Verwaltungsgericht Gelsenkirchen Urteil, 12. Mai 2015 - 12 K 1187/14
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Gericht
Tenor
Die Klage wird abgewiesen.
Die Klägerin trägt die Kosten des Verfahrens.
Das Urteil ist wegen der Kosten vorläufig vollstreckbar. Die Klägerin darf die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des aufgrund des Urteils zu vollstreckenden Betrages abwenden, wenn nicht die Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.
1
Tatbestand:
2Die Klägerin begehrt ihre amtsangemessene Beschäftigung.
3Die am 00.00.0000 geborene Klägerin steht als Posthauptsekretärin (Besoldungsgruppe A 8 BBesO, Anlage 1 zu § 2 Abs. 2 PostLV) im Dienst der Beklagten. Nachdem die Klägerin unter dem 05. Januar 2011 zur beabsichtigten Zuweisung im Unternehmen Deutsche Telekom Kundenservice GmbH (DTKS) am Dienstort S. als Kundenberatung I angehört worden war und ihr Einverständnis hierzu erklärt hatte, wurde ihr mit Bescheid vom 27. Mai 2011 dauerhaft eine Tätigkeit bei der DTKS zugewiesen. Ausweislich des Zuweisungsbescheides wurde sie als Kundenberatung IIa am Dienstort S. eingesetzt. Ergänzend hieß es, es handele sich dabei um eine höherwertige Tätigkeit. Hiergegen legte die Klägerin keinen Rechtsbehelf ein.
4Die Beklagte teilte der Klägerin unter dem 06. September 2012 mit, dass ihr Arbeitsposten im Zuge einer Neubewertung eine niedrigere Bewertung erhalten habe, so dass sie nicht mehr höherwertig, sondern amtsangemessen eingesetzt werde.
5Mit Schreiben vom 13. Mai 2013 forderte die Klägerin die Beklagte auf, ihr einen amtsangemessenen Dienstposten zuzuweisen. Ohne auf diese Forderung einzugehen, informierte die Beklagte die Klägerin unter dem 14. Juni 2013 darüber, dass sie im Rahmen der neuen PK-Segmentierung one! Evolution aus betrieblichen Gründen im Rahmen ihrer bestehenden Zuweisung einer Tätigkeit bei der DTKS mit Wirkung vom 01. Juni 2013 bei der Organisationseinheit Service Center Technik im Bereich ST-41 eingesetzt werde. Dies habe hinsichtlich ihrer Tätigkeit sowie ihres Beschäftigungsortes keine Änderungen zur Folge. Der hiergegen erhobene Widerspruch vom 26. Juni 2013 - verbunden mit der erneuten Aufforderung, sie amtsangemessen zu beschäftigen -, wurde durch die Beklagte nicht beschieden.
6Die Klägerin hat am 06. März 2014 Klage erhoben.
7Zur Begründung trägt sie vor: Die telefonische Bearbeitung administrativer bzw. technischer Standardanfragen im zugeordneten Segment stelle ebenso wie die Durchführung einfacher Telesalesaktionen keine amtsangemessene Beschäftigung für eine Beamtin dar, die ein statusrechtliches Amt der Besoldungsgruppe A 8 inne habe. Eine abschließende Klärung komplexer Kundenanliegen finde nicht statt. Eine Datenpflege werde lediglich im Rahmen von Kundenanfragen durchgeführt. Telemarketingrecherchen gehörten ebenfalls nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Sie bearbeite vielmehr Kundenanfragen in einem Call-Center. Hierbei ergäben sich folgende Standardsituationen: Der Kunde melde einen Totalausfall. Sie, die Klägerin, führe eine Messung der Leitungen per Mausklick durch. Ergebe sich hier ein Fehler, werde der technische Kundendienst beauftragt. Andernfalls werde in dem Gespräch mit dem Kunden geprüft, ob die Hardware defekt sei, die gegebenenfalls neu bestellt werden müsse. Melde der Kunde einen Ausfall der Internetverbindung, werde wiederum zunächst eine Leitungsmessung per Mausklick durchgeführt. Gegebenenfalls werde ein Lineartest durchgeführt. Soweit ein Router defekt sei, werde ein neuer bestellt. Melde der Kunde Geschwindigkeitsschwankungen im Internet, werde die Störungsmeldung nach einer Leitungsprüfung durch sie, die Klägerin, bei schlechten Werten zur weiteren Prüfung an die Kompetenzstufe 2 (Diagnose) weitergegeben. Eine ähnliche Vorgehensweise sei bei der Meldung eines IP-basierten Anschlusses (Internet und Telefonie) vorgesehen. Für die Erfüllung dieser Aufgaben sei keine Ausbildung erforderlich, es reiche vielmehr ein Anlernen aus.
8Die Klägerin beantragt,
9die Beklagte zu verurteilen, sie amtsangemessen zu beschäftigen.
10Die Beklagte beantragt,
11die Klage abzuweisen.
12Die Klage sei unbegründet, da die der Klägerin durch Bescheid vom 27. Mai 2011 zugewiesene Tätigkeit als Kundenberater IIa mindestens amtsangemessen sei. Die Wertigkeit dieser Tätigkeit setze sich aus folgenden Einzelaufgaben zusammen:
13- Telefonische und/oder schriftliche Bearbeitung administrativer bzw. technischer Standard-Kundenanfragen im zugeordneten Segment unter Zuhilfenahme der im Kundenservice eingesetzten Systeme,
14- abschließende Klärung auch schwieriger, komplexer Kundenanliegen,
15- Beratung der Kunden zu Services, Rechnungen und Endgeräten nach Systemvorgabe,
16- Datenpflege,
17- Durchführung einfacher Telesalesaktionen/Telemarketingrecherchen.
