Boris Becker - was bedeutet die Verurteilung für deutsche Verhältnisse
Boris Becker – was bedeutet die Verurteilung in London – übersetzt für deutsche Rechtsverhältnisse?
Boris Becker ist verurteilt worden, in London ,zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Nach dem Urteil wurde er direkt in das Gefängnis gebracht. Von einer Berufungsmöglichkeit hat er keinen Gebrauch gemacht.
Er wurde verurteilt, da er Vermögenswerte vor dem Insolvenzverwalter verschwiegen hat. Dieser hätte sie eingezogen, um die Schulden aus der Insolvenz zu begleichen. Das ist auch in Deutschland eine Straftat. Fälschlich würde ab und an berichtet, er wäre wegen Insolvenzverschleppung verurteilt worden, das ist nicht der Fall, denn insolvent hatte er sich gemeldet, also er war bereits in der Insolvenz.
Warum ist die Strafe so hoch? Warum gab es keine Bewährung? Überschlägig zusammengezählt, aus den Berichten in der Presse, hat Boris Becker etwa 2 Mio. Euro nicht angegeben. Nach dem groben deutschen Richtspruch, dass es pro 100.0000 Euro ein Jahr Gefängnis gäbe, hat er also „noch Glück gehabt“. Die deutsche Strafzumessung wäre hier aber wohl höher gewesen. Intern wären wir von 4-5 Jahren ausgegangen.
Die Erläuterung und Verteidigung seines Rechtsanwalts überzeugt dann auch nicht. Dieser sprach davon, dass Becker es seinen Beratern überlassen hätte, das Geld zu regeln und im Übrigen „keine Ahnung von Geld gehabt hätte“. Er begründete das weiter mit Defiziten in Beckers Psyche.
Die Verteidigung verfängt nicht, denn schon Kinder lernen: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Dann war es auch wenig glaubwürdig, denn man weiß, ob einem das Elternhaus, hier in Leimen gehört oder nicht und wo die Pokale der größten eigenen Triumphe, hier Wimbledon, sind.
Erfolgreicher wäre es gewesen, die einzelnen posten einzeln zu betrachten. Gehört der Pokal als höchstpersönlicher Gegenstand zur Verwertungsmasse? Ist das Elternhaus gesondert zu betrachten? Wer hat das Konto angelegt auf dem die ca. 1 Mio. € lagen?