entsprechender Beweisantritt auch nicht in der Berufungsbegründung des Beklagten. Es wird auch hier nicht einmal allgemein behauptet, dass sich die Sendung nicht in dem Briefkasten befunden habe. Es wird nur behauptet, dass der Beklagte davon ausgegangen sei, dass ein Versäumnisurteil ihm persönlich zugestellt werde und er nicht davon ausgegangen sei, dass eine Zustellung in den Briefkasten erfolgen könne.
18Es steht damit aufgrund des Beweiswertes der Zustellungsurkunde fest, dass am 19.06.2013 die Sendung in den Briefkasten eingeworfen wurde. Das Versäumnisurteil gilt daher gemäß § 180 S. 2 ZPO als zu diesem Zeitpunkt zugestellt.
19II. Dem Kläger war auch Wiedereinsetzung nicht zu gewähren.
20Die Partei muss im Rahmen ihres Antrages auf Wiedereinsetzung in die versäumte Frist gemäß § 236 Abs. 2 ZPO die die Wiedereinsetzung begründenden Tatsachen vortragen und glaubhaft machen. Hierzu gehört eine aus sich heraus verständliche, geschlossene Schilderung der tatsächlichen Abläufe, aus denen sich ergibt, auf welchen konkreten Umständen die Fristversäumnis beruht. Der Antragsteller muss sich auf einen Sachverhalt festlegen. Er kann nicht alternativ vortragen oder den tatsächlichen Geschehensablauf offen lassen, wenn dabei die Möglichkeit der verschuldeten Versäumung offen bleibt (vgl. z. B. BGH 03.07.2008 – IX ZB 169/07).
21Die Wiedereinsetzungsfrist beträgt gemäß § 234 Abs. 1 S. 1 ZPO in Fällen wie dem vorliegenden zwei Wochen. Die Frist beginnt nach§ 234 Abs. 1 ZPO mit dem Tag, an dem das Hindernis behoben ist.
22Das Urteil ist am 19.06.2013 zugestellt worden. Der Schriftsatz vom 12.07.2013 ging am selben Tage zu.
231. Selbst wenn man unterstellt, dass der Beklagte innerhalb der von diesem Tag zurückzurechnenden Fist von zwei Wochen noch keine Kenntnis von dem Versäumnisurteil hatte, so sind die in dem Schriftsatz vom 12.07.2013 angegebenen Gründe keine aus sich heraus verständliche geschlossene Schilderung der tatsächlichen Abläufe, aus denen sich ergäbe, dass der Beklagte innerhalb der einwöchigen Einspruchsfrist, die bis zum 26.06.2013 lief, schuldlos nicht in der Lage gewesen wäre, von dem Versäumnisurteil Kenntnis zu nehmen:
24Der Beklagte teilt zunächst mit, dass er bis zum 22.06.2013 von seinem Wohnort abwesend gewesen sei. Mithin ist dementsprechend davon auszugehen, dass er spätestens am 23.06.2013 zurückkehrte.
25Sodann wird mitgeteilt, dass in seiner Abwesenheit ein LKW leicht das Wohnhaus angefahren und den Briefkasten abgerissen habe und die Lebensgefährtin am 22.06.2013 festgestellt habe, dass die Post auf der Straße und im Garten verteilt gewesen sei, da der Briefkasten abgefahren gewesen sei und der Postbote die Post ungeschützt zwischen den Gartenzaun gesteckt gehabt habe.
26Es fehlt jedoch irgendein Vorbringen dazu, dass und wann der Beklagte kontrolliert habe, welche Post sich – aus der Zeit vor dem Unfall – noch in den Briefkasten befand. Es wird auch nicht – nicht einmal in pauschaler Form – behauptet, dass der Briefkasten zerstört gewesen sei und dass die Post aus diesen hätte herausgefallen wäre. Aus der Feststellung, dass am 22.06.2013 Post auf der Straße und im Garten verteilt gewesen sei, ergibt sich nicht schlüssig (in geschlossener Schilderung), dass Post, die am 19.06.2013 in den Briefkasten eingeworfen war, sich auf der Straße befand. Vielmehr wird insoweit darauf verwiesen, dass der Postbote die Post ungeschützt zwischen den Gartenzaun gesteckt gehabt habe.