18Die Durchführung von Telesalesaktionen/Telemarketingrecherchen seien im Falle der Klägerin nur eingeschränkt möglich, da ihr gemäß B.A.D.-Gutachten aus gesundheitlichen Gründen nur gelegentlicher telefonischer Kundenkontakt zumutbar sei. Daher setze sie sich erst nach Befassung mit dem Kundenanliegen mit dem Kunden in Verbindung. Die Tätigkeit eines Kundenberaters IIa setze eine umfassende Ausbildung zu den jeweiligen Systemen, der Netztechnik, Produkten sowie fundiertes Grundwissen in Computer- und Netzwerktechnik voraus. Es handele sich dabei nicht um neues Tätigkeitsfeld: bereits bei den Fernmeldeämtern bzw. Niederlassungen der Deutschen Bundespost seien wesentliche der zugewiesenen Aufgaben eines Kundenberaters IIa in der letzten Organisation der Deutschen Bundespost in den Stellen „Privatkundenvertrieb“ und „Geschäftskundenvertrieb“ zugeordnet gewesen. Die der Klägerin zugewiesene Tätigkeit sei im Unternehmen DTKS der Entgeltgruppe 2 zugeordnet, der wiederum entsprechend der Konzernbetriebsvereinbarung Beamtenbewertung in der Fassung vom 04. Mai 2012 die Besoldungsgruppe A 8 zugeordnet sei. Die Bewertungen würden im Rahmen eines Prüfverfahrens bei der Deutschen Telekom AG von dem Ressort Arbeitsbewertung festgelegt. Die Prüfung der Wertigkeit der Aufgaben durch einen zentralen Bereich ermögliche den Quervergleich mit ähnlichen Tätigkeiten, gewährleiste ein einheitliches Wertungsgefüge und lasse willkürlichen bzw. rechtsmissbräuchlichen Bewertungen keinen Raum. Es sei unschädlich, dass nicht sämtliche der aufgeführten Tätigkeiten in gleich gewichtigem Maße, sondern je nach Arbeitsanfall aufkommen und abgefordert werden würden. Gemäß § 4 Abs. 4 Satz 7 PostPersRG solle dem aufnehmenden Unternehmen gerade eine gewisse Flexibilität (in Form eines Direktionsrechts) hinsichtlich des Dienstleistungseinsatzes zugebilligt werden.
19Wegen der weiteren Einzelheiten des Sach- und Streitstandes wird auf den Inhalt der Gerichtsakte sowie den des beigezogenen Verwaltungsvorgangs der Beklagten Bezug genommen.
20Entscheidungsgründe:
21Die Klage ist zulässig, aber nicht begründet.
22I.
23Die Klage ist als allgemeine Leistungsklage zulässig. Das Begehren der Klägerin, die Beklagte zu verurteilen, sie amtsangemessen zu beschäftigen, berührt die Klägerin nicht in ihrer persönlichen Rechtsstellung und stellt daher mangels Außenwirkung keinen Verwaltungsakt im Sinne des § 35 Satz 1 VwVfG, sondern eine bloße innerbehörd/betriebliche Organisationsmaßnahme dar.
24Der Zulässigkeit steht auch nicht entgegen, dass das nach § 126 Abs. 2 Satz 1 BBG erforderliche behördliche Vorverfahren (§ 68 VwGO) nicht durch den Erlass eines Widerspruchsbescheides abgeschlossen wurde. Die Beklagte hat das Vorverfahren vorliegend entbehrlich gemacht, indem sie sich im Klageverfahren vorbehaltlos zur Sache eingelassen und dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie die Klägerin nicht an der Durchführung des Widerspruchsverfahrens festhalten will.
25Vgl. zur Entbehrlichkeit des Widerspruchsverfahrens durch rügeloses Einlassen BVerwG, Urteile vom 30. Oktober 2013 – 2 C 23/12 –, juris Rn. 38, und vom 17. Juni 2010– 2 C 86/08 – juris Rn. 22.
26Gemäß § 75 Satz 1 VwGO ist im Übrigen die Klage abweichend von § 68 VwGO zulässig, wenn über einen Widerspruch ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden worden ist. Nach Satz 2 der Vorschrift kann die Klage grundsätzlich nicht vor Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung des Widerspruchs erhoben werden. Die Klägerin hat mit Schreiben vom 26 Juni 2013 Widerspruch gegen das Schreiben vom 14. Juni 2013 erhoben, welches sie – ohne dass die Beklagte dieser Argumentation entgegen getreten ist – als Ablehnung ihres Antrags auf Zuweisung einer amtsangemessenen Beschäftigung wertete. Die Klage wurde 06. März 2014 und damit nach Verstreichen der 3-Monats-Frist des § 75 Satz 2 VwGO erhoben.
27II.
28Die Klage ist nicht begründet.
29Die Klägerin kann nicht erfolgreich einen Anspruch auf amtsangemessene Beschäftigung geltend machen, da sie auf dem von ihr innegehaltenen Arbeitsposten bereits ihrem statusrechtlichen Amt einer Posthauptsekretärin (Besoldungsgruppe A 8 PostLV) entsprechend amtsangemessen beschäftigt wird.
30Die Klägerin kann als Inhaberin eines statusrechtlichen Amtes auf der Grundlage des Art. 33 Abs. 5 GG beanspruchen, dass ihr ein abstrakt-funktionelles Amt sowie ein amtsangemessenes konkret-funktionelles Amt, d. h. ein entsprechender Dienstposten, übertragen werden. Gemäß § 18 BBesG sind die Funktionen der Beamten nach den mit ihnen verbundenen Anforderungen sachlich zu bewerten und den Ämtern zuzuordnen. Da es bei der privatrechtlich organisierten Deutschen Telekom AG und ihren Töchtern keine Ämterstruktur gibt, wie sie § 18 BBesG zugrunde liegt, müssen die in dieser Vorschrift verwandten Begriffe der Ämter und ihrer Wertigkeit an die organisationsrechtlichen Gegebenheiten der Deutschen Telekom AG angepasst werden. Dies erfolgt auf der Grundlage des § 8 PostPersRG, demzufolge § 18 BBesG mit der Maßgabe Anwendung findet, dass gleichwertige Tätigkeiten bei der Aktiengesellschaft als amtsgemäße Funktionen gelten. Die Gleichwertigkeit der einem Beamten übertragenen Tätigkeit bei dem Postnachfolgeunternehmen bzw. einem Tochter- oder Enkelunternehmen ist auf Grund eines Funktionsvergleiches mit den Tätigkeitsbereichen bei der Deutschen Bundespost zu beurteilen. Eine nach diesem Maßstab gleichwertige Tätigkeit gilt als amtsangemessene Beschäftigung.
31Vgl. BVerwG, Urteil vom 18. September 2008– 2 C 126/07 –, juris Rn. 12; in Bezug auf die Nachfolgeunternehmen der ehemaligen Bundesbahn BVerwG, Urteil vom 26. März 2009 – 2 C 73/08 –,juris Rn. 16.
32Dem Dienstherrn kommt bei der rechtlichen Bewertung von Dienstposten eine uneingeschränkte organisatorische Dispositionsbefugnis zu. Diese wird nur dadurch begrenzt, dass die Gestaltungsbefugnis nicht missbräuchlich genutzt werden darf. Die verwaltungsgerichtliche Kontrolle ist insoweit darauf beschränkt zu prüfen, ob die Gründe des Dienstherrn seiner tatsächlichen Einschätzung entsprochen haben und nicht nur vorgeschoben sind, um eine in Wahrheit allein oder maßgebend mit auf anderen Beweggründen beruhende Entscheidung zu rechtfertigen.
33Vgl. OVG NRW, Beschlüsse vom 08. November 2011– 1 B 829/11 –, juris Rn. 48, und vom 18. Juli 2011– 1 B 452/11 –, juris Rn. 31.
34Nach Maßgabe dieser Grundsätze kann nicht festgestellt, dass die der Klägerin zugewiesene Funktion einer Kundenberatung IIa nicht amtsangemessen ist. Die Deutsche Telekom AG hat im gerichtlichen Verfahren ausgeführt, dass die Tätigkeit eines Kundenberaters IIa folgende Tätigkeiten umfasse:
35- Telefonische und/oder schriftliche Bearbeitung administrativer bzw. technischer Standard-Kundenanfragen im zugeordneten Segment unter Zuhilfenahme der im Kundenservice eingesetzten Systeme
36- abschließende Klärung auch schwieriger, komplexer Kundenanliegen
37- Beratung der Kunden zu Services, Rechnungen und Endgeräten nach Systemvorgabe
38- Datenpflege
39- Durchführung einfacher Telesalesaktionen/Telemarketingrecherchen
40Die Funktion eines Kundenberaters IIa sei im Unternehmen DTKS der Entgeltgruppe 2 zugeordnet, der wiederum gemäß der Konzernbetriebsvereinbarung Beamtenbewertung in der Fassung vom 04. Mai 2012 die Besoldungsgruppe A 8 zugeordnet sei. Anhaltspunkte dafür, dass es sich um eine willkürliche Festsetzung handelt, die nur erfolgt ist, um formal die Angemessenheit der Aufgabenzuweisung zu belegen, sind nicht greifbar. Es ist weiter nachvollziehbar vorgetragen worden, dass die Bewertung der in Rede stehenden Tätigkeit im Rahmen eines Prüfverfahrens bei der Deutschen Telekom AG, welche gemäß § 1 Abs. 1 PostPersRG die dem Dienstherrn Bund obliegenden Rechte und Pflichten gegenüber den ihr beschäftigten Beamten wahrnimmt, erfolgt sei, die Voraussetzungen des § 18 BBesG erfülle und sich innerhalb der organisatorischen Gestaltungsfreiheit des Dienstherrn halte. Die Prüfung der Wertigkeit der Aufgaben durch einen zentralen Bereich ermögliche den Quervergleich mit ähnlichen Tätigkeiten und gewährleiste ein einheitliches Wertungsgefüge. Gegen dieses Vorbringen bestehen nach der Rechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts für das Land Nordrhein-Westfalen keine rechtlichen Bedenken.
41Vgl. OVG NRW, Beschlüsse vom 22. Mai 2014 – 1 A 2414/12 –, juris Rn. 24, und vom 12. März 2013 – 1 B 28/13 –, Rn. 29.