27Soweit in der Einspruchsschrift im Weiteren mitgeteilt wird, der Beklagte habe das Versäumnisurteil zu keinem Zeitpunkt „auf postalischem Weg“ erhalten, da, wovon auszugehen sei, die Sendung verloren gegangen sei durch den Verlust der Post aufgrund des Unfalles, so wird diese im Übrigen völlig pauschale und nicht substantiierte Behauptung nicht glaubhaft gemacht. Die Behauptung ist auch ohnhin unschlüssig, als auch hieraus sich nicht ergibt, dass der Beklagte in den Briefkasten geschaut habe.
28Es ist daher nach diesen Schilderungen des Beklagten nicht ausgeschlossen, dass das Versäumnisurteil sich noch im Briefkasten befand und dass der Beklage nach seiner Rückkehr, spätestens am 23.06.2013, durch einen Blick in seinen Briefkasten davon hätte Kenntnis nehmen und die Einspruchsfrist hätte wahren können.
29Ein Blick in den Briefkasten aber gehört zu den selbstverständlichen Obliegenheiten einer Person, die nach einer tagelangen Abwesenheit in die Wohnung zurückkehrt. Jedenfalls dieses auch bis zum übernächsten Tag nach der Rückkehr nicht zu tun, ist im Sinne des § 233 ZPO als schuldhaft anzusehen.
30Unabhängig davon kann aus den gleichen Gründen nicht festgestellt werden, dass die Wiedereinsetzungsfrist später als am 23.06.2013 begonnen hätte, sodass auch ihre Einhaltung mit dem am 12.07.2013 eingegangenen Antrag nicht festgestellt werden kann.
312. In der Berufungsbegründung will der Kläger sich offenbar noch auf einen davon unabhängigen Entschuldigungsgrund berufen, wenn es dort heißt:
32„Der Berufungskläger ist selbstständiger Gartenbauer und juristisch nicht vorgebildet.
33Insofern konnte er gar nicht auf die Idee kommen, beim Arbeitsgericht anzurufen und sich nach dem Versäumnisurteil zu erkundigen, da er davon ausging, dass etwas persönlich zugestellt wird.
34Er ging nicht davon aus, dass eine Zustellung in den Briefkasten erfolgen könnte.“
35Abgesehen davon, dass die durch nichts begründete Vorstellung nicht entschuldigend ist, „dass etwas persönlich zugestellt wird“ (wobei offenbar gemeint ist die Vorstellung, dass Gerichtsurteile durch Übergabe an den Adressaten persönlich zugestellt würden), ist dieser Vortrag verspätet.
36Die Begründung des Wiedereinsetzungsantrages muss nämlich innerhalb der Frist des § 234 ZPO erfolgen. Ein Nachschieben neuer Gründe ist nicht möglich (vgl. statt vieler Zöller/Greger § 236 ZPO Rn. 6a mit Nachweisen zur höchstrichterlichen Rechtsprechung). Dieser in der Berufungsbegründung genannte Grund ist völlig neu. Es handelt sich nicht lediglich um eine Klarstellung oder Ergänzung zu bereits innerhalb der Wiedereinsetzungsfrist gebrachten Gründen.
37Unabhängig von allem aber fehlt es schließlich an jeglicher Glaubhaftmachung dieser behaupteten Vorstellung.
38Die Kostenentscheidung folgt aus § 97 Abs. 1 ZPO.
39RECHTSMITTELBELEHRUNG
40Gegen dieses Urteil ist ein Rechtsmittel nicht gegeben.
41Wegen der Möglichkeit der Nichtzulassungsbeschwerde wird auf§ 72a ArbGG verwiesen.
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Annotations
(1) Das Urteil nebst Tatbestand und Entscheidungsgründen ist von sämtlichen Mitgliedern der Kammer zu unterschreiben. § 60 Abs. 1 bis 3 und Abs. 4 Satz 2 bis 4 ist entsprechend mit der Maßgabe anzuwenden, dass die Frist nach Absatz 4 Satz 3 vier Wochen beträgt und im Falle des Absatzes 4 Satz 4 Tatbestand und Entscheidungsgründe von sämtlichen Mitgliedern der Kammer zu unterschreiben sind.