42Die Bewertung durch die Deutsche Telekom AG wird zudem gestützt durch den im gerichtlichen Verfahren vorgelegten Auszug „Bewertungskatalog für die Niederlassungen (BewKat NL) Ausgabe – Telekom Kontakt“ vom 23. Dezember 1994. Diesem können im Ressort Privatkundenvertrieb die Aufgabenträger „Mitarbeiter Kundenberatung“ und „Mitarbeiter Auftragsbearbeitung“ sowie im Ressort Geschäftskundenbereich die Aufgabenträger „Mitarbeiter Telefonmarketing“ und „Mitarbeiter Vertriebsunterstützung“ entnommen werden. Gemeinsam ist diesen Aufgabenträgern, dass sie mit einer Regelbewertung u. a. nach der Besoldungsgruppe A 8 ausgewiesen sind. Vor diesem Hintergrund bestehen für das Gericht keine Anhaltspunkte für einen Missbrauch des Organisationsermessens bei der Bewertung der Kundenberatung IIa mit der Besoldungsgruppe A 8. Daran vermag auch der Einwand der Klägerin nichts zu ändern, dass es für das Erlernen der von ihr ausgeübten Tätigkeit keiner Ausbildung im klassischen Sinne bedürfe. Nach Angaben der Deutschen Telekom AG im Klageverfahren, denen die Klägerin nicht substantiiert entgegengetreten ist, setzt die Tätigkeit eines Kundenberaters IIa ein umfassendes Erlernen der jeweiligen Systeme, der Netzwerktechnik, der Produkte sowie fundiertes Wissen in der Computer- und Netzwerktechnik voraus.
43Das richtige Erfassen der Kundenanfragen und Beschwerden, deren möglichst schnelle, kompetente, umfassende Beantwortung bzw. Bearbeitung und die gewünschte ergänzende Beratung sowie der mögliche Vertrieb von weiteren Produkten stellen durchaus anspruchsvolle Tätigkeiten dar, die für eine Posthauptsekretärin amtsangemessen sind. Bei seiner Beurteilung berücksichtigt das Gericht insbesondere, dass der Inhalt eines abstrakt-funktionellen Amtes im Hinblick auf die veränderten Aufgaben einer stetigen Fortentwicklung unterliegt. Dies gilt verstärkt für die Beamten der früheren Deutschen Bundespost, die gemäß § 4 Abs. 4 Satz 2 PostPersRG einem privatrechtlichen Unternehmen zugewiesen werden, das finanzielle und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen hat.
44Vgl. Hessischer VGH, Beschluss vom 02. März 2011 – 1 B 2282/10 –, juris Rn. 9 f.
45Die Amtsgemessenheit der Tätigkeit der Klägerin wird auch nicht durch ihren weiteren Vortrag durchgreifend in Zweifel gezogen. Nach ihren Angaben werde sie auf ihrem jetzigen Posten ausschließlich zu dem Zweck eingesetzt, eine sog. telefonische Störungsbearbeitung durchzuführen. Sie habe dabei ganz bestimmte Vorgaben, wie die Störungsmeldungen von Kunden abzuarbeiten seien. Da sie keine technische Ausbildung absolviert habe, könne sie diese Störungsmitteilungen nur in bestimmten Bereichen abschließend bearbeiten. Soweit die Probleme in technischer Hinsicht anspruchsvoller seien, habe sie die Störungsmeldungen weiterzuleiten. Es finde daher gerade keine Bearbeitung komplexer Kundenanliegen statt.
46Bei seiner Einschätzung berücksichtigt das Gericht zunächst den Umstand, dass im Falle der Klägerin nach dem unwidersprochen gebliebenen Vortrag der Beklagten die Durchführung von Telesalesaktionen/Telemarketingrecherchen nur eingeschränkt möglich ist, da ihr auf Grund gesundheitlicher Einschränkungen nur gelegentlicher telefonischer Kundenkontakt zumutbar ist. Des Weiteren setze sich die Klägerin erst dann mit dem Kunden telefonisch in Verbindung, nachdem sie sich – ohne direkten Kundenkontakt – mit dessen Anliegen befasst habe. Dass die Klägerin damit nicht alle einer Kundenberatung IIa zugewiesenen Tätigkeiten wahrnehmen kann und sie daher (lediglich) die von ihr beschriebenen Standardanfragen bearbeitet, ist daher weniger auf einen nicht amtsangemessenen Einsatz, sondern auf ihre bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen zurückzuführen, auf die die Beklagte im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht entsprechend reagiert hat.
47Ebenso wenig vermag der Vortrag der Klägerin, dass sie bei in technischer Hinsicht anspruchsvollen Problemen die Störungsmeldungen weiterzuleiten habe und eine abschließende Bearbeitung des Kundenanliegens in solchen Fällen nicht stattfinde, die Amtsangemessenheit ihrer Tätigkeit durchgreifend in Zweifel zu ziehen. In ihrem Amt als Posthauptsekretärin gehört die Klägerin der Laufbahn des mittleren nichttechnischen Postverwaltungsdienstes (vgl. Anlage 1 zu § 2 Abs. 2 PostLV) an und hat – auch nach ihrem eigenen Vortrag – keine technische Ausbildung absolviert. Müsste sie ungeachtet ihrer Laufbahn in technischer Hinsicht anspruchsvolle Probleme bearbeiten und einer abschließenden Lösung zuführen, würde im Gegenteil gerade ein solcher Einsatz gegen eine amtsangemessene Beschäftigung der Klägerin sprechen.
48Gegen die Amtsangemessenheit spricht ferner nicht der Umstand, dass die Tätigkeiten weitgehend standardisiert und die vorzunehmenden Schritte so weit als möglich durch Leitfäden und elektronische Arbeitsabläufe vorgegeben sind. Denn dabei handelt es sich um eine allgemeine Entwicklung, die der fortschreitenden Digitalisierung und Technisierung der Arbeitsläufe geschuldet ist und von der auch andere Beamte – zumal solche der Postnachfolgeunternehmen – nicht verschont bleiben. Außerdem spricht ein arbeitsteiliger Ablauf für sich genommen nicht für niedrige Anforderungen. Es kann gerade besonderer Fähigkeiten und geistiger Flexibilität bedürfen, um einen Auftrag in einem späteren Stadium zu übernehmen, sich über die vorgenommenen Schritte zu orientieren, um ihn sodann zum Abschluss zu bringen oder umgekehrt einen Auftrag von Anfang an so zu führen und zu dokumentieren, dass er später von Kolleginnen oder Kollegen übernommen werden kann.
49Vgl. OVG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 16. Juli 2014 – 10 A 10931/13 –, juris Rn. 52.
50Die Kostenentscheidung beruht auf § 154 Abs. 1 VwGO, die Entscheidung über die vorläufige Vollstreckbarkeit auf § 167 VwGO in Verbindung mit §§ 708 Nr. 11, 709 Sätze 1 und 2, 711 ZPO.
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Annotations
(1) In den Laufbahngruppen des einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienstes treten an die Stelle der Laufbahnen nach § 6 Absatz 2 der Bundeslaufbahnverordnung die folgenden Laufbahnen:
(2) Die zu den Laufbahnen gehörenden Ämter sowie die dazugehörigen Amtsbezeichnungen ergeben sich aus Anlage 1.
(1) Die berufliche Tätigkeit der Beamten gilt als Dienst.
(2) Beamten, die bei einem Postnachfolgeunternehmen beschäftigt sind, kann auf Antrag Sonderurlaub unter Wegfall der Besoldung gewährt werden
- 1.
zur Wahrnehmung einer beruflichen Tätigkeit bei einem Postnachfolgeunternehmen oder bei einem Unternehmen nach Absatz 4 Satz 2 oder - 2.
zur Aufnahme eines sonstigen privatrechtlichen Beschäftigungsverhältnisses, wenn eine dem Amt angemessene Verwendung bei dem Postnachfolgeunternehmen oder bei einem Unternehmen nach Absatz 4 Satz 2 nicht möglich oder aus betrieblichen Gründen nicht zweckmäßig ist.
(3) Beamten mit Dienstbezügen in Bereichen mit Personalüberhang kann zum Zwecke der Begründung eines anderen Dienstverhältnisses oder zur Aufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses, soweit eine anderweitige Verwendung nicht möglich oder nicht zumutbar ist, auf Antrag Sonderurlaub unter Fortzahlung der Dienstbezüge gewährt werden. Die Beurlaubung dient dienstlichen Interessen. Der Urlaub kann bis zu einer Dauer von fünf Jahren bewilligt werden. Eine Verlängerung ist bis zu drei Jahren möglich.
(4) Dem Beamten kann mit seiner Zustimmung vorübergehend eine Tätigkeit bei einem Unternehmen zugewiesen werden, wenn das Postnachfolgeunternehmen, bei dem er beschäftigt ist, hieran ein dringendes betriebliches oder personalwirtschaftliches Interesse hat. Eine dauerhafte Zuweisung einer dem Amt entsprechenden Tätigkeit ist zulässig, wenn die Zuweisung nach allgemeinen beamtenrechtlichen Grundsätzen zumutbar ist und die Zuweisung der Tätigkeit bei einem Unternehmen erfolgt,
- 1.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich dem Postnachfolgeunternehmen gehören, - 2.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich Unternehmen nach Nummer 1 gehören, - 3.
dem die Anteile des Postnachfolgeunternehmens ganz oder mehrheitlich gehören oder - 4.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich Unternehmen nach Nummer 3 gehören.
(5) Die Beamten können nach den allgemeinen beamtenrechtlichen Vorschriften zu einem anderen Postnachfolgeunternehmen oder zu einer Dienststelle der öffentlichen Verwaltung abgeordnet oder versetzt werden.
Verwaltungsakt ist jede Verfügung, Entscheidung oder andere hoheitliche Maßnahme, die eine Behörde zur Regelung eines Einzelfalls auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts trifft und die auf unmittelbare Rechtswirkung nach außen gerichtet ist. Allgemeinverfügung ist ein Verwaltungsakt, der sich an einen nach allgemeinen Merkmalen bestimmten oder bestimmbaren Personenkreis richtet oder die öffentlich-rechtliche Eigenschaft einer Sache oder ihre Benutzung durch die Allgemeinheit betrifft.
(1) Für alle Klagen der Beamtinnen, Beamten, Ruhestandsbeamtinnen, Ruhestandsbeamten, früheren Beamtinnen, früheren Beamten und der Hinterbliebenen aus dem Beamtenverhältnis sowie für Klagen des Dienstherrn ist der Verwaltungsrechtsweg gegeben.
(2) Vor allen Klagen ist ein Vorverfahren nach den Vorschriften des 8. Abschnitts der Verwaltungsgerichtsordnung durchzuführen. Dies gilt auch dann, wenn die Maßnahme von der obersten Dienstbehörde getroffen worden ist.
(3) Den Widerspruchsbescheid erlässt die oberste Dienstbehörde. Sie kann die Entscheidung für Fälle, in denen sie die Maßnahme nicht selbst getroffen hat, durch allgemeine Anordnung anderen Behörden übertragen. Die Anordnung ist zu veröffentlichen.
(4) Widerspruch und Anfechtungsklage gegen die Abordnung oder die Versetzung haben keine aufschiebende Wirkung.
(1) Vor Erhebung der Anfechtungsklage sind Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Verwaltungsakts in einem Vorverfahren nachzuprüfen. Einer solchen Nachprüfung bedarf es nicht, wenn ein Gesetz dies bestimmt oder wenn
- 1.
der Verwaltungsakt von einer obersten Bundesbehörde oder von einer obersten Landesbehörde erlassen worden ist, außer wenn ein Gesetz die Nachprüfung vorschreibt, oder - 2.
der Abhilfebescheid oder der Widerspruchsbescheid erstmalig eine Beschwer enthält.