(2) Im Urteil kann von der Darstellung des Tatbestandes und, soweit das Berufungsgericht den Gründen der angefochtenen Entscheidung folgt und dies in seinem Urteil feststellt, auch von der Darstellung der Entscheidungsgründe abgesehen werden.
(3) Ist gegen das Urteil die Revision statthaft, so soll der Tatbestand eine gedrängte Darstellung des Sach- und Streitstandes auf der Grundlage der mündlichen Vorträge der Parteien enthalten. Eine Bezugnahme auf das angefochtene Urteil sowie auf Schriftsätze, Protokolle und andere Unterlagen ist zulässig, soweit hierdurch die Beurteilung des Parteivorbringens durch das Revisionsgericht nicht wesentlich erschwert wird.
(4) § 540 Abs. 1 der Zivilprozessordnung findet keine Anwendung. § 313a Abs. 1 Satz 2 der Zivilprozessordnung findet mit der Maßgabe entsprechende Anwendung, dass es keiner Entscheidungsgründe bedarf, wenn die Parteien auf sie verzichtet haben; im Übrigen sind die §§ 313a und 313b der Zivilprozessordnung entsprechend anwendbar.
Ist die Zustellung nach § 178 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 nicht ausführbar, kann das Schriftstück in einen zu der Wohnung oder dem Geschäftsraum gehörenden Briefkasten oder in eine ähnliche Vorrichtung eingelegt werden, die der Adressat für den Postempfang eingerichtet hat und die in der allgemein üblichen Art für eine sichere Aufbewahrung geeignet ist. Mit der Einlegung gilt das Schriftstück als zugestellt. Der Zusteller vermerkt auf dem Umschlag des zuzustellenden Schriftstücks das Datum der Zustellung.
(1) Wird die Person, der zugestellt werden soll, in ihrer Wohnung, in dem Geschäftsraum oder in einer Gemeinschaftseinrichtung, in der sie wohnt, nicht angetroffen, kann das Schriftstück zugestellt werden
- 1.
in der Wohnung einem erwachsenen Familienangehörigen, einer in der Familie beschäftigten Person oder einem erwachsenen ständigen Mitbewohner, - 2.
in Geschäftsräumen einer dort beschäftigten Person, - 3.
in Gemeinschaftseinrichtungen dem Leiter der Einrichtung oder einem dazu ermächtigten Vertreter.
(2) Die Zustellung an eine der in Absatz 1 bezeichneten Personen ist unwirksam, wenn diese an dem Rechtsstreit als Gegner der Person, der zugestellt werden soll, beteiligt ist.
Ist die Zustellung nach § 178 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 nicht ausführbar, kann das Schriftstück in einen zu der Wohnung oder dem Geschäftsraum gehörenden Briefkasten oder in eine ähnliche Vorrichtung eingelegt werden, die der Adressat für den Postempfang eingerichtet hat und die in der allgemein üblichen Art für eine sichere Aufbewahrung geeignet ist. Mit der Einlegung gilt das Schriftstück als zugestellt. Der Zusteller vermerkt auf dem Umschlag des zuzustellenden Schriftstücks das Datum der Zustellung.
(1) Zum Nachweis der Zustellung nach den §§ 171, 177 bis 181 ist eine Urkunde auf dem hierfür vorgesehenen Formular anzufertigen. Für diese Zustellungsurkunde gilt § 418.