(2) Für die Verpflichtungsklage gilt Absatz 1 entsprechend, wenn der Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts abgelehnt worden ist.
Ist über einen Widerspruch oder über einen Antrag auf Vornahme eines Verwaltungsakts ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden worden, so ist die Klage abweichend von § 68 zulässig. Die Klage kann nicht vor Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung des Widerspruchs oder seit dem Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts erhoben werden, außer wenn wegen besonderer Umstände des Falles eine kürzere Frist geboten ist. Liegt ein zureichender Grund dafür vor, daß über den Widerspruch noch nicht entschieden oder der beantragte Verwaltungsakt noch nicht erlassen ist, so setzt das Gericht das Verfahren bis zum Ablauf einer von ihm bestimmten Frist, die verlängert werden kann, aus. Wird dem Widerspruch innerhalb der vom Gericht gesetzten Frist stattgegeben oder der Verwaltungsakt innerhalb dieser Frist erlassen, so ist die Hauptsache für erledigt zu erklären.
(1) Vor Erhebung der Anfechtungsklage sind Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit des Verwaltungsakts in einem Vorverfahren nachzuprüfen. Einer solchen Nachprüfung bedarf es nicht, wenn ein Gesetz dies bestimmt oder wenn
- 1.
der Verwaltungsakt von einer obersten Bundesbehörde oder von einer obersten Landesbehörde erlassen worden ist, außer wenn ein Gesetz die Nachprüfung vorschreibt, oder - 2.
der Abhilfebescheid oder der Widerspruchsbescheid erstmalig eine Beschwer enthält.
(2) Für die Verpflichtungsklage gilt Absatz 1 entsprechend, wenn der Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts abgelehnt worden ist.
Ist über einen Widerspruch oder über einen Antrag auf Vornahme eines Verwaltungsakts ohne zureichenden Grund in angemessener Frist sachlich nicht entschieden worden, so ist die Klage abweichend von § 68 zulässig. Die Klage kann nicht vor Ablauf von drei Monaten seit der Einlegung des Widerspruchs oder seit dem Antrag auf Vornahme des Verwaltungsakts erhoben werden, außer wenn wegen besonderer Umstände des Falles eine kürzere Frist geboten ist. Liegt ein zureichender Grund dafür vor, daß über den Widerspruch noch nicht entschieden oder der beantragte Verwaltungsakt noch nicht erlassen ist, so setzt das Gericht das Verfahren bis zum Ablauf einer von ihm bestimmten Frist, die verlängert werden kann, aus. Wird dem Widerspruch innerhalb der vom Gericht gesetzten Frist stattgegeben oder der Verwaltungsakt innerhalb dieser Frist erlassen, so ist die Hauptsache für erledigt zu erklären.
(1) Jeder Deutsche hat in jedem Lande die gleichen staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten.
(2) Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.
(3) Der Genuß bürgerlicher und staatsbürgerlicher Rechte, die Zulassung zu öffentlichen Ämtern sowie die im öffentlichen Dienste erworbenen Rechte sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis. Niemandem darf aus seiner Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem Bekenntnisse oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen.
(4) Die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse ist als ständige Aufgabe in der Regel Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen.
(5) Das Recht des öffentlichen Dienstes ist unter Berücksichtigung der hergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums zu regeln und fortzuentwickeln.
(1) Die Funktionen der Beamten und Soldaten sind nach den mit ihnen verbundenen Anforderungen sachgerecht zu bewerten und Ämtern zuzuordnen. Eine Funktion kann bis zu drei Ämtern einer Laufbahngruppe, in obersten Bundesbehörden allen Ämtern einer Laufbahngruppe zugeordnet werden. Bei Soldaten gilt dies in der Laufbahngruppe der Mannschaften für alle Dienstgrade und in der Laufbahngruppe der Unteroffiziere für bis zu vier Dienstgrade.
(2) Abweichend von Absatz 1 Satz 1 und 2 kann in der Bundesbesoldungsordnung B jede Funktion nur einem Amt zugeordnet werden. Für die Zuordnung zu einem Amt der Bundesbesoldungsordnung B, das eine Grundamtsbezeichnung trägt, bedarf die zuständige oberste Bundesbehörde des Einvernehmens des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesministeriums der Finanzen.
§ 18 des Bundesbesoldungsgesetzes findet mit der Maßgabe Anwendung, daß gleichwertige Tätigkeiten bei den Postnachfolgeunternehmen als amtsgemäße Funktionen gelten.Eine Tätigkeit kann bis zu fünf Ämtern zugeordnet werden.
(1) Die Funktionen der Beamten und Soldaten sind nach den mit ihnen verbundenen Anforderungen sachgerecht zu bewerten und Ämtern zuzuordnen. Eine Funktion kann bis zu drei Ämtern einer Laufbahngruppe, in obersten Bundesbehörden allen Ämtern einer Laufbahngruppe zugeordnet werden. Bei Soldaten gilt dies in der Laufbahngruppe der Mannschaften für alle Dienstgrade und in der Laufbahngruppe der Unteroffiziere für bis zu vier Dienstgrade.
(2) Abweichend von Absatz 1 Satz 1 und 2 kann in der Bundesbesoldungsordnung B jede Funktion nur einem Amt zugeordnet werden. Für die Zuordnung zu einem Amt der Bundesbesoldungsordnung B, das eine Grundamtsbezeichnung trägt, bedarf die zuständige oberste Bundesbehörde des Einvernehmens des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesministeriums der Finanzen.
(1) Die Postnachfolgeunternehmen (§ 38) werden ermächtigt, die dem Dienstherrn Bund obliegenden Rechte und Pflichten gegenüber den bei ihnen beschäftigten Beamten wahrzunehmen, soweit im einzelnen nichts anderes bestimmt ist. Im Rahmen seiner Zuständigkeit vertritt der Vorstand des jeweiligen Postnachfolgeunternehmens die Bundesrepublik Deutschland gerichtlich und außergerichtlich.
(2) Der Vorstand nimmt die Befugnisse der obersten Dienstbehörde sowie des obersten Dienstvorgesetzten und des obersten Vorgesetzten wahr.
(3) Wer die Befugnisse eines Vorgesetzten wahrnimmt, bestimmt sich nach dem Aufbau des Postnachfolgeunternehmens.
(4) Soweit die allgemein geltenden dienstrechtlichen Vorschriften dies zulassen, kann der Vorstand die ihm zustehenden Befugnisse durch allgemeine Anordnung auf Organisationseinheiten oder Stelleninhaber übertragen, die nach § 3 Abs. 1 die Befugnisse einer Dienstbehörde oder eines Dienstvorgesetzten ausüben. Die Anordnung ist im Bundesgesetzblatt zu veröffentlichen.
(5) Beabsichtigt der Vorstand des Postnachfolgeunternehmens oder ein ihm nachgeordneter Stelleninhaber mit den Befugnissen eines Dienstvorgesetzten, durch Disziplinarverfügung eine Disziplinarmaßnahme zu verhängen oder einem Beamten in einer Einstellungsverfügung ein Dienstvergehen zur Last zu legen, hat er die Verfügung vor ihrem Erlass unverzüglich unter Vorlage der Akten von der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost auf Rechtmäßigkeit und sachgerechte Ausübung des Ermessens prüfen zu lassen. Entsprechendes gilt vor Erhebung der Disziplinarklage. Dem Prüfungsergebnis der Bundesanstalt hat die zuständige Stelle des jeweiligen Postnachfolgeunternehmens Rechnung zu tragen.
(6) Beabsichtigt der Vorstand des Postnachfolgeunternehmens oder ein ihm nachgeordneter Stelleninhaber mit den Befugnissen eines Dienstvorgesetzten, einen Beamten gemäß § 32 Abs. 1 Nr. 2, § 34 Abs. 1 bis 3, § 36 oder § 37 des Bundesbeamtengesetzes zu entlassen, gemäß § 44 oder § 49 des Bundesbeamtengesetzes in den Ruhestand zu versetzen oder die Arbeitszeit eines Beamten wegen begrenzter Dienstfähigkeit gemäß § 45 des Bundesbeamtengesetzes herabzusetzen, hat er seine Entscheidung vor ihrem Erlass unverzüglich unter Vorlage der Akten von der Bundesanstalt für Post und Telekommunikation Deutsche Bundespost auf Rechtmäßigkeit prüfen zu lassen. Dem Prüfungsergebnis der Bundesanstalt hat die zuständige Stelle des jeweiligen Postnachfolgeunternehmens Rechnung zu tragen.
(7) Der Arbeitsdirektor (§ 33 des Mitbestimmungsgesetzes) nimmt in Personalunion die personellen und sozialen Angelegenheiten der Beamten wahr. § 20 Abs. 3 Satz 1 bleibt unberührt. Der Vorstand kann seine ihm nach diesem Gesetz oder auf Grund dieses Gesetzes obliegenden Befugnisse von dem Arbeitsdirektor oder im Falle des § 20 Abs. 3 Satz 2 von dem für diese Angelegenheiten zuständigen anderen Vorstandsmitglied wahrnehmen lassen. Beschlüsse des Vorstands, die mit dienstrechtlichen Bestimmungen nicht vereinbar sind, binden das Vorstandsmitglied nicht.
(1) Die Funktionen der Beamten und Soldaten sind nach den mit ihnen verbundenen Anforderungen sachgerecht zu bewerten und Ämtern zuzuordnen. Eine Funktion kann bis zu drei Ämtern einer Laufbahngruppe, in obersten Bundesbehörden allen Ämtern einer Laufbahngruppe zugeordnet werden. Bei Soldaten gilt dies in der Laufbahngruppe der Mannschaften für alle Dienstgrade und in der Laufbahngruppe der Unteroffiziere für bis zu vier Dienstgrade.
(2) Abweichend von Absatz 1 Satz 1 und 2 kann in der Bundesbesoldungsordnung B jede Funktion nur einem Amt zugeordnet werden. Für die Zuordnung zu einem Amt der Bundesbesoldungsordnung B, das eine Grundamtsbezeichnung trägt, bedarf die zuständige oberste Bundesbehörde des Einvernehmens des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat und des Bundesministeriums der Finanzen.
(1) Die berufliche Tätigkeit der Beamten gilt als Dienst.
(2) Beamten, die bei einem Postnachfolgeunternehmen beschäftigt sind, kann auf Antrag Sonderurlaub unter Wegfall der Besoldung gewährt werden
- 1.
zur Wahrnehmung einer beruflichen Tätigkeit bei einem Postnachfolgeunternehmen oder bei einem Unternehmen nach Absatz 4 Satz 2 oder - 2.
zur Aufnahme eines sonstigen privatrechtlichen Beschäftigungsverhältnisses, wenn eine dem Amt angemessene Verwendung bei dem Postnachfolgeunternehmen oder bei einem Unternehmen nach Absatz 4 Satz 2 nicht möglich oder aus betrieblichen Gründen nicht zweckmäßig ist.