(2) Die Zustellungsurkunde muss enthalten:
- 1.
die Bezeichnung der Person, der zugestellt werden soll, - 2.
die Bezeichnung der Person, an die der Brief oder das Schriftstück übergeben wurde, - 3.
im Falle des § 171 die Angabe, dass die Vollmachtsurkunde vorgelegen hat, - 4.
im Falle der §§ 178, 180 die Angabe des Grundes, der diese Zustellung rechtfertigt und wenn nach § 181 verfahren wurde, die Bemerkung, wie die schriftliche Mitteilung abgegeben wurde, - 5.
im Falle des § 179 die Erwähnung, wer die Annahme verweigert hat und dass der Brief am Ort der Zustellung zurückgelassen oder an den Absender zurückgesandt wurde, - 6.
die Bemerkung, dass der Tag der Zustellung auf dem Umschlag, der das zuzustellende Schriftstück enthält, vermerkt ist, - 7.
den Ort, das Datum und auf Anordnung der Geschäftsstelle auch die Uhrzeit der Zustellung, - 8.
Name, Vorname und Unterschrift des Zustellers sowie die Angabe des beauftragten Unternehmens oder der ersuchten Behörde.
(3) Die Zustellungsurkunde ist der Geschäftsstelle in Urschrift oder als elektronisches Dokument unverzüglich zurückzuleiten.
(1) Öffentliche Urkunden, die einen anderen als den in den §§ 415, 417 bezeichneten Inhalt haben, begründen vollen Beweis der darin bezeugten Tatsachen.
(2) Der Beweis der Unrichtigkeit der bezeugten Tatsachen ist zulässig, sofern nicht die Landesgesetze diesen Beweis ausschließen oder beschränken.
(3) Beruht das Zeugnis nicht auf eigener Wahrnehmung der Behörde oder der Urkundsperson, so ist die Vorschrift des ersten Absatzes nur dann anzuwenden, wenn sich aus den Landesgesetzen ergibt, dass die Beweiskraft des Zeugnisses von der eigenen Wahrnehmung unabhängig ist.
Ist die Zustellung nach § 178 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 nicht ausführbar, kann das Schriftstück in einen zu der Wohnung oder dem Geschäftsraum gehörenden Briefkasten oder in eine ähnliche Vorrichtung eingelegt werden, die der Adressat für den Postempfang eingerichtet hat und die in der allgemein üblichen Art für eine sichere Aufbewahrung geeignet ist. Mit der Einlegung gilt das Schriftstück als zugestellt. Der Zusteller vermerkt auf dem Umschlag des zuzustellenden Schriftstücks das Datum der Zustellung.
(1) Die Form des Antrags auf Wiedereinsetzung richtet sich nach den Vorschriften, die für die versäumte Prozesshandlung gelten.
(2) Der Antrag muss die Angabe der die Wiedereinsetzung begründenden Tatsachen enthalten; diese sind bei der Antragstellung oder im Verfahren über den Antrag glaubhaft zu machen. Innerhalb der Antragsfrist ist die versäumte Prozesshandlung nachzuholen; ist dies geschehen, so kann Wiedereinsetzung auch ohne Antrag gewährt werden.
(1) Die Wiedereinsetzung muss innerhalb einer zweiwöchigen Frist beantragt werden. Die Frist beträgt einen Monat, wenn die Partei verhindert ist, die Frist zur Begründung der Berufung, der Revision, der Nichtzulassungsbeschwerde oder der Rechtsbeschwerde einzuhalten.
(2) Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem das Hindernis behoben ist.
(3) Nach Ablauf eines Jahres, von dem Ende der versäumten Frist an gerechnet, kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden.
War eine Partei ohne ihr Verschulden verhindert, eine Notfrist oder die Frist zur Begründung der Berufung, der Revision, der Nichtzulassungsbeschwerde oder der Rechtsbeschwerde oder die Frist des § 234 Abs. 1 einzuhalten, so ist ihr auf Antrag Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren. Ein Fehlen des Verschuldens wird vermutet, wenn eine Rechtsbehelfsbelehrung unterblieben oder fehlerhaft ist.
(1) Die Wiedereinsetzung muss innerhalb einer zweiwöchigen Frist beantragt werden. Die Frist beträgt einen Monat, wenn die Partei verhindert ist, die Frist zur Begründung der Berufung, der Revision, der Nichtzulassungsbeschwerde oder der Rechtsbeschwerde einzuhalten.
(2) Die Frist beginnt mit dem Tag, an dem das Hindernis behoben ist.
(3) Nach Ablauf eines Jahres, von dem Ende der versäumten Frist an gerechnet, kann die Wiedereinsetzung nicht mehr beantragt werden.