(3) Beamten mit Dienstbezügen in Bereichen mit Personalüberhang kann zum Zwecke der Begründung eines anderen Dienstverhältnisses oder zur Aufnahme eines Beschäftigungsverhältnisses, soweit eine anderweitige Verwendung nicht möglich oder nicht zumutbar ist, auf Antrag Sonderurlaub unter Fortzahlung der Dienstbezüge gewährt werden. Die Beurlaubung dient dienstlichen Interessen. Der Urlaub kann bis zu einer Dauer von fünf Jahren bewilligt werden. Eine Verlängerung ist bis zu drei Jahren möglich.
(4) Dem Beamten kann mit seiner Zustimmung vorübergehend eine Tätigkeit bei einem Unternehmen zugewiesen werden, wenn das Postnachfolgeunternehmen, bei dem er beschäftigt ist, hieran ein dringendes betriebliches oder personalwirtschaftliches Interesse hat. Eine dauerhafte Zuweisung einer dem Amt entsprechenden Tätigkeit ist zulässig, wenn die Zuweisung nach allgemeinen beamtenrechtlichen Grundsätzen zumutbar ist und die Zuweisung der Tätigkeit bei einem Unternehmen erfolgt,
- 1.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich dem Postnachfolgeunternehmen gehören, - 2.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich Unternehmen nach Nummer 1 gehören, - 3.
dem die Anteile des Postnachfolgeunternehmens ganz oder mehrheitlich gehören oder - 4.
dessen Anteile ganz oder mehrheitlich Unternehmen nach Nummer 3 gehören.
(5) Die Beamten können nach den allgemeinen beamtenrechtlichen Vorschriften zu einem anderen Postnachfolgeunternehmen oder zu einer Dienststelle der öffentlichen Verwaltung abgeordnet oder versetzt werden.
(1) In den Laufbahngruppen des einfachen, mittleren, gehobenen und höheren Dienstes treten an die Stelle der Laufbahnen nach § 6 Absatz 2 der Bundeslaufbahnverordnung die folgenden Laufbahnen:
(2) Die zu den Laufbahnen gehörenden Ämter sowie die dazugehörigen Amtsbezeichnungen ergeben sich aus Anlage 1.
(1) Der unterliegende Teil trägt die Kosten des Verfahrens.
(2) Die Kosten eines ohne Erfolg eingelegten Rechtsmittels fallen demjenigen zur Last, der das Rechtsmittel eingelegt hat.
(3) Dem Beigeladenen können Kosten nur auferlegt werden, wenn er Anträge gestellt oder Rechtsmittel eingelegt hat; § 155 Abs. 4 bleibt unberührt.
(4) Die Kosten des erfolgreichen Wiederaufnahmeverfahrens können der Staatskasse auferlegt werden, soweit sie nicht durch das Verschulden eines Beteiligten entstanden sind.
(5) Soweit der Antragsteller allein auf Grund von § 80c Absatz 2 unterliegt, fallen die Gerichtskosten dem obsiegenden Teil zur Last. Absatz 3 bleibt unberührt.
(1) Soweit sich aus diesem Gesetz nichts anderes ergibt, gilt für die Vollstreckung das Achte Buch der Zivilprozeßordnung entsprechend. Vollstreckungsgericht ist das Gericht des ersten Rechtszugs.
(2) Urteile auf Anfechtungs- und Verpflichtungsklagen können nur wegen der Kosten für vorläufig vollstreckbar erklärt werden.
Für vorläufig vollstreckbar ohne Sicherheitsleistung sind zu erklären:
- 1.
Urteile, die auf Grund eines Anerkenntnisses oder eines Verzichts ergehen; - 2.
Versäumnisurteile und Urteile nach Lage der Akten gegen die säumige Partei gemäß § 331a; - 3.
Urteile, durch die gemäß § 341 der Einspruch als unzulässig verworfen wird; - 4.
Urteile, die im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen werden; - 5.
Urteile, die ein Vorbehaltsurteil, das im Urkunden-, Wechsel- oder Scheckprozess erlassen wurde, für vorbehaltlos erklären; - 6.
Urteile, durch die Arreste oder einstweilige Verfügungen abgelehnt oder aufgehoben werden; - 7.
Urteile in Streitigkeiten zwischen dem Vermieter und dem Mieter oder Untermieter von Wohnräumen oder anderen Räumen oder zwischen dem Mieter und dem Untermieter solcher Räume wegen Überlassung, Benutzung oder Räumung, wegen Fortsetzung des Mietverhältnisses über Wohnraum auf Grund der §§ 574 bis 574b des Bürgerlichen Gesetzbuchs sowie wegen Zurückhaltung der von dem Mieter oder dem Untermieter in die Mieträume eingebrachten Sachen; - 8.
Urteile, die die Verpflichtung aussprechen, Unterhalt, Renten wegen Entziehung einer Unterhaltsforderung oder Renten wegen einer Verletzung des Körpers oder der Gesundheit zu entrichten, soweit sich die Verpflichtung auf die Zeit nach der Klageerhebung und auf das ihr vorausgehende letzte Vierteljahr bezieht; - 9.
Urteile nach §§ 861, 862 des Bürgerlichen Gesetzbuchs auf Wiedereinräumung des Besitzes oder auf Beseitigung oder Unterlassung einer Besitzstörung; - 10.
Berufungsurteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten. Wird die Berufung durch Urteil oder Beschluss gemäß § 522 Absatz 2 zurückgewiesen, ist auszusprechen, dass das angefochtene Urteil ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckbar ist; - 11.
andere Urteile in vermögensrechtlichen Streitigkeiten, wenn der Gegenstand der Verurteilung in der Hauptsache 1.250 Euro nicht übersteigt oder wenn nur die Entscheidung über die Kosten vollstreckbar ist und eine Vollstreckung im Wert von nicht mehr als 1.500 Euro ermöglicht.