(1) Die Form des Antrags auf Wiedereinsetzung richtet sich nach den Vorschriften, die für die versäumte Prozesshandlung gelten.
(2) Der Antrag muss die Angabe der die Wiedereinsetzung begründenden Tatsachen enthalten; diese sind bei der Antragstellung oder im Verfahren über den Antrag glaubhaft zu machen. Innerhalb der Antragsfrist ist die versäumte Prozesshandlung nachzuholen; ist dies geschehen, so kann Wiedereinsetzung auch ohne Antrag gewährt werden.
(1) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen der Partei zur Last, die es eingelegt hat.
(2) Die Kosten des Rechtsmittelverfahrens sind der obsiegenden Partei ganz oder teilweise aufzuerlegen, wenn sie auf Grund eines neuen Vorbringens obsiegt, das sie in einem früheren Rechtszug geltend zu machen imstande war.
(3) (weggefallen)
(1) Die Nichtzulassung der Revision durch das Landesarbeitsgericht kann selbständig durch Beschwerde angefochten werden.
(2) Die Beschwerde ist bei dem Bundesarbeitsgericht innerhalb einer Notfrist von einem Monat nach Zustellung des in vollständiger Form abgefaßten Urteils schriftlich einzulegen. Der Beschwerdeschrift soll eine Ausfertigung oder beglaubigte Abschrift des Urteils beigefügt werden, gegen das die Revision eingelegt werden soll.
(3) Die Beschwerde ist innerhalb einer Notfrist von zwei Monaten nach Zustellung des in vollständiger Form abgefaßten Urteils zu begründen. Die Begründung muss enthalten:
- 1.
die Darlegung der grundsätzlichen Bedeutung einer Rechtsfrage und deren Entscheidungserheblichkeit, - 2.
die Bezeichnung der Entscheidung, von der das Urteil des Landesarbeitsgerichts abweicht, oder - 3.
die Darlegung eines absoluten Revisionsgrundes nach § 547 Nr. 1 bis 5 der Zivilprozessordnung oder der Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör und der Entscheidungserheblichkeit der Verletzung.
(4) Die Einlegung der Beschwerde hat aufschiebende Wirkung. Die Vorschriften des § 719 Abs. 2 und 3 der Zivilprozeßordnung sind entsprechend anzuwenden.
(5) Das Landesarbeitsgericht ist zu einer Änderung seiner Entscheidung nicht befugt. Das Bundesarbeitsgericht entscheidet unter Hinzuziehung der ehrenamtlichen Richter durch Beschluß, der ohne mündliche Verhandlung ergehen kann. Die ehrenamtlichen Richter wirken nicht mit, wenn die Nichtzulassungsbeschwerde als unzulässig verworfen wird, weil sie nicht statthaft oder nicht in der gesetzlichen Form und Frist eingelegt und begründet ist. Dem Beschluss soll eine kurze Begründung beigefügt werden. Von einer Begründung kann abgesehen werden, wenn sie nicht geeignet wäre, zur Klärung der Voraussetzungen beizutragen, unter denen eine Revision zuzulassen ist, oder wenn der Beschwerde stattgegeben wird. Mit der Ablehnung der Beschwerde durch das Bundesarbeitsgericht wird das Urteil rechtskräftig.
(6) Wird der Beschwerde stattgegeben, so wird das Beschwerdeverfahren als Revisionsverfahren fortgesetzt. In diesem Fall gilt die form- und fristgerechte Einlegung der Nichtzulassungsbeschwerde als Einlegung der Revision. Mit der Zustellung der Entscheidung beginnt die Revisionsbegründungsfrist.
(7) Hat das Landesarbeitsgericht den Anspruch des Beschwerdeführers auf rechtliches Gehör in entscheidungserheblicher Weise verletzt, so kann das Bundesarbeitsgericht abweichend von Absatz 6 in dem der Beschwerde stattgebenden Beschluss das angefochtene Urteil aufheben und den Rechtsstreit zur neuen Verhandlung und Entscheidung an das Landesarbeitsgericht zurückverweisen.